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Wunder der Natur

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Naturkundliches Jahrbuch der Stadt Linz 1956.

Städtische Sammlungen Linz.

Die städtischen Sammlungen Linz legen in dem „Naturkundlichen Jahrbuch” 1956 der Öffentlichkeit wiederum ein Werk vor, das sich ebenso wie der im Vorjahr erschienene erste Band höchster Wertschätzung der Fachleute und der heimatkundlich interessierten Freunde der Natur erfreuen wird. Die Arbeiten heimischer Wissenschafter und ihrer Kollegen aus den benachbarten Bundesländern beschäftigen sich mit Themen „zur Naturkunde von Lebewesen, Lebensgesellschaften und Lebens- räumen des Gebietes in und um Linz aus Vergangenheit und Gegenwart”. Außer Beiträgen insekten-, fischerei- und vogelkundlichen Inhalts befassen sich zwei Arbeiten mit der Vorgeschichte der näheren Umgebung von Linz. Wissenschaftliche Gründlichkeit und beste Ausstattung empfehlen dieses stattliche Werk auf das beste.

Die Fische. Büchergilde Gutenberg, Wien. Von Richard Gerl ach. 312 Seiten, 32 Bildtafeln. Preis 58 S.

Schier unermeßlich ist der Reichtum des Meeres an Lebewesen, daran die Fische einen nicht geringen Anteil haben. Nicht nur wegen ihrer emährungswirtschaftlichen Bedeutung haben diese seit jeher das Literesse der Menschen auf sich gelenkt, sondern sie haben überdies schon allein durch ihre Formmannigfaltigkeit und abwechslungsreiche Schönheit immer wieder Bewunderung und Staunen erregt. R. Gerlach, dessen Name als Tierschriftsteller seit 1940 einen guten Klang hat, führt den Naturfreund in seinem Fischbuch zu den verschiedenen Lebensräumen, wo immer Fische sich finden: zu Bächen und Flüssen, zu Seen und Teichen, an die Küsten der Weltmeere, auf die Hoch- und in die Tiefsee. Es sind vor allem die Lebensgewohnheiten und Verhaltensweisen der Fische, die der Verfasser neben vielem anderem Interessanten sowohl wissenschaftlich genau und korrekt als auch anschaulich, ja spannend zu schildern versteht. Dieser durch 32 Schwarzweiß-Bildtafeln gut illustrierte Band ist allgemein verständlich und wird als Geschenkbuch jedem Erwachsenen und Jugendlichen, der an der Naturkunde interessiert ist. Freude bereiten, aber auch gerade der Mittelschullehler wird mit großem Gewinn nach diesem Buche greifen, da es sich sehr gut für den Unterricht auswerten läßt.

Europas Giftschlangen. Von Bruno Willmann. Hippolyt-Verlag: Wien-St. Pölten-München. 185 Seiten. Preis 108 S.

Wittmanns Anliegen ist es, mit Tieren bekannt- zutnachen, die dem Menschen von jeher aus den verschiedensten Gründen unsympathisch waren, die deshalb verfolgt und, wenn irgendwie möglich, getötet wurden. Ein erster Abschnitt des Büchleins erzählt in sehr anschaulicher Form von den Lebensgewohnheiten der Schlangen, von ihrer Umwelt und ihren Beutezügen. Diese Lebensbilder zeugen von einer aufmerksamen Naturbeobachtung und vermitteln so gerade dem Städter manche unbekannte Einzelheit aus dem Leben dieser Tiere. Die zwei folgenden Abschnitte bringen eine eingehende Beschreibung der Artmerkmale der Trugnattern und Vipern oder Ottern. Jedem dieser Abschnitte ist eine allgemeine Kennzeichnung dieser beiden Hauptgruppen vorangestellt. Der Anfang des Abschnittes „Vipern oder Ottern” ist besonders wegen seiner Einzelheiten über den anatomischen Bau des Schlangenkörpers, die Anordnung der Schuppen am Kopf, den Bau und die Funktion der Giftzähne, die Art der Fortbewegung und dergleichen mehr sehr interessant. Ein Ueberblick über die Geschichte der Schlangengiftforschung und die Wirkung des Schlangengiftes, dem eine praktische Anleitung für das Verhalten nach einem Schlangenbiß folgt, bildet den Abschluß dieses lesenswerten und äußerst interessanten Büchleins. Seine reiche Bebilderung (ungefähr 90 Photos, 15 Farbtafeln und Strichzeichnungen) macht es besonders dem Lehrer und Erzieher zu einem wertvollen Hilfsmittel für den Unterricht, aber auch jedermann, der da offenen Auges durch die Natur geht, wird mit großem Interesse und reichem Nutzen nach diesem Buche greifen.

