PARTEIEN, PROPORZ UND STAAT. Von Theodor Veit er. Heft 1 der Schriftenreihe der Vereinigung Vorarlberger Akademiker. Verlag Eugen Ruß, Bregenz. 58 Seiten. Preis 12 S.
In einem nunmehr gedruckt vorgelegten Referat versucht der bekannte Schweizer kommunistische Philosoph nicht nur die Position von Christen und Marxisten zu ermitteln, sondern — und darin liegt das Wagnis — die Ansatzpunkte für ein Gespräch der beiden, wenn nicht für ein gemeinsames Bestehen dies freilich nur in einer vollkommunistischen Gesellschaft, zu finden.Die ernsten, im Bereich des demokratischen Sozialismus geführten Gespräche zwischen Sozialisten und gläubigen Christen sind nur möglich geworden, E’eil von beiden Seiten das Phänomen des Marxismus usgeklammert wurde, wenn
KIRCHE UND SOZIALISMUS. Klarstellungen zum neuen Programm der Sozialistischen Partei Oesterreichs. Von G. Gundlach, J. Schasching, O. Mauer, A. Tautscher. Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien-München. 108 Seiten. Preis 24 S.
Eine „gewisse Ratlosigkeit“ der Seelsorge (Prälat Rudolf) läßt angesichts des „lautlosen Abfalles“ der Massen von der Kirche neue Formen der seelsorglichen Strategie notwendig erscheinen.Vor uns liegt nun ein Sonderheft des „Seelsorgers“, das sich „Seelsorge an der Gesellschaft" betitelt und Franz Fischer, einen Laien, zum Verfasser hat (Verlag Herder, Wien, 48 Seiten). Die vom Verfasser vorgetragenen Gedanken berühren elementare Fragen der Seelsorge, die nach Meinung vieler bisher fast nicht beachtet wurden.Hier die Thesen des Autors:1. Der Mensch denkt nicht aus sich
Der Verfasser des vorliegenden Buches ist katholischer Theologe, Vertreter der katholischen Kirche im bayrischen Senat, Pfarrherr und Lehrbeauftragter an der Universität München. Aus der Fülle seiner praktischen politischen und sozialen Erfahrungen legt nun Prälat Muhler eine vor allem für Lehrzwecke gedachte Darstellung der sozialen Enzykliken vor. die er sowohl interpretiert wie pädagogisch vereinfacht.Im ersten Teil des Buches wird der „Hintergrund" der Enzykliken dargestellt, der geschichtliche wie der dogmatische Hintergrund.Im weiteren Verlauf seiner Darstellungen geht der
Die Auseinandersetzungen um Richtungs- oder Einheitsgewerkschaften binden heute in der Bundesrepublik einen großen Teil der sozialengagierten Kräfte im katholischen Lager (erheblich weniger bei den Evangelischen). Nun ist der innerkatholischeGewerksschaftsstreit keine einmalige Auseinandersetzung um die Frage, ob die unmittelbare Interessenvertretung allein schon eine konfessionelle Bindung verlangt oder nicht. Die Diskussion um die angedeuteten Probleme ist erheblich älter und reicht in das vorige Jahrhundert zurück.Das vorliegende Buch — eine Dissertation — ist eine gründliche
Der Verfasser, Techniker und Sozialpädagoge zugleich, in einem Großbetrieb tätig und gewahr der neuen technischen Wirklichkeiten, versucht, mit dem vorliegenden Buch eine neuartige Interpretation aller jener Erscheinungen zu geben, die mit der Automatisierung zusammenhängen.Um überhaupt gültige Aussagen zu Fragen der Automatisierung machen zu können, tut nach Ansicht des Verfassers not, daß man sich einmal mit den Tatsachen befaßt und nicht von Annahmen ausgeht, die durch die Erfahrung einfach nicht gedeckt sind. Einerseits ist es keineswegs so, daß die neuen Fertigungsweisen etwa
Das Werk des bekannten bundesdeutschen Wirtschaftspädagogen, welcher derzeit in Freiburg lehrt, geht von einem pädagogischen Grundanliegen aus: den Betrieb in den Dienst der Verfestigung der Gesellschaft stellen. Der Betrieb ist nun einmal, geradezu spontan, eine Erziehungsinstitution. Um aber den Betrieb als ein bedeutsames Element der Erziehung zu erkennen, tut not, zuvorderst die Betriebs Wirklichkeit zu analysieren und sich der Funktionen bewußt zu weiden, die der Betrieb ausübt und die anderseits faktisch einen erzieherischen Einfluß auf jene haben, welche in die Funktionsbeieiche
