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Franken und Mecklenburg sind nahe beieinander in diesen Tagen, von der Dürer-Stadt an der Pegnitz führt eine unsichtbare Linie an die Ostsee. "Getrost in Tat und Werk", "in Deutschlands Mitten" liegend sieht Richard Wagners Hans Sachs sein "liebes Nüremberg". Der beschauliche Blick ist Bundeskanzler Schröder verwehrt, um Deutschlands Mitte geht es ihm gleichwohl. Dort sitzt er mittlerweile recht fest, wie alle Umfragen zeigen. Und weil das auch seine SPD weiß, haben ihm die Delegierten des Parteitages in Nürnberg auch zu 88,6 Prozent das Vertrauen ausgesprochen.

Von dieser Mitte aus sein Land in die "europäische Normalität" zu führen, ist Schröders Ziel. Dazu gehört für ihn auch - daran hat er keinen Zweifel gelassen - die Beteiligung der Bundeswehr an der internationalen Afghanistan-Mission. Für Teile der eigenen Basis, vor allem aber für den Koalitionspartner nicht eben das, was sie sich unter "Normalität" vorstellen wollen. Am Parteitag der Grünen in Rostock am kommenden Wochenende wird das deutlich werden.

Rostock fest im Blick, beschwor Schröder die Fortsetzung der Koalition mit den Grünen. Kein Wunder, so billig kriegt er es sonst nirgends: Weder die FDP noch - schon von der Stärke her - die Union wären als Koalitionspartner so pflegeleicht. Mit der Vertrauensabstimmung im Bundestag hat Schröder hoch gepokert - und gewonnen. Die Grünen wurden zwischen Macht und ihrem eigenen Verständnis von Moral eingeklemmt: Die eine Hälfte wählte die Moral und stimmte mit Nein, die andere votierte für den Fortbestand der Koalition. So handelt nur, wer nichts mehr zu verlieren hat. mit

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