Joseph Ratzinger, der emeritierte Papst, hat mit seinen Überlegungen
zum Traktat des Zweiten Vatikanischen Konzils über das Verhältnis der
Kirche zu den Juden die Frage nach dem Wesen des neuen Bundes
aufgeworfen. Ein Diskussionsbeitrag.
"Die Voraussetzungen einer Entscheidung des ordentlichen Lehramts in dieser Frage wurden nicht erfüllt. Auf fehlbare Weise können keine unfehlbaren Entscheidungen zustande kommen."Im Ersten Vatikanischen Konzil wurde als unfehlbar gültiges Dogma definiert, dass "mit göttlichem und katholischem Glauben" all das zu glauben sei, "was im geschriebenen oder überlieferten Wort Gottes enthalten ist und von der Kirche -sei es in feierlicher Entscheidung oder kraft ihres gewöhnlichen und allgemeinen Lehramtes - als von Gott geoffenbart zu glauben vorgelegt wird". Im Zweiten Vatikanum wurde mit
Drei göttliche Personen, die ein und dasselbe göttliche Wesen haben, sind nicht ein Gott, sondern drei. Wenn sie ein und derselbe Gott wären, müssten sie auch untereinander identisch sein.Der Kirchenlehrer Gregor von Nyssa (338/339-394) erklärte die kirchliche Lehre von der Einheit der drei göttlichen Personen Vater, Sohn und Heiliger Geist in Gott durch folgenden Vergleich: "Es ist auch Petrus und Paulus und Barnabas nach dem Menschsein ein Mensch; und nach diesem selbst, dem Menschsein, können sie nicht viele sein; sie werden aber missbräuchlich viele Menschen genannt, aber nicht im
Papst Franziskus zu GeschiedenenIn "Amoris laetitia" hat der Papst die prinzipielle Möglichkeit einer Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zu den Sakramenten eröffnet.Als Jesus an einem Sabbat einen Mann, dessen Hand verdorrt war, geheilt hatte, "gingen die Pharisäer hinaus und fassten zusammen mit den Anhängern des Herodes den Beschluss, Jesus umzubringen"(Mk 3,6). Jesus hat mehrmals gegen das Sabbatgebot verstoßen und sich auch sonst nicht immer an das Gesetz gehalten. Er bewahrte eine Ehebrecherin vor der vorgeschriebenen Strafe der Steinigung (Joh 8,7-11) und stellte
Theologischer Gastkommentar, 2. Teil: Wie im Johannesevangelium hält
sich die neue Einheitsübersetzung auch an anderen Stellen nicht an
den griechischen Wortlaut, sondern richtet sich nach dem Dogma.
Auch die neue Einheitsübersetzung der Bibel richtet sich an vielen
für das Verständnis Jesu Christi wichtigen Stellen - etwa im
Johannesevangelium - nicht nach dem griechischen Urtext, sondern nach
der kirchlichen Lehre. Ein theologischer Gastkommentar.
Die Verkündung des Gesetzes durch Mose hat bis heute Folgen für die
Welt, meint der Kulturtheoretiker Jan Assmann auch in seinem neuen
Buch: Der biblische Montheismus habe auch das Gewaltpotenzial der
Religion hervorgekehrt.
Nächstenliebe auch zu den Fernsten gehört zum Wesen des christlichen
Glaubens und ist daher ein Grundauftrag der Kirchen. Sie ist aber
nicht allmächtig und kann daher nicht alle Not in der Welt beheben.
Ein Beitrag zur Diskussion um die Willkommenskultur.
Der Fall macht in Deutschland Furore: Der Münsteraner Pfarrer Thomas Frings legte sein Amt nieder, weil er eine Kurskorrektur der Kirche für nötig hält und neue Wege ihres Wirkens suchen will.
In seiner Ansprache zur 50-Jahr-Feier der Errichtung der
Bischofssynode wollte Papst Franziskus neue Perspektiven für eine
synodale Kirche und das Papstamt aufzeigen. Auf dem Weg dorthin
könnte eine Rückbesinnung auf das Apostelkonzil richtungsweisend
sein.