Wer die Geschichte des Landbaues und der ihn bestimmenden Idein auf den Ursprung zütöckver-folgt, stößt auf den Beginn des Wirtschaftens. Ebenso ist. es mit den agrarliterarischen Zeugnissen, die da sind, seit menschliches Denken sich in schriftlichen Dokumenten niederzuschlagen vermochte.Die vom Verfasser des vorliegenden Werkes vorgelegte Geschichte der jeweils für die Landwirtschaft bestimmt gewesenen Ideen ist nicht nur umfangreich und bezieht alles ein, was an einschlägigem repräsentativem Schrifttum im deutschen Sprachgebiet vorhanden ist, sondern bietet auch eine
Entgegen vielen französischen „Linkskatholiken“ versteht der Autor, der eindeutig die Position der Arbeiterpriester einnimmt, das „Nein“ Roms zur Präsenz der Arbeiterpriester im proletarischen Milieu nicht als Proklamation eines „kapitalistischen“ Standpunktes. Trotzdem weiß er sich mit der Haltung Roms nicht in allem eins. Die Arbeiterpriester sind ihm nicht Angehörige einer Institution, sondern Angehörige einer spontanen Aktion, Paladine eines neuen Heldenliedes, des der Nächstenliebe. Keineswegs waren sie etwa Partisanen des Kommunismus im katholischen Bereich, wie das
Der Walberberger Dominikaner, bekannt durch seine sozialethischen Untersuchungen, setzt mit dem vorliegenden Buch sein „Werkbuch der katholischen Sozialethik in Frage und Antwort“, dessen bisher erschienene zwei Bände auch in der „Furche“ besprochen worden waren, fort. Der vorliegende Band stellt den ersten Halbband des dritten Hauptteiles („Die Ordnung des Wirtschaftslebens“) dar und ist der Erörterung der Fragen von Eigentum und Arbeit gewidmet. Der zweite Halbband des dritten Teiles soll sich sodann mit der „Wirtschaft“ und mit der Sozialreform befassen. Wie die ersten
Eugen Kogons „SS-Staat“ hat uns nach dem Krieg erstmalig einen Blick in eine zwangsgesellschaftliche Ordnung machen lassen, die jenseits unserer überkommenen Begriffs- und Vorstellungswelt errichtet wurde, wobei davon ausgegangen wurde, daß es de jure eine Zweiteilung der Menschen gebe, solche mit der Qualität von Personen und Nicht-Personen, Nur-Menschen. Mit dieser Annahme wurde die Rückkehr in vorchristliche Denkweisen vollzogen.Auch der Verfasser des vorliegenden Buches — der durch viele Jahre in einem sowjetischen Lager gewesen war — will das Ungeheuerliche, das er sehen und
Wer von der Annahme ausgeht, daß jeder Sozialismus als Ideengebäude notwendig auch ein Refle sozialökonomischer Bedingungen sein muß und sich mit diesen wandelt, findet eine Bestätigung in den vorliegenden Werken, die sich nicht mit dem Sozialismus an sich, sondern mit dem Sozialismus, wie ei dieser Zeit eingeboren scheint, beschäftigen.Heinz Brantl findet, daß die alten Formen keine Antwort mehr auf die Problemstellungen von heute geben können. Der Verweis auf Adam Smith wie auf Karl Marx ist der Verweis auf die Bedingungen einer Zeit, die abgestorben ist. Schon Karl Renner hat die
Der bekannte Hamburger Soziologe legt zwei in einem Zwischenraum von vier Jahren geschriebene Abhandlungen zur Frage der sozialen Folgen der Automation vor, die in ihrem chronologischen Nacheinander ausweisen, wie sehr wir in wenigen Jahren in der Erkenntnis der Einwirkungen der Automatisierung auf unser i gesellschaftliches Leben weitergekommen sind.Unter Verwertung umfangreichen Erfahrungsmaterials gibt der Verfasser in seiner bekannt .präzisen und von aller Ideologiebefangenheit freien Art der Darstellung einen Befund wie einen Katalog zum Teil noch ungelöster Probleme.Dabei hält der
Das Dorf in der industriellen Entwicklung der Gegenwart. Band 1 der Wiener Studien zur Agrarpolitik und Agrarsoziologie. Herausgeber Ernst Lagler. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen. 64 Seiten.
