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Die Alternative: „Es lebe de Gaulle!“
General Salan hatte einige Tage vorher während einer Rede vor den Zehntausenden am Forumplatz Algier plötzlich ausgerufen: „Es lebe de Gaulle!“ Ein Parteigänger de Gaulles flüsterte ihm zu, er müsse, um die Massen zu beruhigen, dieses Bekenntnis wagen. Damit hatte der Oberkammandierende der französischen Armee in Algerien den Rubikon überschritten. Ein Zurück gab es für die aufständischen Generale nicht mehr: entweder das Oberste Militärgericht der IV. Republik oder die Bestätigung durch den neuen Regierungschef, General de Gaulle.
Nachdem auch die sozialistische Partei die Berufung de Gaulles sanktionierte, mußte sich der Minister präsident Pflimlin zu einer Begegnung mit de Gaulle bequemen. Einige Tage später wurde de Gaulle Regierungschef. Die französische Armee in Algerien anerkannte sofort die neue Autorität und in den ersten Junitagen feierte General de Gaulle in Algerien wahre Triumphe. Durch den 13. Mai 1958 sollte das französische Algerien bestätigt werden. Aber de Gaulle, unbarmherzig in seiner kalten Staats- radson, sah die Unmöglichkeit für Frankreich, diese Position zu halten. Die Putsche der weißen Siedler, der Generale, halfen nichts. Für de Gaulle galb es nur eine Entscheidung: sich aus Algerien zurückzuziehen und diesen unglückseligen Krieg so schnell wie möglich zu beenden.
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