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Der Tod des Kardinal Stepinac

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Ausgiebige körperliche Bewegung war dem Kardinal immer ein Bedürfnis gewesen, aber vor ungefähr achtzehn Monaten hatte er die gewohnten langen Spaziergänge im Dorf und in der weiteren Umgebung gänzlich eingestellt; die ständige Begleitung durch Organe der Sicherheitspolizei war ihm unerträglich geworden. Von da an hatte er sich darauf beschränkt, auf dem kleinen, eingezäunten Platz vor dem Haus auf und ab zu gehen, aber selbst da ließen ihn die Polizisten nicht aus den Augen, und daß sie jedes Wort hören konnten, das er mit mir wechselte, verleidete ihm auch diesen letzten Rest von Bewegung im Freien. So begann er, zwei Wochen vor Weihnachten, seine Spaziergänge mehr oder weniger stehend zu absolvieren, auf einem winzigen, kaum sieben oder acht Fuß langen Vorplatz vor dem Seiteneingang des Pfarrhauses. Dank der Mauer konnte er dort von außen nicht beobachtet und bei seinen Gesprächen mit mir nicht belauscht werden. „Was liegt daran“, pflegte er zu sagen, „wenn ich mich in diesem engen Raum fortwährend um die eigene Achse drehen muß. Mein Leben geht zu Ende, und bald wird der Herr meine Pfade

erweitern.“ i

Trotz zunehmender Verschlechterung seines Gesundheitszustandes hielt Seine Eminenz streng an der gewohn-

ten Zeiteinteilung fest. Er ging zeitig, um neun Uhr abends, zur Ruhe, stand dafür aber regelmäßig schon um 3.15 Uhr morgen auf. Sein Tagespensum umfaßte die Feier der heiligen Messe, wenn möglich in der Pfarrkirche, an Sonn- und Feiertagen eine Predigt und deren sorgfältige Vorbereitung, Beichthören, viele Stunden des Gebets, der Betrachtung und des Lesens, und Zusammenkünfte mit Mitgliedern der Pfarrgemeinde, in der Kirche sowohl wie im Pfarrhaus. Mit Ausnahme des Kanonikus Simecki und des Sekretärs der Erzdiözese, Dr. Mijo Pisonic, der nötigenfalls auch ärztliche Hilfe zur Stelle brachte, durfte der Kardinal keine Geistlichen empfangen, aber dem täglichen Besuch einer Kin-derschar stand nichts im Wege, und

mit den Kleinen zu plaudern und zu scherzen, war für ihn eine besondere Freude. Der letzte Tag, da seine kleinen Freunde ihm diese Freude machen konnten und ihn lebend sahen, war Sonntag, der 7. Februar.

Messe für sein Volk

Schon Samstag nachmittag hatte der Kardinal über eine Erkältung und Husten geklagt. „Wenn das schlimmer wird“, sagte er mir, „werde ich morgen nicht in der Kirche zelebrieren können.“ Sonntag um 8.15 Uhr — ich hatte gerade die Frühmesse beendet — kam der Kardinal zu mir in die Kanzlei. Sein Zustand schien unverändert, aber das Atmen machte ihm Schwierigkeiten, und deshalb bat er mich, nach dem Evangelium seiner Messe die Predigt, die er vorbereitet hatte, für ihn zu verlesen. Da ich um neun Uhr in Kupcina sein mußte, um in det dortigen Filialkirche das Amt zu zelebrieren, war es Kanonikus Simecki, der die Verlesung der Predigt vornahm. Der Kardinal las die heilige Messe ohne Zwischenfall. Wie so oft hatte er auch diese Messe mit seiner Lieblingsintention „pro populo“ — für seine Erzdiözese — gefeiert. Es war das letzte Meßopfer seines Lebens.

