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Sind wir „europareiP:
In diesen Tagen sind auf den Plakatwänden Affichen zu sehen, die wieder auf die „Österreich-Woche“, die Werbeveranstaltung für heimische Qualitätsarbeit, aufmerksam mächen sollen. Sie tragen heuer das Motto „Durch Ausbildung und Leistung europareif“. Ohne Zweifel war es ein vernünftiger Gedanke der Initiatoren, diesen Aspekt besonders zu betonen; einerseits, weil sich die Möglichkeit bietet, rückschauend eine Erfolgsbilanz der österreichischen Wirtschaft zu ziehen, anderseits, weil das Motto eine sehr eindringliche Aufforderung enthält, die österreichische Wirtschaft für die Konkurrenz auf größeren Märkten zu stärken.
Sind wir überhaupt — das Wort ist nicht ganz glücklich — „europareif“? Diese Frage kann zu Recht gestellt werden. Die Zahlen der Außenhandelsbilanz sind ein deutliches Ja darauf, denn vom Export des vergangenen Jahres wurden rund 86 Prozent in europäischen Ländern abgesetzt, worunter die beiden wirtschaftlichen Vereinigungen EWG und EFTA den größten Anteil für sich buchen konnten. Was den Außenhandel betrifft, so haben wir uns also offensichtlich schon „integriert“. Aber man muß davor warnen, dieses Modewort nur unter den Aspekten des Exportes nach der EWG und der EFTA zu sehen, in der Hoffnung, daß dereinst ein einziges großes Wirtschaftsgebiet (in ferner Zukunft einschließlich der Oststäaten!) entstehen wird. Denn „Integrieren“ heißt viel mehr, es bedeutet, daß wir in unserer gesamten Wirtschaftsstruktur den weiter entwickelten Industriestaaten ähnlich werden, uns anpassen und unsere bekannten Schwächen gründlich ausmerzen müssen.
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