Warum Gott nicht durch das Opfer seines Sohnes "umgestimmt" werden
musste: Plädoyer für eine andere Auslegung der Heilsbedeutung des
Kreuzestodes Jesu.
Längst gibt es Vorschläge, den katholischen Stillstand beim Umgang
mit geschiedenen Wiederverheirateten zu überwinden. Dies zeigen auch
nachstehende Überlegungen.
Benedikt XVI. schloss inhaltliche Korrekturen der bisherigen kirchlichen Lehre grundsätzlich aus. Ohne solche lassen sich aber die Herausforderungen des Glaubens nicht beantworten.Joseph Ratzinger wurde allem Anschein nach zum Papst gewählt, weil die Kardinäle wussten, dass er als enger Vertrauter von Papst Johannes Paul II. dessen Positionen vertritt, und weil sie hofften, dass er als großer Theologe und langjähriger Präfekt der Glaubenskongregation auf die Herausforderungen der Kirche durch das säkulare Denken der Neuzeit, auf die Religionskritik der Aufklärung, auf den Atheismus und
Nicht Körperverletzung ist eigentlich das Thema der Beschneidungsdebatte, sondern die Frage der Religionsfreiheit des Kindes. Diese stellt sich gleichfalls bei der Säuglingstaufe.
Anmerkungen zu der vom Papst angeordneten Übersetzung "für viele“ - statt wie bisher "für alle“ - in den Einsetzungsworten über den Kelch bei der katholischen Messfeier.In einem Schreiben vom 14. April 2012 hat sich Papst Benedikt XVI. an den Vorsitzenden und die Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz sowie an die übrigen Bischöfe des deutschen Sprachraums gewandt, um zu erklären, warum er trotz der Bedenken mancher Bischöfe und eines zu erwartenden Widerstands in Teilen der deutschen Kirche an der von ihm verordneten Übersetzung der Kelchworte im Hochgebet der Messe "… das
Worum es im Konflikt zwischen Kardinal Schönborn und Pfarrer-Initiative eigentlich geht. Und was die Kirche vom Apostelkonzil lernen könnte.Die in der katholischen Kirche als unfehlbar geltende uneingeschränkte Gehorsamspflicht dem Papst und den ihm unterstellten Bischöfen gegenüber wird von der Pfarrer-Initiative durch ihren "Aufruf zum Ungehorsam“, nämlich in wichtigen pastoralen Fragen "dem Gewissen zu folgen und selbständig tätig zu werden“, abgelehnt. Darin besteht der eigentliche Konfliktpunkt in der Auseinandersetzung zwischen jenen Priestern und dem Kardinal, der von Amts
Das gemeinsame Priestertum im Neuen Testament und die Schritte zu seiner Rückgewinnung: eine katholische Rückbesinnung. Perspektiven für eine neue Sicht anlässlich des Abschlusses des vom Papst ausgerufenen „Jahres des Priesters“ am 11. Juni.
Die tieferen Hintergründe der gegenwärtigen Krise der katholischen Kirche liegen in einem überhöhten Kirchen- und Priesterbild, meint der Pastoraltheologe Paul Weß. Er hält weitreichende Korrekturen wie im „Apostelkonzil“ für dringend notwendig.„Oh, wie groß ist der Priester! ... Gott gehorcht ihm: Er spricht zwei Sätze aus, und auf sein Wort hin steigt der Herr vom Himmel herab und schließt sich in eine Hostie ein.“ Diese Sicht vom Amtspriester nach der katholischen Lehre hatte der heilige Johannes Maria Vianney, der Pfarrer von Ars. In seinem Schreiben an die Priester vom
Was Ernst-Wolfgang Böckenförde für den freiheitlichen Staat formuliert hat, müsste längst auch auf europäischer und globaler Ebene weitergedacht werden: Es geht um einen mühsamen Prozess der Verständigung auf nicht-abstimmbare Voraussetzungen im Sinne einer moralischen Kultur, ohne die Demokratie nicht funktionieren kann.Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann. Das ist das große Wagnis, das er, um der Freiheit willen, eingegangen ist. Als freiheitlicher Staat kann er einerseits nur bestehen, wenn sich die Freiheit, die er
Die Reformen des II. Vatikanums mussten deswegen scheitern, weil niemand an die inhaltliche Korrektur bisheriger dogmatischer Lehren zu denken wagte. Überlegungen zu den tieferen Hintergründen, warum dem Papst die Rückkehr der Pius-Bruderschaft ein so großes Anliegen ist.Die ganze Tragweite der Auseinandersetzung um die Aufhebung der Exkommunikation der vier von Marcel Lefebvre geweihten Bischöfe lässt sich erst ermessen, wenn man den Konflikt der Kirche mit dieser traditionalistischen Bewegung von seinem tieferen Hintergrund her versteht: Letztlich geht es um die Problematik der
Erlösung hieß im hellenistischen Christentum, dass die Seelen aus dem Kerker befreit werden und in die göttliche Sphäre zurückkehren können, in der sie eigentlich daheim sind. Über das Zusammenspiel von Christentum und griechischer Philosophie.