Sonntag mittags waren die beiden Ärzte, Bogicevic und Fuchs, bei ihm; auch der erzbischöfliche Sekretär, Doktor Pisonic, und Schwester Stella. Dr. Fuchs hatte einen zahnärztlichen Eingriff vorgehabt, aber glücklicherweise war sein Bohrapparat zusammengebrochen — bei der Atemnot und Schwäche des Kardinals hätte jede solche Operation qualvolle Schmerzen verursacht. Um zwei Uhr, nachdem die Ärzte sich entfernt hatten, rief mich der Kardinal in sein Zimmer. Er sei sehr, sehr müde, sagte er, so wie gestern, und er wolle sich gleich niederlegen. „Ich bin sicher, daß ich morgen die heilige Messe nicht in der Kirche lesen kann, und ich bezweifle, daß es hier möglich sein wird. Das ist keine gewöhnliche Erkältung, es muß etwas Ernsteres sein ... Unser Chefarzt sagt mir, mein Herz funktioniere wie ein Uhrwerk, aber mir kommt vor, daß diese Uhr bald stehenbleiben wird...“ Ich bat den Kardinal, die Abendmahlzeit in seinem Zimmer zu nehmen, aber er bestand darauf, wie immer herunter in die Kanzlei zu kommen, den einzigen Raum im Haus, den wir als Speisezimmer benützen konnten. Später am Abend sprach er davon, wie mühsam es sei, jedesmal, wenn er in seinem Zimmer Messe lesen wollte, den als Altar verwendbaren Tisch aus dem Zimmer der geistlichen Schwestern zu ihm hinauf und nachher wieder hinab zu transportieren. „Wenn es mit mir so weitergeht“, meinte er, „wäre es doch besser, ich hätte einen kleinen Hausaltar in meinem Zimmer, er könnte unter dem Kruzifix an der Wand stehen. Fragen Sie doch, bitte, den Zimmermann .. . aber ich weiß nicht, vielleicht brauche ich keinen Altar mehr. Machen Sie, wie Sie glauben...“ Ich sprach mit dem Zimmermann, und ein

kleiner, hübscher Altar war rasch hergestellt. Er wurde nie benützt. Wir bewahren ihn als Andenken an einen der letzten Wünsche des Todgeweihten. An diesem letzten Sonntag seines Lebens wiederholte der Kardinal einen Ausspruch, den wir in den letzten Monaten oft von ihm gehört hatten: ,,Ich fühle, daß es mit meinem Leben

zu Ende geht, aber auch den Feinden der Kirche Gottes steht das Ende in naher Zukunft bevor... Ich bin so froh, daß die Leitung unserer Diözese in festen Händen liegt.“

Montag frühmorgens fand ich den Kardinal in einem Zustand- großer Schwäche, erschöpft von den Schmerzen, die er in der, Nacht gelitten hatte. „Heute bin ich nicht imstande zu zelebrieren, und bringen Sie mir nicht die heilige Kommunion, ich könnte gerade in dem Augenblick wieder einen Anfall haben ... Und halten Sie mir Besucher fern, auch meine Verwandten, das- Reden fällt mir zu schwer. Sagen Sie ihnen, sie sollen statt dessen für mich beten.. “ Ich gab Schwester Salesia den Auftrag, gleich nach Zagreb zu fahren und in der erzbischöflichen Residenz über den Zustand des Kardinals zu berichten. Wie es seine Gewohnheit war, segnete sie der Kardinal vor ihrer Abfahrt. Als sie ihn fragte, ob er ihr eine Botschaft oder einen besonderen Wunsch mitgeben wolle, anwortete er bloß: „Die Gnade Gottes!“

Dr. Bogicevic, der bald darauf aus Zagreb eintraf, gab dem Kardinal kein schmerzstillendes Mittel und auch nichts gegen die quälende Atemnot; er wollte sich erst noch am Abend mit Dr. Hauptmann und Dr. Riesner beraten. Die von diesem Konsilium beschlossene Therapie bestand aus Herztropfen, die dreimal täglich zu nehmen waren, und Injektionen, die ich zu verabreichen hatte. Einen merklichen Erfolg hat diese Behandlung nicht gezeitigt. Vom Morgen des Montag an ließen wir den Sterbenden nicht mehr allein. Entweder ich oder eine der geistlichen Schwestern war immer in seiner Nähe, und während der Nacht zum Dienstag hielt die ehrwürdige Mutter Honorata Wache. Der Patient schlief immer nur einige Minuten, die Schmerzen ließen ihn nicht ruhig liegen, und er litt auch unter Durst, aber kalte Getränke waren verboten, wir durften ihm nur etwas Tee oder lauwarmes Wasser tropfenweise geben. Alle drei Stunden sollte seine Temperatur gemessen werden, und jeweils durch 15 Minuten. Aber von Schmerzen gepeinigt, konnte er das Thermometer kaum länger als fünf Minuten in der Achselhöhle halten. Montag und Dienstag schwankte die Temperatur zwischen 36.6 und 38.3 Grad, der Puls zwischen 105 und 155. Dienstag um 1.1.30 Uhr brachte uns Dr. Bogicevic die verschriebenen Medikamente und die Ampullen für die Injektionen. Der Kardinal nahm widerspruchslos die Tropfen, obwohl sie ihm widerlich waren. „Wenn ich

nur ein oder zwei Gläser Wein haben könnte, oder ein Glas Bier“, sagte der Kardinal, „aber was soll ich tun, wenn mir die Ärzte gerade diesen Genuß verboten haben ... Wir müssen eben Geduld haben ...“,

