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Das Bild Roncallis
EIN PAPST LACHT. Die gesammelten Anekdoten um Johannes XXIIL Von Kurt Klinger. Im Scheffler-Verlag, Frankfurt a. M. Preis 9.80 DM.
EIN PAPST LACHT. Die gesammelten Anekdoten um Johannes XXIIL Von Kurt Klinger. Im Scheffler-Verlag, Frankfurt a. M. Preis 9.80 DM.
Während die deutschen Konziljournalisten in lebhafter Diskussion nach dem Vortrag des Jesuitenpaters Karl Rahner begriffen waren, lehnte sich dieser heute größte unter den Theologen erschöpft zurück und begann versunken in einem kleinen. Büchlein zu blättern. Hin und wieder zeichnete sich ein Lächeln auf seinen Lippen ab. Vielleicht hatte er einen guten Rat des deutschen „Pressebischofs“, Kampe von Limburg, zu wörtlich genommen: „Wenn euch das Konzil ermüdet hat und ihr euch von den vielen Theologie erholen wollt, dann rate ich, in diesem Buch zu lesen.“ Dabei schwang er das Bändchen „Ein Papst lacht“, in dem der langjährige Korrespondent der Deutschen Presseagentur in Rom, Kurt Klinger, die meisten der um die einmalige und unwiederholbare Figur des Papstes Roncalli zirkulierenden Anekdoten gesammelt hat. Die meisten, aber nicht alle. Denn viele sind erfunden und in Umlauf gesetzt worden, daran erkenntlich, daß in ihnen ein vergröberter Witz zum Ausdruck kommt, der dem immer eleganten, feinen, ja religiös geaderten Humor Johannes’ XXIIL durchaus fremd war. Es lag die Versuchung nahe, auch solche Spreu unter den Weizen zu mischen, aber Klinger hat ihr mannhaft widerstanden. Das Bild Roncallis weist daher keine falschen Züge so glaub- und liebenswürdig Gestalt des heiligmäßigen Lebzeiten gegenübergetreten und Religiosität waren für Johannes XXIIL nicht trennbar. „Ich habe Pius X. gekannt, er war ein wirklich heiliger Mann“, sagte er einmal im Gespräch, „das einzige, was mich an ihm gestört hat, war seine Traurigkeit. Ein Christ darf nicht traurig sein. Denn er besitzt Gott.“
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