Diese Worte der Verführung durch die Schlange im Paradies sind auch von christlichen Theologen und vom kirchlichen Lehramt zu hören.Die Frage der Inkulturation des Christentums in die hellenistische Welt rückt in letzter Zeit vermehrt in den Blickpunkt, nicht zuletzt durch den gegenwärtigen Papst. Vor einigen Monaten hat in der Furche Paul Weß als kritischer Fragensteller dazu Kontroverses formuliert. Nachstehender Beitrag des Autors versteht sich als weiterer Mosaikstein in dieser Auseinandersetzung. redNach dem biblischen Schöpfungsbericht hat Gott dem Menschen im Paradies verboten,
Warum Jesus Christus als der zweite Adam mehr ist als ein Prophet.Mit untenstehendem Beitrag soll die durch den in der Weihnachtsausgabe (Nr. 51-52/S. 12 f.) erschienenen Artikel "Geburt des zweiten Adam" von Paul Weß ausgelöste Debatte über das christliche Verständnis von Jesus vorläufig abgeschlossen werden. Neben sehr vielen zustimmenden Zuschriften hat der Text auch eine Flut an kritischen und ablehnenden Reaktionen hervorgerufen (siehe dazu die Leserbriefseiten der Ausgaben 1 bis 4 dieses Jahres sowie die Artikel "Gottes Selbstoffenbarung", Nr. 1/S. 5, und "Entwurf im Spiegel", Nr.
Weihnachten im Licht der Bibel: Warum die hellenistische Inkulturation des Christentums relativiert werden sollte.Gott(-Sohn) ist Mensch geworden, damit wir vergöttlicht werden", schrieb der alexandrinische Kirchenlehrer Athanasius. Dies ist der zentrale Inhalt der ostkirchlichen Erlösungslehre, die damit die Bedeutung des Weihnachtsgeschehens aussagen will. Auch bei uns ist dieser Satz immer öfter zu hören; vielleicht deshalb, weil die abendländische Auffassung von der Erlösung durch einen Sühnetod Jesu Christi am Kreuz allmählich aufgegeben wird (den Ostkirchen blieb sie fremd). Die
Nicht nur ein Verstehens-Dialog zwischen den Religionen und Weltanschauungen ist notwendig. Auch ein Konfliktbereinigungs-und Annäherungs-Dialog muss geführt werden.Die Empörung, die ein vom Papst unbedacht verwendetes und inhaltlich völlig negatives Zitat über den Propheten Mohammed in der islamischen Welt ausgelöst hat, zeigt schlaglichtartig auf, wie es um den Dialog der Religionen wirklich steht. Meistens wird damit nur ein Dialog gemeint, der den anderen zu verstehen sucht, ihn selbst zu Wort kommen lässt und bereit ist, eigene Vorurteile zu korrigieren. Ein solcher
Wie die Ringparabel in Lessings "Nathan der Weise" jeden religiösen Fundamentalismus entlarvt.Was würden wir zu einem Vater sagen, der einen besonders wertvollen Ring besitzt, sich aber nicht entscheiden kann, welchem seiner drei Söhne er diesen vererben soll; der daraufhin zwei unechte Ringe von gleichem Aussehen anfertigen lässt und jedem seiner Söhne einzeln einen dieser Ringe als den echten gibt? Alle drei können, wenn sie ihrem Vater vertrauen, mit Recht annehmen, den einen ersehnten Ring erhalten zu haben. Sie werden einander verdächtigen, Betrüger zu sein, und unweigerlich
Zur Diskussion Evolutionslehre-Glaube im Anschluss an den Artikel von Kardinal Schönborn in der "New York Times" (vgl. Furche 28 und 29).I. Kardinal Schönborn hat in seinem Kommentar keineswegs die Position jener fundamentalistischen evangelikalen Gruppen (vor allem in den usa) vertreten, welche den Schöpfungsbericht wörtlich nehmen und eine Erschaffung aller Kreaturen durch Gott in sechs Tagen annehmen (bei der Ökumenischen Sommerakademie in Kremsmünster hat übrigens der evangelische Theologe Wolfhart Pannenberg darauf hingewiesen, dass sogar nach der Bibel die Rede davon ist, dass
