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Altere Menschen werden ärmer

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Erstmals seit längerer Zeit liegt die Inflationsrate bei Pensionistenhaushalten deutlich höher als die durchschnittliche Teuerungsrate. Der Grund ist die Einführung der Energiesteuer und die Erhöhung der Rezeptgebühren.

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Erstmals seit längerer Zeit liegt die Inflationsrate bei Pensionistenhaushalten deutlich höher als die durchschnittliche Teuerungsrate. Der Grund ist die Einführung der Energiesteuer und die Erhöhung der Rezeptgebühren.

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In Zehnjahresabständen werden vom Österreichischen Statistischen Zentralamt (ÖSTAT) Verbrauchserhebungen durchgeführt. Dabei wird gesondert das Verbrauchsverhalten von Pensionisten-haushalten untersucht. Der darauf zugrunde liegende Pensionistenindex (PI) für die ersten neun Monate des heurigen Jahres wurde kürzlich vom ÖSTAT präsentiert. Wichtigstes Ergebnis: Der PI zeigte - nach längerer Zeit - wieder Inflationsraten, die merklich über der allgemeinen 'Teuerungsrate liegen.

Ursachen für den unterschiedlichen Trend sind in erster Linie die

Preiserhöhung bei den Kommunalen Abgaben (Kanal und Wasser), die Einführung der Energiesteuer und die Verteuerung der Rezeptgebühren, analysierte das ÖSTAT. Diese Preissteigerungen würden sich im Vergleich mit anderen Haushalten bei den einkommensschwachen Pensionistenhaushalten besonders auswirken.

Neben der 'Teuerungsrate untersuchte das ÖSTAT auch Kennzahlen und allgemeine Lebensverhältnisse älterer Menschen. Das Ergebnis:

■ 1,590.000 Österreicher (19,7 Prozent der Bevölkerung) waren 1996 über 60 Jahre, davon 620.000 Männer und 970.000 Frauen.

■ 2015 werden jedoch bereits 24,6 Prozent zu den „Alten” (2,770.000 Senioren) gehören.

■ Der Anteil der über 60jährigen ist derzeit im Osten Österreichs am höchsten. Das wird sich aber ändern. Wien wird im Jahre 2030 den niedrigsten „Altenanteil” aller Bundesländer haben. Die Alterung der Bevölkerung im Westen wird besonders ausgeprägt sein.

■ Ein heute 60jähriger Mann kann mit weiteren 18,9 Lebensjahren rechnen, eine gleichaltrige Frau mit 23 Jahren.

■ Vor zehn Jahren waren nahezu alle Pensionisten über 60 Jahre alt. Heute sind bereits 18 Prozent jünger.

■ Die monatliche Pro-Kopf-Ausgabe bei Pensionisten beträgt 16.000 Schilling, die Haushaltsausgabe 21.400 Schilling (durchschnittliche monatliche Haushaltsausgabe aller Österreicher: 31.200 Schilling).

■ 17 Prozent ihrer Haushaltsausgaben geben Pensionisten für Essen, ein Fünftel für Wohnen und ein Zehntel für Bildung, Erholung, Freizeit und Sport aus.

■ Ältere Menschen wenden knapp 13 Stunden pro Tag für persönliche Tätigkeiten wie Schlafen, Essen und Körperpflege auf, 2,5 Stunden fürs Fernsehen und im Schnitt um 20 Minuten mehr für Sport und Bewegung im Freien als die 30-40jährigen.

■ Sieben von zehn Pensionisten sind körperlich beeinträchtigt. Der Großteil von ihnen ist chronisch krank. Nur weniger als ein Viertel der körperlich Beeinträchtigten bekommt regelmäßig Hilfe von der Familie.

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