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TOR ZU — TOR AUF!

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Sonntag schlössen sich die Tore der Brüsseler Weltausstellung von 1958. Ueber 40 Millionen Menschen haben sie besucht. Was das bedeutet, läßt sich kaum übersehen. In einem Jahr voll Kriegsangst und internationaler Wirren haben 40 Millionen Menschen diese Weltausstellung besucht, der man ihren Optimismus fälschlicherweise oft verübelt hat.

Während die Gazetten voll von Kriegsgeschrei waren, ist hier die große Verpflichtung unseres Zeitalters, die Atome für den Frieden zu nutzen und die ungeheuren technischen Möglichkeiten in den Dienst eines freieren, besseren menschlicheren Lebens zu stellen, klar aufgezeigt worden. Jedes Land zeigte seine Gaben — und diese sind erstaunlich reich, was gerade auch für kleine und kleinste Länder gilt; und gerade auch für Länder hinter dem Eisernen Vorhang, was da an der Schau Polens etwa deutlich sichtbar wurde.

Oesterreich darf besonders zufrieden sein: nicht die große Anzahl der Gold- und Silbermedaillen, die die Firmen unseres Landes und unser Pavillon errungen haben, fällt hier entscheidend ins Gewicht, sondern eben die Tatsache, daß hier in anziehender Form sehr viele Menschen aus aller Welt Oesterreich gesehen haben: eine einzige Einladung zu friedlicher Arbeit, friedlichem Wettbewerb. Was da für Oesterreichs Pavillon im kleinen gilt, gilt für die gesamte Ausstellung im großen: sie ist eine Dokumentation des Friedens sondergleichen; sie zeigt, welche Chancen die Völker der Menschheit haben, sich in freiem und friedlichem Wettbewerb zu entfalten. Diese Chancen zu nützen, ist das letzte Wort der Brüsseler „Expo 1958“ an die Politiker und Staatsmänner, an alle Einzelnen, die es mit sich selbst und ihrem Volk redlich meinen: die Erde ist voll von Schätzen — weh dem, der sie, der den Menschen verdirbt I

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