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Die Weltliteratur unserer Zeit

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KLEINES LEXIKON DER WELTLITERATUR IM 20. JAHRHUNDERT. Herausgegeben von Helmut

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KLEINES LEXIKON DER WELTLITERATUR IM 20. JAHRHUNDERT. Herausgegeben von Helmut

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Olles. Herder-Bücherei, Band 180 181. Verlag Herder, Freiburg 1964. 384 Selten. Preis 35.50 S.

Zu den bereits erschienenen Nachschlagwerken der Herder-Bücherei gesellt sich nun auch dieser Band, der im wesentlichen eine Kurzfassung des vom selben Verlag herausgebrachten zweibändigen „Lexikon der Weltliteratur im 20. Jahrhundert“ darstellt. Wie das Vorwort mitteilt, wurden die aus dem großen Werk übernommenen Artikel, wo erforderlich, in Text und Bibliographie ergänzt, eine Anzahl von Artikeln wurde ganz neu gefaßt. Autoren, deren Hauptwerke vor dem ersten Weltkrieg entstanden, sind nur dann behandelt, wenn „ihre Nachwirkung dies rechtfertigt“.

Ein Lexikon in Taschenbuchformat kann natürlich nur eine relativ kleine Auswahl bieten, die wohl nicht einfach zu treffen ist, denn es geht hier nicht um „Weltliteratur“ im Sinne von literarischen Spitzenleistungen internationaler Bedeutung. Diese Auswahl befriedigt nicht, denn es fehlt eine Reihe namhafter Autoren, während andere, viel weniger bekannte — und wohl auch weniger wichtige — zu finden sind. So werden zum Beispiel Leif- helm, Benrath, Usinger, Eisenreich, Estauni6, Branner, Kosztolänyi, Rebreanu, Hensen, Andrzejewski und Paustowskij nicht genannt. Auch ist die Bemerkung im Vorwort, daß die größere oder geringere Länge der Artikel „keine daran abzulesende Bewertung“ impliziere, nicht sehr einleuchtend. Man ist jedenfalls erstaunt, Autoren wie etwa Georg Britting, Wilhelm von Scholz, Joachim Maass, Otto Flake und Bruce Marshall mit nur sehr kurzen, dürftigen Artikeln dargestellt zu sehen. Bert Brecht erhält rund 8 Seiten, während Gerhart Hauptmann mit 3 Seiten abgefertigt wird! Franz Molnär gab man doppelt so viel Raum wie Joachim Maass. Der Herausgeber dürfte nach einer falsch verstandenen „Modernität“ gestrebt haben.

Die einzelnen Artikel von verschiedenen Verfassern sind ungleich- wertig. Neben manchen treffenden Charakterisierungen von Persönlich keit und Werk finden sich auch sehr unverbindliche Texte. Am Schluß jedes Artikels werden Hinweise auf weitere Werke und die wichtigste Sekundärliteratur gegeben. Daß man auch Literaturhistoriker, Philosophen und Essayisten in das Lexikon aufgenommen hat, ist erfreulich. Es konnten natürlich innerhalb der gesetzten Grenzen nur wenige sein. Die Leser wären gewiß für eine erweiterte Ausgabe des Lexikons — vielleicht in zwei Bänden — dankbar gewesen.

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