„In Gottes Hand“

Die Nacht zum Mittwoch verbrachte der Kranke wieder fast schlaflos, aber die Schmerzen schienen etwas nachgelassen zu haben. Wieder hielt die ehrwürdige Mutter Nachtwache. Ich blieb bis Mitternacht am Krankenbett, dann legte ich mich im Nebenzimmer nieder, bei offener Tür, um gleich bei der Hand zu sein, falls ich gebraucht würde. Die Lichter waren abgedreht, nur das Ewige, Licht vor dem Muttergottesbild, auf dem der Blick des Kardinals immer wieder ruhte, verbreitete einen schwachen Schein. Um Mitternacht nahm Kardinal Stepinac, der tagsüber jede Nahrung abgelehnt hatte, etwas schwarzen Kaffee und Fruchtsalat, und um drei Uhr früh wieder; später auch ein paar Löffel Chaudeau. Um sieben Uhr früh erschien der Schwager des Kardinals, Mijo Stepinac, der Mann seiner ältesten Schwester, der aber nur einen Augenblick blieb; er war über den Anblick des Kranken so erschüttert, daß er in Tränen ausbrach und wortlos wieder hinausging. „Alles wird gut werden“, sagte ihm der Kardinal, „furchte dich nicht, sondern bete.“ Dann wurde noch ein Besucher vorgelassen, der vierjährige Josip Simecki, ein Patenkind des Kardinals. Er hielt eine Blume in der Hand und stellte kurz und bündig die Frage: „Was fehlt dir?“ Mit einem gütigen Blick erwiderte der Kardinal: „Es ist alles in Ordnung, Joza, alles in Ordnung.“ Um zehn Uhr wollte ich dem Patienten eine Injektion geben. Ich meldete ihm, daß die geistliche Schwester gerade dabei sei, die Spritze auszukochen, aber er unterbrach mich: „Wissen Sie was. Hochwürden? Vergessen Sie die Spritze. Das Wichtigste zuerst. Holen Sie Ihre Stola und setzen Sie sich hier ans Bett. Und beginnen wir am Anfang.“ (Er dachte an eine Generalbeichte.) Später fuhr er fort: „Machen wir uns nichts vor. Wir wollen alles tun, was notwendig ist, und die Entscheidung dem lieben Gott überlassen... Spenden Sie mir die Krankenölung. Ich glaube, ich kann* jetzt auch die heilige Kommunion empfangen. Geben Sie mir alles, was die Kirche in solchen Augenblicken für den Christen bereithält... Rufen Sie die Nonnen; sie mögen beten. Und rufen Sie Msgr. Simecki. Er ist Ehrenmitglied des Domkapitels, und es ist üblich, daß das Kapitel der Krankenölung des Ordinarius beiwohnt. Und dann legen wir alles in Gottes Hand.“

Von dem Augenblick an schien der Sterbende von Atemnot und Schmerzen befreit zu sein. Laut und deutlich sprach er die Responsorien während der heiligen Handlung, mit gemessener Ruhe bekreuzigte er sich beim Empfang des apostolischen Segens; und dann fing er so aufgeräumt zu plaudern aa, daß wir alle dachten, die Krise sei überwunden, so wie im Mai 1958 nach der Letzten Ölung die entscheidende Wendung in seiner schweren Krankheit eingetreten war. Nur der Kardinal wußte, wie es jetzt um ihn bestellt war, dessen bin ich sicher. Zu Mittag betete ich noch den Englischen Gruß mit ihm, dann begannen seine Kräfte wieder zu verfallen. Um ein Uhr — Mutter Oberin hatte ihm eben etwas Fruchtsalat eingegeben — merkte ich, wie sein Gesicht sich krampfhaft verzerrte und das Atmen qualvoll wurde. Plötzlich seufzte er tief auf. „Oh, wie ist das schwer“, brachte er mühsam heraus. Und dann: „Gelobt sei der Name des Herrn ... Fiat voluntas tua.“ Mutter Oberin ließ die vier geistlichen Schwestern eintreten. Knieend beteten sie den Rosenkranz. Die Augen auf das Muttergottesbild gerichtet, betete der Kardinal leise mit. Es war gerade zwei Uhr, als er mit lauter Stimme sagte: „Gebt mir meine Sterbekerze!“ Als ich ihm die Kerze reichte — Schwester Salesia hatte sie schon vor zwanzig Minuten im Nebenzimmer angezündet und bereitgestellt — ergriff er sie mit fester Hand. Ich half ihm, sie halten, mit der anderen Hand stützte ich seinen Kopf. Noch drei tiefe, schmerzliche Seufzer, noch ein bei vollem Bewußtsein • gesprochenes „Fiat voluntas tua!“ und er gab seinen Geist auf.