..Die christliche Welt ist eine mehr oder weniger gut gelungene Symbiose zwischen Kirche und einer bestimmten Zivilisation. Gewöhnlich wissen die Christen selbst nicht, was in ihren Ueberzeugungen und Handlungen wirklich aus dem Christentum kommt und was die Folge der Zivilisation, des soziologischen Milieus ist, aus dem sie stammen. Guten Glaubens meinen sie als Christen zu handeln, wenn sie in Wirklichkeit als Franzosen, als Deutsche, als Europäer oder, noch bescheidener, als Bürgerliche handeln.“ So zu lesen in dem Buche „Splitter und Balken“ (Von den Aergernissen einer
Die Automation und das Büro. Von Howard S. L e w i n. Nest-Verlag, Frankfurt am Main. 268 Seiten. Preis 16.80 DM.Im Rahmen der Perfektionierung der Werkstattfertigung hat man durch Jahrzehnte das Büro geradezu geflissentlich übersehen und ich darauf beschränkt,; .ilediglich'ijiraitftjechenmascfiinen Arbeitskräfte zu ersetzen. Sonst aber ließ man es Beim alten und übersah, daß auch die Verwaltung nach Produktivitätsmaßstäben, wenn freilich besonderer Art, zu messen sei. Das, was das Büro liefert, sind Daten, dieicht allein der steuerlichen Einschau dienen sollen, sondern die
Das Gewerbe und seine Organisationen. Funktionsergänzung des gewerblichen Betriebes. Von Pius M. Prutscher. Verlag für Geschichte und Politik, Wien. 2J6 Seiten
Konjunkturen und Krisen. Von Günter Schmöl-ders. Band 3. 138 Seiten.Die Krise galt nach unserer Erfahrung als etwas, das zur Natur der Wirtschaft gehörte wie die Krankheit zum lebendigen Körper. Daher schien für die Wissenschaft die Krisen erklärung wichtiger als die Methodik der Krisen Verhinderung. Der deutsche Nationalökonom Schmölders, durch seine finanzwissenschaftlichen Abhandlungen bekannt, legt nun in Band 3 von Rowohlts deutscher Enzyklopädie ein in klassischer Kürze gehaltenes Werk ,über die Theorie der Konjunkturen und der in ihnen eingefaßten Krisen vor, wobei vor allem
Ein neuer Wegweiser :ur sozialistischen Gesellschaft. Herausgegeben von der Sozialistischen Union in London. Verlag der Wiener Volksbuchhandlung. 144 Seiten. Preis 2t S
Paul York v. Wartenburg: Bewußtseinsstellung und Geschichte. Ein Fragment aus dem philosophischen Nachlaß. Eingeleitet und herausgegeben von Iring Fetscher. Max Niemeyer, Tübingen. VIII und 220 Seiten. Preis 17 DM
Wiener Studien de. Forschungsinstitutes für Genossenschaftswesen, Band 4. Herausgegeben von Heinrich Demelius und Ernst Lagler. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen. 72 Seiten. Preis 12.40 DM
Energie, Produktivität und geistige Arbeit in neuer Sicht. Der Weg zur Sicherung der Zukunft der Welt. Von Dipl.-Ing. Oskar Lohser. Verlag Georg Fromme & Co., Wien und München. 268 Seiten
Aktion Grün. Ein Buch vom Widerstand. Von Ludwig Altenhöfe r. Arena-Verlag, Würzburg. 216 Seiten. Preis 6.80 DM.Das Lied vom Zittern der „morschen Knochen” und dem sieghaft vorwärtsstürmenden Schritt der Jugend war eines der emotional stärksten der NS- Zeit. Es war imstande, einen nur halbwegs außenstehenden Beobachter der Entwicklung in den so wirrnisreichen dreißiger Jahren zu einer falschen Analyse der Situation zu verführen. Der Nazismus stellte sich, mit allen seinen „Schönheitsfehlern”, als ein Aufbruch der Jugend, des „Germinalen” im deutschen Volk dar, dem früher
Materialien und Reflexionen zur Grundlage des Soziallebens. Von Alfred v. Martin. Verlag Josef Knecht, Carolusdruckerei, Frankfurt am Main. 346 Seiten. Preis 14.80 DM
Von David Riesmann in Zusammenarbeit mit Reuel Denney und Nathan Glazer. Eine Untersuchung der Wandlungen des amerikanischen Charakters. Uebersetzt von Renate Rausch. Mit einer Einführung von Professor H. Schelsky. Hermann-Luchterhand-Verlag, Darmstadt, 504 Seiten.