Nicht jede Feststellung von Ungleichheit bedeutet schon Diskriminierung. Ein Nachtrag zur Debatte um homosexuelle Partnerschaften.Das Anliegen, Menschen nicht zu diskriminieren, ist berechtigt. Doch ab wann handelt es sich um Diskriminierung? Jedenfalls dann, wenn ich durch unzutreffende oder unnötige Äußerungen jemanden herabsetze, wenn ich ihn oder sie durch ungerechte Behandlung benachteilige. Aber liegt auch schon eine Diskriminierung vor, wenn ich nicht alle Menschen für gleich begabt und nicht jedes Verhalten für gleich gut halte? Diese Frage wird immer drängender, wie etwa die
Zu den tieferen Hintergründen der Krise um Bischof Kurt Krenn.Eine Vorbemerkung: Die folgenden Überlegungen urteilen nicht über Menschen, weder über Bischof Kurt Krenn noch über den Papst, der ihn ernannt hat. Es wird davon ausgegangen, dass beide in bester Absicht gehandelt haben. Vielmehr sollen die eigentlichen Probleme dahinter aufgezeigt werden. Denn gerade in einer solchen Krise genügt es nicht, Symptome zu behandeln, ohne die Ursachen aufzudecken und zu beheben.Am 7. Juni 1993 antwortete Bischof Kurt Krenn im Fernsehprogramm ORF 2 auf die Frage eines Moderators, was passieren
Anlässlich des Ökumenischen Kirchentags in Berlin: Ökumene bedeutet, dass die Kirchen auch bereit sein müssen, eigene "Fundamente" in Frage zu stellen.In seiner Enzyklika "Ut unum sint" (1995) fordert Papst Johannes Paul II. um der Einheit der Christenheit willen eine Hingabe, die jener der Märtyrer gleichkommt. Außerdem betont er die Notwendigkeit von "Liebe gegenüber dem Gesprächspartner, Demut gegenüber der Wahrheit, die man entdeckt und die Revisionen von Aussagen und Haltungen erforderlich machen könnte" (Nr. 36). Dabei kann es sich auch um Aussagen und Haltungen handeln, die
Vor einem Sozialwort der Kirchen braucht es die Kirchen als Sozialwort Gottes. Eine innerkirchliche Stellungnahme zum Projekt der 14 christlichen Kirchen in Österreich.Gerade die Kirchen müssen von ihrem Fundament her den sozialen Grundwasserspiegel in unserer Gesellschaft immer wieder mit frischem Wasser anheben." So hat Bischof Herwig Sturm vor einer Woche in der furche-Diskussion den eigentlichen Beitrag der 14 christlichen Kirchen in Österreich zu Verbesserung der sozialen Situation beschrieben. In den folgenden Überlegungen geht es um dieses Fundament der Kirchen, um den Glauben und
Das Volksbegehren beinhaltet pseudoreligiöses Wunschdenken in weltlicher Form: den Traum vom allmächtigen Staat.Es geht im Folgenden nicht um eine Minderung oder gar Ablehnung der sozialen Aufgaben der Gesellschaft und damit auch des Staates, vielmehr frage ich, ob eine uneingeschränkte und einseitige (die nötigen Voraussetzungen nicht beachtende) Verankerung einer sozialen Verpflichtung des Staates in der Verfassung nicht eine unerfüllbare Überforderung bedeutet und daher dem Anliegen mehr schadet als nützt.Bereits in der Einleitung der vorgeschlagenen Sozialstaatsklausel ist ohne jede
Auch religiöse Menschen sollten religionskritisch sein: Plädoyer für ein neues Reden von Gläubigen und Nichtglaubenden. Paul Wess über die Verbindung von "säkular" und "religiös" nach dem deutschen Philosophen und Soziologen.