Es war der Tod eines Gerechten.

Bruderschaft unter dem Kreuz

Wer im hohen Mittelalter in einer der italienischen Stadtgemeinschaften einen vollen Familiennamen trug, war kein Massenmensch. Er fühlte sich nicht als „Individuum“ im modernen Sinn, als ein fester, mathematischer Ich-Punkt, von dem aus nach Willen und Erkenntnis die gesamte Umwelt „gemacht“ werden kann. Aber er empfand sich als ein einmaliges, für eine Ewigkeit rechenschaftspflichtiges Abbild des Einen Gottes. Auch die Florentiner Bürger, die sich 1233 zur Gemeinschaft der Serviten, der Diener Märiens, zusammenfanden, waren Menschen mit festem Profil und Charakter. Sie folgten keinem Massenrausch, keiner zündenden Versammlungsparole, sondern dem Anruf des eigenen Gewissens in einer Welt, die von grauenhafter innerer Verwirrung zerrissen war. „Cruens Schisma“ nennt das römische Brevier jene Epoche des voll entbrannten Kampfes zwischen Kaiser und Papst, Guelfen und Ghibel-linen. Wer konnte hier mit ungeteiltem Herzen und ohne den leisesten inneren Zweifel Partei ergreifen: für den Hohenstaufen Friedrich IL, der ein Machtmensch von kaum noch christlich zu nennendem Zuschnitt war, für die Päpste dieser Ära, die zu Generalstaatsanwälten der rein juristisch aufgefaßten Kirche ge-

worden waren. Von den Normen her war keine Erlösung zu erhoffen. In dieser Stunde handelten die sieben Florentiner in eigener Verantwortung. Sie setzten nicht auf das Streitgespräch, die subtile staatstheologische Definition. Sie machten sich selbst zur Predigt, setzten sich selbst zum Zeichen einer Christenheit, die mit ihrer Mutter stumm unter dem Kreuz stand, von sieben Schwertern durchbohrt, kaum noch der lösenden Tränen und schon gar nicht mehr des geschwätzigen Wortes mächtig. So zogen sie durch ihre Heimat, jeder ein ganzer einzelner und doch zur Gemeinschaft geworden. Elliot sagt, daß es keine Gemeinschaft gibt, es sei denn im Lpbe Gottes. Ihr Gotteslob war das hocherhobene Kreuz, war das Schweigen der Mutter unter dem Kreuz, war das „Fiat“ der Jungfrau. Der Tod hat ihre Gemeinschaft besiegelt. Das Grab wurde für ihre Leibernicht Stätte der Auflösung, sondern der geheimnisvollen Vereinigung. Niemand kann ihre Gebeine äuseinander-zählen. Leo XUL, der ihr Fest endgültig für die ganze Kirche bestätigte, hat die gläubige Welt zur „collectiva invocatio“ aufgerufen, er hat nicht nur den einzelnen, er hat ihre unzertrennliche Brüderschaft als ein Ganzes heiliggesprochen.

Papst Johannes XX!!“. gab Freitag in einer Ansprache anläßlich der traditionellen Überreichung der Kerzen zum Fest Maria Lichtmeß durch die römische Geistlichkeit seiner Trauer und seinem Schmerz über die Unruhen in weiten Teilen der Welt Ausdruck. Immer wieder, sagte der Papst, kommen Nachrichten über neue Anschläge gegen das Leben und den Besitz zahlreicher Bürger. Die Erfahrung beweise jedoch, daß Gewalt wieder nur Gewalt hervorruft. Die heiligen Güter des Menschen — seine Freiheit, die bürgerliche Ordnung, der wahre Fortschritt, die Zivilisation und der Friede — könnten niemals durch Terror verteidigt werden. Der Papst, der besonders Algerien erwähnte, erklärte, daß er tief betroffen von Mißbräuchen sei, die einerseits durch willkürliehe Unterdrückung und anderseits durch unüberlegte Revolutionen getrieben werden. *