Praktische Mikroskopie. Von Ewald Schild. 3. neubearbeitete und erweiterte Auflage. Verlag für medizinische Wissenschaften, Wilhelm Maudrich, Wien-Bonn. Preis 144 S.

E. Schild ist der Begründer und Leiter der Mikrobiologischen Station Linz und hatte schon im Jahre 1921 in Wien aus eigenen Mitteln ein Forschungslaboratorium für wissenschaftliche und angewandte Mikroskopie, Mikrophotographie und Mikrokinematographie errichtet. Aus dieser langjährigen Beschäftigung mit der „praktischen Mikroskopie” und der dabei gewonnenen Erfahrung ist wohl das Büchlein gleichen Namens entstanden. Die schnelle Aufeinanderfolge der Auflagen (1943 die erste, 1947 die zweite) beweist die Aktualität und Beliebtheit dieses kleinen Leitfadens mikroskopischer Praxis. Nach der Beschreibung der Mechanik und Optik eines Mikroskopes erfährt der Leser alles Wissenswerte über den Aufbau eines modernen Mikroskopes und die gebräuchlichsten Hilfsapparate (so z. B über die Fluoreszenzeinrichtung und das Phasenkontrastverfahren). Sehr eingehend handelt der folgende Abschnitt von der Mikrophotographie und Mikroprojektion. Nach einer Uebersicht über die Hilfsmittel zum Anfertigen mikroskopischer Präparate, die Herstellung von Schnitten und Schnittserien folgt schließlich eine solche über die Untersuchung mikroskopischer Objekte. Hier erfährt der Leser in Kürze alles Wesentliche über das Fixieren und Härten, das Gefrierschneiden, Einbetten, Färben und Herstellen von Dauerpräparaten. Mit der Anleitung zur praktischen Untersuchung z. B. des Blutes u. dgl. mehr schließt das inhaltsreiche Büchlein, das, sorgfältig ausgestaltet, reich bebildert und mit einem guten Index versehen, ein stets willkommenes Nachschlagewerk für jeden an der praktischen Mikroskopie interessierten Lehrer und Forscher darstellt.

Fliegende Kleinodien. Ein farbiges Falterbuch. Herausgegeben von J. E. Schüler. Seewald & Schüler, Verlags-Ges., Stuttgart. 194 Seiten.

Die Liebe zur Natur, die bewundernde Achtung vor dem Reichtum, der Mannigfaltigkeit und Schönheit der Schöpfung ist ein Trost unserer Zeit. Es ist ein großes Verdienst des Verlages, die Schönheit der exotischen Falterwelt in diesem in Aufmachung und Druckausführung unvergleichlich kostbaren Werk einem weiteren Kreis zugänglich gemacht zu haben. Auf 42 in mehrfarbigem Offsetdruck ausgeführten Tafeln sind in guter Auswahl zirka 150 der schönsten exotischen Schmetterlinge in natürlicher Größe wiedergegeben. Diese Bilder ersetzen eine ganze kostspielige Sammlung, so naturwahr und zum Greifen nahe tritt uns in ihnen der Reichtum der Formen, der Hauch feinster Pastellfarben und der Reiz bunter Schillerfarben dieser wunderbaren Tierwelt entgegen. Eine poetische Einleitung von Fr. Schnack, treffende Beschreibungen zu jedem Bild und eine aufschlußreiche Uebersicht über die Entwicklung der Schmetterlinge, ihre Zucht, ihre Rolle in der Natur und Kultur und über die großen Sammler von J. Bijok machen dieses herrliche Bilderbuch auch zu einem lehrreichen Werk, das manchem Leser die Liebe zur Entomologie erschließen wird. Es ist erfreulich zu hören, daß für ein so herrliches Buch mehrere Lizenzausgaben in anderen Ländern angesucht worden sind.

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