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VERENA UND DAS LAND. Roman von Lea von Morl. Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien-München 1959. 183 Seiten. Preis 58 S.

Lea von Morl, die durch ihre Romane und Erzählungen — sie spielten meist in ihrer Heimat, in Südtirol — eine dankbare Lesergemeinde gewonnen hat, schöpft auch in diesem Werk aus dem ihr vertrauten Geistes- und Kulturgut. Die Stärke der Autorin besteht darin, keine landläufigen Heimatromane zu schreiben, sondern durch eine dichterisch erschaute und beseelte Beschwörung der Landschaft das kulturelle Erbe der Südtiroler allen jenen nahezubringen, die für verinnerlichte Lebensführung und Sauberkeit der Gesinnung mehr Verständnis haben als für Sentimentalitäten, Sensationen und krasse Effekte. Auch in „Verena und das Land“ bewährt sich wieder diese Eigenart der Erzählerin. Diesmal erschließt sie eine Welt voll Geborgenheit und Harmonie, die schon der Vergangenheit angehört, nämlich die Lebensart und Lebensform jener Menschen, die den Landsitzen Südtirols seit Generationen schicksalsmäßig verbunden waren, nicht nur als Herren, sondern in patriarchalischem Geist auch als treue Helfer in Küche und Keller, im Garten und auf dem Feld, im Wald und im Weinberg. Ein liebenswertes Buch, das aus dem Managerlärm unseres Zeitalters in die Stille eines mit Gott verbundenen Daseins führt.

Eugen-Diederichs-Verlag, Düsseldorf-Köln. 254 Seiten, Großoktav, mit 24 ganzseitigen Bildtafeln. Preis 12.80 DM.

Den Tierbüchern Svend Fleurons war bei ihrem ersten Erscheinen vor mehr als 30 Jahren ein ungewöhnlich großer Erfolg beschieden. Mit einer nur ihm eigenen Einfühlung in die Natur und einem geradezu intuitiven Erkennen des Tierwesens verbindet sich in diesem Meister der Naturbeobachtung zugleich eine dichterisch vollendete Sprachbeherrschung. Die vorliegende sorgfältige Auswahl aus dem dichterischen Werk des großen Naturfreundes ist vor allem den Waldtieren gewidmet: den Füchsen, Hasen und Rehen; aber auch der seltenere Uhu ist mit seinen Lebensgewohnheiten treffend geschildert; desgleichen der Stöberhund und der Dackel auf der Jagd. Das Schlußkapitel „Auf Island“ erzählt von den seltsamen Islandpferden, von ihren treuen Diensten am Menschen und ihrem harten Kampf gegen eine rauhe, unwirtliche Natur. Ein besinnliches Buch für stille Stunden, das vor allem auch unserer reiferen Jugend aufs wärmste zu empfehlen ist. Oswald Gehlert SJ. *

KINDER, KÜNSTLER. WANDERLEUTE. Von

Wilhelm Franke. Mit Bildern von Oskar Matulla. Amandus-Verlag, Wien 1959. Preis 42 S.

Der Alltag ins Beispielhafte gehoben, das ist das Wesentliche der Miniaturen, mit denen Franke Menschen und Umwelt skizziert, oft an einem dünnen Grenzstreifen zwischen Wehmut und Heiterkeit. Ein reizendes Buch zur Besinnung am stillen Abend, als geschmackvolles kleines Geschenkwerk im Werte noch erhöht durch die eindringliche Kraft der Textillustrationen.

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