Das bischöfliche Ordinariat der Diözese Seckau hat für seinen Bereich ein Diözesangesetz über die Friedhofsordnung erlassen. Der Friedhof soll entsprechend seinem Charakter als geweihte und dem Andenken der Toten gewidmete Stätte gepflegt und geschmückt werden, da er einen sichtbaren Ausdruck der Gesinnung der christlichen Gemeinde darstellt. Die Verwaltung des Friedhofes steht dem jeweiligen Pfarrkirchenrat'zu, der eines seiner Mitglieder zum Verwalter bestellt. Bei allen Begräbnissen ist grundsätzlich ein Priester, das gleiche Glockengeläute, die gleiche Kirchenbeleuchtung und die gleiche Anzahl von Ministranten vorgesehen. Von der Pfarre aus werden mehrere Priester am Begräbnis nur dann teilnehmen, wenn wegen besonderer Verdienste um die Kirche der Verstorbene oder dessen Angehörige dadurch ausgezeichnet werden sollen. Wegen des Charakters des Dankes der Kirche ist dieses zusätzliche Ehrengeleite kostenlos. Ein Anspruch auf ein solches Begräbnis kann jedoch nicht erworben werden.

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Einer Einladung der Wiener Arbeitsgemeinschaft der katholischen Journalisten folgend, nahmen Finanzminister Dr. Klaus und Gewerkschaftspräsident Olah an einem Jahretbankett teil, das auch Kardinal König durch seine Anwesenheit auszeichnete. Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, Dr. Skalnik, begrüßte beide Politiker als Männer, die im letzten Jahr mit dem Einsatz ihrer ganzen Person zu der von ihnen vertretenen Sache gestanden hatten. In diesem Sinne sprachen auch beide über das Grundthema „Verantwortung in der Politik“.

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So wie in den vergangenen acht Jahren (wie bekannt, hat der Bauorden durch freiwillige Einsätze Werte von sieben Millionen Schilling geschaffen), werden auch heuer wieder in der Zeit der Sommerferien 18 Gruppen zu je 20 Freiwilligen aus Belgien, Holland, Deutschland, Schweiz, Italien und Afrika nach Österreich kommen, um in drei- bzw. vierwöchigen Arbeitslagern beim Bau von Eigenheimen, Kirchen und sozialen Einrichtungen uneigennützig zu helfen. Der Österreichische Bauorden bittet in einem Aufruf die österreichische Jugend, ebenfalls Freiwillige zu stellen. Die Planung des Österreichischen Bauordens sieht außer den österreichischen noch ausländische Lager für Österreicher vor, und zwar in Belgien, Holland, Frankreich. Italien und Deutschland.

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Anläßlich eines Bittgottesdienstes um die rechte Neuordnung des Schul- und Erziehungswesens in Eisenstadt befaßte sich der burgenländische Diözesanbischof DDr. Stefan Läszlö auch mit der Haltung der Kirche zur Frage der Schulgesetzgebung. Das in der Schöpfungsordnung Gottes grundgelegte Recht der Eltern auf die Erziehung der Kinder muß für die Schulgesetzgebung eines Rechtsstaates unantastbar sein, wenn sie die Freiheit zum Fundament haben will. Dazu gehört auch das Recht der Eltern, in Schulangelegenheiten gehört zu werden und mitreden zu können. Die Kirche bekenne sich voll und ganz zum Geist echter Toleranz, sagte Bischof Läszlö. Sie habe nicht die Absicht, ihre Auffassung von Erziehung und Schule anderen Menschen und gesellschaftlichen Gruppen aufzuzwingen. Zur echten Toleranz, die niemand majorisieren, kränken oder benachteiligen wolle, stehe die Kirche mit allen Konsequenzen. Sie erwartet daher, daß man ihr mit der gleichen Haltung gegenübertrete.

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Papst Johannes XXIII. hat das Bistum Laibach in Jugoslawien zum Etzbistum erhoben. Der äußere Anlaß war das 500jährige Bestehen der Diözese, das in diesen Tagen gefeiert wird. Nach Agram und Belgrad1 ist nun Laibach das dritte Erzbistum in Jugoslawien.

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