Die deutsche Sozialdemokratie und der nationale Staat 1870 bis 1920. Von Hermann Heidegger. Musterschmidt-Verlag, Göttingen-Berlin-Frankfurt. 402 Seiten
Schon lange gehörte es zu den dringlich gewordenen Anliegen der Katholiken in Oesterreich, sich selbst und die Randschichten wieder mit den Grundsätzen der katholischen Soziallehre vertraut zu machen. Dem schon oft geäußerten Anliegen trug nun das Katholische Bildungswerk der Diözese Wien Rechnung und ließ durch den Sozialethiker Walter R i e n e r ein „Soziales Handbuch“ verfassen.Das sehr handliche (in Taschenformat herausgegebene) und vom Verlag geschmackvoll ausgestattete Buch ist in seinen Kapiteln wie folgt gegliedert: Die Kirche und die soziale Frage — Das christliche
Aufbauend auf den Reden des gegenwärtigen Heiligen Vaters zur Sozialen . Frage (wiedergegeben im Sammelwerk Utz-Groner, Soziale Summe, Paulus-Verlag), beschäftigt sich der Innsbrucker lesuiten-soziologe mit einer insbesondere auf die seelsorglichen Belange abgestellten Darstellung der Probleme, die Gegenstand der christlichen Soziallehre sind. Die Kirche ist nicht allein Lehrmeisterin, Künderin des Wortes, sondern verhalten, das Wort in die Realität des menschlichen Verhaltens und, in weiterer Folge, in die Wirklichkeit der Gesellschaft zu übersetzen. Die Dimension der kirchlichen
Die Bedingungen, die der Kommunismus in China für die Errichtung eines kommunistischen Großreiches chinesischer Nation vorfand, waren ungleich günstiger als sonstwo bei der Bildung kommunistischer Regierungen. Man kann sagen, daß in China 1949 wahrscheinlich eine Situation bestand, die geradezu auf die Realisierung des Marxismus angelegt war, dessen Denkelemente und Forderungen den Massen der chinesischen Bauern geeignet erschienen, sie aus einem Elend, das für sie die Summe aller geschichtlichen und aller Umwelterfahrungen darstellte, zu befreien. Der Marxismus hatte für China geradezu
Als vor einigen Jahren an eine führende wissenschaftliche Zeitschrift von einem vorwitzigen Leser die Frage gerichtet wurde, welche Literatur es zum Thema des Prinzips der Subsidiarität gebe, war man in der Redaktion reichlich verlegen. Bei der Literatursuche erwies es sich nämlich, daß wohl da und dort — vor allem bei der Kommentierung der Enzykliken Quadragesimo anno — auf das Prinzip der Sozialethik verwiesen wurde, dies aber nur in einer kursorischen Weise. Erst 1952 erschien von Nell-Breunung eine monographische Darstellung des Problems der Sozialethik (in der
Es gibt kein wirtschaftliches Handeln jenseits der Elemente der Moral. Wenn nun eine christliche Moral insoweit Wirklichkeitsbezug haben will, als sie sich im Verhalten von Menschen zu realisieren vermag, muß es auch eine christliche Moral für die Wirtschaft, besser für den wirtschaftlich tätigen Menschen, geben. Es kann zwar keine katholische Betriebsrechnung geben, wohl aber ein Verhalten des mit Entscheidungen im Rahmen der Betriebsrechnung befaßten Menschen, welches einer sittlichen Qualifikation unterliegt. Da, wo das wirtschaftliche Verhalten (die „Wirtschaft“) das Sittengesetz
Die Gewerkschaften haben im Rahmen der Sozialreform auch die Aufgabe, das gestörte Gleichgewicht zwischen den gesellschaftlichen Großgruppen, die in ihrer Art immer bestehen werden, wiederherzustellen.Es wird stets Arbeitnehmer und Unternehmer, gleichgültig ob Eigentümer-Unternehmer oder Verwalter-Unternehmer, geben, ebenso wie die Spannungen zwischen dem Unternehmer, zumindest als Funktionär, und dem Arbeitnehmer wohl zu mildern, nicht aber zu beseitigen sein werden. Das liegt in der Natur des Menschen und im besonderen des arbeitsteiligen Prozesses.Jeder der beiden Partner in der
