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Demokratische Synode

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„Wir wollen nicht Demokratie spielen, sondern bei der Auswahl der stimmberechtigten Mitglieder der Wiener Diözesansynode tatsächlich demokratisch vorgehen.” Zur Wahl eines erheblichen Teiles der an der Synode teilnehmenden Laien würden alle Katholiken der Erzdiözese Wien aufgerufen. Sie werden am 15. September während des Sonntagsgottesdienstes Gelegenheit haben, ihre Stimme abzugeben. Dieser Vorgang und die Ermittlung der übrigen Synodalmitglieder stelle ein demokratisches Experiment dar, für das es in der Kirche noch wenig Beispiele gebe. Die Tatsache, daß an der Wiener Diözesansynode nahezu gleichviel Priester und Laien teilnehmen werden, stelle im deutschen Sprachraum ein Novum dar. Dies erklärte Erzbischof-Koadjutor Doktor Franz Jachym Montag auf einer Pressekonferenz in Wien, auf der er über den gegenwärtigen Stand der Vorbereitungen und über die Beschlüsse der Zentralkommission der Synode vom vergangenen Wochenende informierte.

Wie Erzbischof Dr. Jachym bekanntgab, werden 150 Synodalen Priester und 150 Laien sein, wozu 20 Ordensfrauen, drei Ordensbrüder, drei Vertreterinnen der Säkularinstitute und vier Ex-offo-Mitglieder des Synodalpräsidiums kommen.

Die 150 Laien werden auf folgende Weise berufen: Am 15. September haben alle Katholiken ab dem 16. Lebensjahr während des Sonntagsgottesdienstes ihrer Pfarre Gelegenheit — je nach Größe der Pfarre —, einen bis zehn Vertreter zu wählen. Aus diesen werden dann auf Regionalebene — die Pfarren und Dekanate wurden zu 25 Regionen zusammengeschlossen — pro Region ein bis drei endgültige Synodälmit- glieder gewählt. Auf diese Weise werden 50 Synodalmitglieder ermittelt. 50 weitere werden als Delegierte der Katholischen Aktion, der Organisationen der Arbeitsgemeinschaft der katholischen Verbände und den anderen apostolisch tätigen Gruppierungen unter Berücksichtigung der entsprechenden Stärke gewählt. 50 Laien ernennt der Bischof.

Ähnlich ist der Vorgang bei den Priestern. 50 werden in den Pasto- ralkonferenzen gewählt, 50 werden je nach Stand — etwa unter den Dechanten, Pfarrern, Kaplänen und kategoriellen Seelsorgern, wie etwa Religionsprofessoren — ermittelt, 50 ernennt der Bischof.

Neben den Beschlüssen über diese Punkte der Geschäftsordnung wählte die Zentralkommission am Wochenende auch zehn Mitglieder des Präsidiums der Synode aus den Fachkommissionen, und zwar: Vizepräsident Markus Bittner, Dr. Ferdinand Dexinger, Dekan Univ.-Prof. Doktor Alexander Dordett, Direktor Doktor Hans Kriegl, Pfarrer Dr. Johannes Nedbal, Ministerialrat Dr. Agnes Niegl, P. Dr. Kurt Pisatky SVD., P. Alois Schrott SJ., Dechant Josef Toriser und Pfarrer Dr. Peter Zehn- dorfer. Ex officio gehören dem Präsidium der Synode an: Erzbischof- Koadjutor Dr. Jachym, der Leiter des Seelsorgeamtes, P. Josef Zeinin- ger OSFS., der Präsident der Katholischen Aktion, Direktor Dr. Walter Csoklich, und Generalsekretär Doktor Anton Fellner. Dazu kommen sechs von Kardinal König zu ernennende Mitglieder.

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