Die diesjährige Woche für die Einheit der Christen geht zu Ende.
Nicht aber das weitere Ringen um die Ökumene - trotz und wegen
Dominus Iesus (vgl. auch Ulrich Körtners Kolumne, unten).
Johannes Paul II. hat selbst eingeladen, über den Primat des Papstes
nachzudenken. Nachstehend ein Diskussionsbeitrag im Vorfeld eines
Symposiums über das Papstamt in Innsbruck.
Die Plattform „Wir sind Kirche“ schlägt im Hinblick auf die kommende Pfarrgemeinde-ratswahl am 16. März 1997 in einem „ 1. Gemeindebrief an alle österreichischen Pfarrgemeinden“ vom 5. Dezember 1996 folgende Aktion vor: „Öffentlicher Verzicht des Pfarrers auf die Ausübung seines Vetorechts im neuen Pfarrgemeinderat“. Damit soll ein Signal gesetzt werden, „daß erwachsene und mündige Christinnen und Christen in ihrer Mitverantwortung ernst genommen werden“.Mit diesem Vetorecht des Pfarrers ist die Bestimmung gemeint, daß der Pfarrgemeinderat seine Beschlüsse nicht gegen
Mit den Zielen und Forderungen des Kirchenvolksbegehrens der Plattform „Wir sind Kirche” in der FlJRCHE (Nummer 17/95, Seite 14) veröffentlichten Fassung habe ich kaum Schwierigkeiten (abgesehen von einigen irreführenden Schlagworten wie „Demokratisierung der Kirche” und polemischen Formulierungen wie „angstmachende und einengende Normen”).Ich kenne den Initiator, Thomas Plankensteiner, gut und weiß, daß er zu denen gehört, die „in den vordersten Reihen der Kirche stehen und unter dem Verlust des Ansehens der Glaubensgemeinschaft am meisten zu leiden haben” (so Bischof
Der Jesuit Karl Rahner (1904 bis 1984), jüngst heftig kritisiert, hat wie kaum ein anderer die Theologie dieses Jahrhunderts geprägt. Als Konzilstheologe - Berater von Kardinal Franz König - hat er auch das Konzil maßgeblich beeinflußt.
Am 22. März werden in ganz Österreich neue Pfarrgemeinderäte gewählt. Hinter den Diskussionen vor dieser Wahl steht für den Wiener Pfarrer Paul Weß die auf dem Konzil ungelöste Frage nach dem Verhältnis von Hierarchie und communio überhaupt.
Manche Vorschläge haben sieher nur langfristig Aussicht auf Verwirklichung und sind doch sofort einer ernsthaften Diskussion wert. Der folgende ist einer davon.
Wenn ein Konflikt - wie jetzt der um die Ernennung Kurt Krenns zu einem Wiener Weihbischof - Christen zu entzweien droht und damit die Kirche und ihre Glaubwürdigkeit belastet, kann es eine Hilfe sein, den Sachfragen nachzugehen, die ihm zugrunde liegen. Uber sie kann man diskutieren, ohne Personen in Frage zu stellen.Im Weiheritus für Bischöfe ist vorgesehen, daß ein Priester der Diözese den weihenden Bischof im Namen der Kirche um die Weihe bittet. Dann wird das päpstliche Ernennungsdekret verlesen. Anschließend heißt es im Ritus: „Nach dem Verlesen desselben sagen alle .Dank sei
Auch Theologen sind sich nicht ganz einig über die Bedeutung der Firmung. Wird dieses ursprünglich mit der Taufe verbundene Sakrament zum Sakrament der Mündigkeit?