Soziologie der Familie. Von P. Bernhard H ä r i n g. Olto-Müller-Verlag, Salzburg. 238 Seiten.Die Familie ist ihrem Wesen nach nicht allein das Bauelement der Gesellschaft, sondern auch ein Teil derselben insoweit, als die gesellschaftlichen Faktoren in einem erheblichen und wachsenden Umfang die Familie in ihrer Qualität und Gestalt mitbestimmen. Wir erleben nun eine Epoche der Wiederbesinnung auf die in der natürlichen Familie angelegten Möglichkeiten für eine Reform der gesellschaftlichen Ordnung. Es muß daher das Bemühen des Autors des vorliegenden Buches, Professor an der Academia
Einführung In die Volkswirtschaftslehre. Von Otto Bauer. Mit einer Einleitung von Ernst Winkler und einem Nachwort von Benedikt Kautsky. Verlag der Wiener Volksbuchhandlung. 388 Seiten. Preis 120 S
Staatsbildung und Finanzentwicklung. Von Univ.-Dozent Dr. Johann Schasching SJ. Verlag Felizian Rauch, Innsbruck. 116 Seiten, Preis S 45.60.Wenn auch nur einen schmalen Sektor der österreichischen Wirtschaftsgeschichte umfassend, ist die reich belegte und aus den Quellen schöpfende Monographie des Innsbrucker Jesuiten-Soziologen über den Staatskredit geeignet, Verständnis für das Denken und Handeln der führenden Männer des theresiani-schen Etatismus zu vermitteln. Der öffentliche Kredit, um dessen Aktivierung in Oesterreich sich insbesondere der Finanzexperte L. von Zinzendorf
Die Rolle der Arbeit im Prozeß um untere Menschwerdung. Von Heinrich Wei n stock.. Quelle & Meyer, Heidelberg. 166 Seiten. Preis 11 DMDie Konstitution- der' „autonfatischen“ Fabrik, dei Fabrik ohne den Menschen, wodurch dieser darauf verwiesen ist; lediglich die Richtungsimpulse dei Produktion zu geben, läßt das Entstehen einel Situation m der Gesellschaft befürchten, die durch totale Arbeitslosigkeit Und' eine demoralisierende Muße gekennzeichnet ist. So ist es verständlich, daß die „Frage nach der Technik“ immer eiridringlichei und “besorgter gestellt wird und damit in
Das Bundesministerium für Unterricht hat im Verlag für Geschichte und Politik (Wien) eine Schriftenreihe herausgebracht, deren Aufmachung und Qualität wie pädagogisch ausgezeichnete Darstellung geeignet ist, eine .bisher bestandene Lücke ausfüllen zu helfen. In einer wissenschaftlich einwandfreien Weise, ferne jeder Polemik und fanatisierten Form der Wiedergabe von Meinungen, werden die wesentlichen Probleme, die sich aus dem Phänomen der Wirtschaft und insbesondere der österreichischen Wirtschaft ergeben, dargestellt, und zwar so, daß die Leser der Schriftenreihe, die vor allem den
Noch immer erschüttern die Folgen der ersten industriellen Revolution die gesellschaftliche Ordnung. Die Aufhebung der durch das Werkzeug geschaffenen unmittelbaren Beziehung des Menschen zum Werkstück durch die zwischengeschaltete Maschine und die damit zusammenhängende Konstitution des neuzeitlichen Kapitalismus haben die trotz aller natürlichen Spannungen bestehenden sozialen Verflechtungen aufgerissen und zwischen Arbeiter und Betrieb, zwischen Kapital und Arbeit ein Vakuum entstehen lassen.In Fortentwicklung der ersten industriellen Revolution zeigen sich nun seit Jahrzehnten die
Neben vielen unerwarteten Morgengaben wurde der „Zweiten Republik“ in diesem Jahr auch die Wehrhoheit zugesprochen. In Westdeutschland hat man nun um die „Remilitarisierung“ eine Komödie des Für und Wider aufgeführt, die einem Volk vom Rang des deutschen unwürdig ist. Man scheint im „Reich“ zu glauben, daß es zwischen den Alternativen von „Mensch, haun Sie ab“ und dem: „Major von Wedel bittet Herrn Schützen Knorke, noch einen Schuß abzugeben“, keine der Vernunft und dem Sinn jeder Wehrmacht gemäße mittlere Lösung gibt. Daher ist man im allgemeinen der Ansicht,
Masken und Metimorphoien des Nihilismus. Der Nihilismus des 20. Jahrhundert. Von Hermann Rauschning. Humboldt-Verlag, Frankfurt am Main-Wien. 223 Seiten. Preis 52.80 S.
