Orpheus steigt herab - © Matthias Horn

„Orpheus steigt herab“: Endstation Langeweile

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Mit Tennessee Williams’ Südstaatendrama „Orpheus steigt herab“ bringt Martin Kušej noch einmal sein Credo „Aufwachen, bevor es wieder finster wird“ auf die Bühne des Burgtheaters.

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Mit Tennessee Williams’ Südstaatendrama „Orpheus steigt herab“ bringt Martin Kušej noch einmal sein Credo „Aufwachen, bevor es wieder finster wird“ auf die Bühne des Burgtheaters.

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Loderndes Feuer eröffnet und beschließt die letzte Inszenierung des scheidenden Burgtheaterchefs Martin Kušej. Wieviel verbrannte Erde seine Intendanz hinterlassen wird, bleibt noch abzuwarten, beim Volkstheater dürfte er sich jedenfalls keine Freunde gemacht haben. Nach „Der Menschenfeind“ musste auch seine zweite Regiearbeit in dieser Saison verschoben werden und fand auch diesmal wieder just parallel zum Premierentermin des Nachbarhauses statt.

„Orpheus steigt herab“, ein selten gespieltes Stück des amerikanischen Jahrhundertdramatikers Tennessee Williams aus dem Jahr 1957, bringt noch einmal Kušejs beherzt gesetztes Credo „Aufwachen, bevor es wieder finster wird“ als schnörkelloses, brutales und leider viel zu langatmiges Manifest gegen Verhetzung und Fremdenhass auf die Bühne.

Hinter dem per Videoprojektion flackernden Flammeninferno zeichnen sich die Silhouetten des Schauspielensembles ab, während der zum bleichen Mephisto geschminkte „Naked Lunch“-Sänger Oliver Welter die eindrückliche Eröffnungssequenz mit einer ersten todtraurigen Countryballade untermalt. Das düstere Südstaatendrama versetzt Kušej an einen unspezifischen Ort, der nur aus einem einzigen halbverfallenen Haus besteht, das mittels Drehbühne verschiedene karg möblierte Räume offenbart und auf dessen Vorplatz ein senkrecht abgestelltes Cabriolet steht. Das gehört dem hier gestrandeten Ex-Partytiger und Musiker Val (Tim Werths).

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