Im Herbst ziehen die Bischöfe der Welt Bilanz über die Auswirkungen des Zweiten Vatikanums. Erleben wir seit 1965 einen Verfallsprozeß oder eine Pubertätskrise der Kirche?
Eine außerordentliche (20 Jahre Konzil) und eine deshalb verschobene ordentliche Bischofssynode (Laienapostolat) stehen bevor. Worüber sollte man bei der ordentlichen im Jahr 1987 nachdenken?
Das Ziel dieser Untersuchung ist eine praktische Fundamentaltheologie, die vom realen Leben ausgeht, die Volksreligiösität miteinbezieht und vor allem gesellschaftlich und, damit politisch denkt.Die Basisgemeinden sind ein Testfall für diese Theologie. In ihnen kann die „Wiederaneignung" (G. Franzoni) des Wortes Gottes, der Sakramente, der Ämter und der politischen Autonomie durch das Volk geschehen. Deshalb wird eine ausführliche Darstellung der Basisgemeinden in Italien gegeben, mit ihren Problemen und den Konflikten mit der Hierarchie.Die fundamentale Frage nach dem Glauben als dem
Den Priester als Hirt hat Bischof Johann Weber in FURCHE Nr. 26 gezeichnet; Paul Weß stellt den für die Einheit mit der Gesamtkirche verantwortlichen Priester gegenüber.
Das Anliegen des Autors ist der Ubergang von der Betreuungs-zur Beteiligungskirche. Daher versteht er Gemeindebildung nicht als Integration in eine bestehende Organisation der Kirche, sondern als Partizipation durch Selbstorganisation der Glieder bzw. Gruppen. Ausgangspunkt müssen die menschlichen Bedürfnisse sein. Religion wird dabei funktional verstanden als Wunsch nach Ganzsein, nach unverfälschter menschlicher Kommunikation und Heil.Bei aller Zustimmung zu diesem Anliegen einer Beteiligungskirche kommen doch schwerwiegende Fragen auf, die hier nur angedeutet werden können: Ist Gemeinde
Der Neutestamentler Gerhard Lohfink legt eine Untersuchung vor, in der die gesellschaftliche und damit die politische Dimension des christlichen Glaubens in überraschend neuer Weise aufgezeigt wird.Jesus wollte, wie schon die Propheten vor ihm, Israel sammeln; die Zwölf stehen symbolisch für die zwölf Stämme des Volkes. Als Israel als Ganzes die Botschaft nicht annimmt, erhält der Jüngerkreis „die Aufgabe, das zeichenhaft darzustellen, was eigentlich in Gesamtisrael hätte geschehen sollen: völlige Hingabe an das Evangelium vom Gottesreich, radikale Umkehr zu einer neuen
Die Menschheit steht in einer entscheidenden Situation. An der Schwelle des Mündigwerdens muß sie ihren Weg finden. Zwei Weltanschauungen stehen einander gegenüber und kämpfen um die Vorherrschaft. Auf der einen Seite ein liberaler Individualismus, in dem der Mensch nach seiner Leistung gemessen wird. Auf der anderen Seite ein kollektiver Sozialismus, in dem Funktionäre die Massen beherrschen. Dazwischen die Länder der Armen, deren Not immer größer wird.Appelle helfen da nicht viel. Auch Massenveranstaltungen ändern noch nichts. Es genügt auch nicht, wenn einzelne sich ändern.
Die vorliegenden Vorträge einer Ringvorlesung zum Thema „Kirche von unten" an der Gesamthochschule Paderborn spiegeln die ganze Vielfalt des Phänomens „Basiskirche" wider. Neben grundsätzlichen soziologischen, biblischen, kirchengeschichtlichen und philosophischen Uber-legungen sind vor allem sehr informative Praxisberichte enthalten.Entstehen und Zielsetzung von Basisgemeinden in Deutschland (Eschborn, Frankfurt, Ruhrgebiet), Holland, Ungarn, Lateinamerika (besonders Brasilien) und in Afrika werden ausführlich beschrieben. Ebenso ihre Bedeutung für die Emanzipation der Frau