Aufbau und Entfaltung des gesellschaftlichen Lebens. Soziale Summe Pius XII. Von A. F. Utz und J. F. Croner. Zwei Bände. 2454 Seiten. Paulus-Verlag, Freiburg, Schweiz
Da — wie man damals sagte — „Kämpferische" des Nationalsozialismus, äußerlich manifestiert durch seine Uniformseiigkeit und Aufmarschfreudigkeit, hatte zweifellos mit seine Ursache in psychologischen Komplexen Adolf Hitlers. Aber au welchen Wurzeln kamen nun diese? Und wie konnten solche kriegerische Töne einen so starken Widerhall im deutschen Volke finden? Die Beantwortung dieser Frage führt zu einer, erst Preußen und dann Deutschland oft vorgeworfenen seelischen Disposition zum „Militarismus", der ungehemmten, alles in seinen Bann ziehenden Ueber- steigerung der an sich jedem
Sozialversicherung und Soziale Sicherung. Von Otto Schobesberger. Verlag O. Schobesberger, Braunau am Inn. Printo-Metallblattvervielfältigung. 161 Seiten, brosch. Preis 36 S.
Tilman Riemenschneider im deutschen Bauernkrieg. Von Karl Heinrich Stein. Mit 16 Tafelbildern, 382 Seiten. Büchergilde Gutenberg, Wien. Preis 39 S.Der Verfasser, mit seinem bürgerlichen Namen Heinrich Steinitz, geborener Oesterreicher, Offizier im ersten Weltkrieg, dann Rechtsanwalt in Wien, starb wegen seiner politischen und publizistischen Tätigkeit am 7. November 1942 im Konzentrationslager. Dem vorliegenden Werk, das wohl eher als historischer Roman anzusprechen ist — es wird auf Quellen- und Literaturnachweis verzichtet — ist der Untertitel: Geschichte einer geistigen Haltung,
Theorie und Politik der Beschäftigung — Der Stand der Debatte um die „Vollbeschäftigung". Von Wilhelm Weber. Manz’sche Verlags- und Universitätsbuchhandlung, Wien. 172 Seiten, 65 S.
Junger Arbeiter, wohin? Von Bischof Dr. Paul Rusch. Tyrolia-Verlag, Innsbruck. 200 Seiten. Preis 21 S.Der Bischof von Tirol, selbst ein Spätberufener, dem die industrielle Arbeitswelt keine reine Kategorie, sondern erlebte Wirklichkeit ist, richtet als Bischof wie als Kenner der Materie ernste, aber ermutigende Worte an die jungen Arbeiter. Das Buch steht in einem gewissen Zusammenhang mit dem Werk von Bednarik („Der junge Arbeiter von heute"). Aber Bednarik, der Fabrik „entronnen", gibt keine Lösung, sondern bietet nur eine erschütternde, wenn auch etwas zu stark vereinfachende
Der Marxismus ist die Widerspiegelung dessen, was man vereinfachend „Kapitalismus“ nennt. Als Versuch, die Wirklichkeit der Erwerbswirtschaft in der Durchführungsweise des Kapitalismus zu erkennen und zu überwinden, haftet der Marxismus an diesem Kapitalismus. Ohne die kapitalistische Erwerbswirtschaft wäre es nie zum Protest der Sozialisten aller Riten gegen die institutionelle Verletzung des Sittengesetzes im wirtschaftlichen Bereich gekommen. Soweit sich aber die Wirtschaft als „erste Wirklichkeit“, um mit den Worten des Marxismus zu sprechen, wandelt, soweit muß sich auch der
Im kontinentalen und demokratischen Sinn bedeutet Einheitsgewerkschaft Rückführung einer bisher auch-politischen richtungsgewerkschaftlichen Arbeit auf Behandlung wesentlich ökonomischer und sozialpolitischer Fragen. Die Gewerkschaft an sich soll keine parteipolitischen Belange vertreten, auch nicht indirekt.Trotz Einheitsgewerkschaft wird aber eine Art formaler oder faktischer Fraktionierung in der Gewerkschaftsbewegung unvermeidbar sein.Der Annahme, daß es jemals eine tatsächlich parteipolitisch neutrale Gewerkschaftsbewegung geben könnte, widerspricht erstens die Tatsache, daß
Die Fahnen der christlichen Arbeiterbewegung wehen noch auf Halbmast. Und sie werden auf Halbmast bleiben müssen — vorläufig. Man kann nicht sagen: „Der König ist tot, es lebe der König!“ Leopold Kunschak, bis zu seinem Lebensende Sinnbild der Erweckung und Verwirklichung christlichen Gedankengutes unter den Arbeitern, hinterläßt weder einen repräsentativen Nachfolger noch ein ausreichend großes Gremium von Nachfolgern.Es wäre gewissenlos, wollte man sagen, was in den letzten Wochen so oft gedankenlos hergesprochen wurde: Mit Kunschak sei der letzte Mann mit reinen Händen aus
Daß auch dde katholische Theologie in der heutigen Zeit E rneuerun gxm öglichkerten in sich birgt, beweist dieses sehr originelle und instruktive Buch. Im Gegensatz zu den bereits traditionell gewordenen Lehrbüchern der Apologetik ist die von Professor Riedmann verfolgte Methode nicht auf die sogenannten klassischen und rational ausgerichteten Beweise abgestimmt. Solche Argumentationen kommen hier überhaupt nicht zur Sprache, was aber keineswegs sagen will, daß der Verfasser sie als wertlos verwirft. Im Gegenteil, er scheint sie vorauszusetzen, da er ja ausdrücklich betont, kein neues
Sozialreform ohne Beachtung der wirtschaftlichen Tatsachen und der menschlichen Psyche führt wohl zu einer Umschichtung des Elends. Dieses aber bleibt bestehen, auch wenn es dann an einer anderen sozialen Gruppe haftet. Eine Reform gesellschaftlicher Zustände darf daher nicht allein zu einer Neuverteilung etwa der Produktionsmittel führen, sondern muß gleichzeitig das Sozialprodukt (die Summe der auf den Markt gebrachten Erzeugnisse) und den allgemeinen Wohlstand vermehren. In wahrhaft klassischen Formulierungen hat unser Staatsoberhaupt dieser Tage auf der Wiener Wohnbautagung in der
In ernsten Vorhalten hat die „Furche“ in den letzten Wochen immer wieder auf die Gefahr hingewiesen, die einer wahrhaft sozialen Erledigung der Wohnbau- und Mietzinsregelung durch starre, schematische Lösungen droht. Diese Befürchtungen sind nunmehr leider in weitestem Ausmaße eingetroffen. Die jüngste, von den beiden Koalitionsparteien Im Nationalrat beschlossene gesetzliche Regelung der Mietzinse und ihrer lohnmäßigen Abgeltung stellt in ihrer linearen, auf unzeitgemäßen Voraussetzungen basierenden Valorisierung der Mietzinse und der uniformen Bemessung von Wohnungsbeihilfen auf der einen Seite eine unangebrachte Begünstigung kinderloser Lohnträger und Doppelverdiener, auf der anderen Seite eine weitere schwere Gefährdung der Familie und des Intellektuellen Mittelstandes dar. Es erscheint uns als Pflicht einer verantwortungsbewußten demokratischen Presse, gegen solche gesetzliche Maßnahmen, die eine ökonomisch fundierte und sozial gerechte Lösung dieser staatspolitisch wichtigen Frage auf weite Sicht verbauen, ernste Bedenken anzumelden.
,,Die Furche“