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Kinz vutiert

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Mit eindrucksvoller Mehrheit hat sich das Konzil in der 58. Generalkongregation am Mittwoch, den 30. Oktober, für die Wiedereinführung des Diakonats als einen eigenen und bleibenden Stand ausgesprochen. Die entsprechende Abstimmungsfrage erhielt 1588 Ja- und 525 Neinstimmen; sieben der insgesamt 2120 Stimmzettel waren ungültig. Das Problem der Erneuerung des Diakonats bildete den Inhalt einer der fünf Fragen, die dem Konzil am Dienstag von den Moderatoren vorgelegt worden waren und über die am Mittwoch abgestimmt wurde. Auf das Problem der Verheiratung oder Ehelosigkeit der Diakone wurde in der zur Abstimmung vorgelegtcn Frage nicht eingegangen.

Der auf der 59. Generalkongregation des Konzils am 31. Oktober zur Abstimmung gestellte Abschnitt des Liturgieschemas enthält vor allem Ausführungen über den Kirchenbau und die Kunsterziehung in den Seminarieh. Bei der Vergabe von Aufträgen solle man mehr auf den künstlerischen als auf den rein materiellen Wert der Kunstwerke achten und übermäßigen Luxus vermeiden. Neue Kirchen sollen so gebaut werden, daß die aktive Teilnahme der Gläubigen an der Feier der Liturgie erleichtert wird.

Aspekte der Reaktion der nichtkatholischen Umwelt gegenüber dem Zweiten Vatikanischen Konzil zeigte der Wiener Erzbischof, Kardinal Franz König, am Samstag abend bei einem Empfang in Rom auf. Der Empfang fand im Rahmen der Buchausstellung statt, die der Verlag Herder für die Kon- zilsväte im Salvatorianer-Gene- ralrat in Rom gestaltete. Die neue Situation, der die Kirche heute mit ihrem Konzil gegenübersteht, betonte der Wiener Erzbischof, sei gekennzeichnet durch die fortschreitende Säkularisierung der Zivilisation des weißen Mannes, durch die sogenannte Wohlstandsgesellschaft und die Technik, die den Menschen nicht glücklicher und besser gemacht habe, sondern ihn geistig und seelisch immer mehr heimatlos werden lasse. Die Frage, wodurch in der nichtchristlichen Welt das große Interesse am Konzil gefördert wurde, beantwortete Kardinal König: „Dies muß wohl der Persönlichkeit des Papstes Johannes XXIII. zugeschrieben werden.“

Bei der Herbstkonferenz der Katholischen Männerbewegung Österreichs wurde die Neuwahl des Vorstandes vorgenommen. Als neuer Vorsitzender wurde der Präsident der Katholischen Aktion der Diözese St. Pölten, Bezirkshauptmann Oberregierungsrat Dr. Korn, gewählt. Stellvertreter blieben Eduard Ploier (Linz) und Oberregierungsrat Dr. Fecken- blaickner (Linz). Außerdem wurden in den erweiterten Vorstand Di’. Fill (Innsbruck), Direktor Habeier (Wiesen), Direktor Hamp (Wien), Dr. Klose (Wien) und Doktor Raimann (Graz) bestellt. Die vor wenigen Tagen in Rom zusammengetretene österreichische Bischofskonferenz hat die Neuwahl nunmehr bestätigt und gleichzeitig dem scheidenden Vorsitzenden, Direktor Hamp, ihren Dank für seine mehrjährige Tätigkeit ausgesprochen.

Die päpstliche Lateran-Universität soll mit den anderen „großen, berühmten und hochverdienten römischen Instituten hoher kirchlicher Kultur und Wissenschaft“ aufrichtig und brüderlich Zusammenarbeiten und sie in einträchtiger Freundschaft achten, niemals aber in eifersüchtiger Konkurrenz zu ihnen stehen und unfruchtbare Polemik betreiben. Das sagte Papst Paul VI. am 31. Oktober bei einem Festakt in der Aula Magna ‘er Universität, mit dem das neue akademische Jahr eröffnet wurde. An dem Festakt nahmen 30 Kardinale und rund 500 Erzbischöfe und Bischöfe teil.

Farbbildvorträge von Prof. Doktor Alois Beck in Wien. Dienstag, den 12. November, 19 Uhr, Volkshochschule, XIII., Hietzinger Kai Nr. 7; „Österreich — Donauländer“; Freitag, den 15. November, 18 Uhr, Urania: „Im Land des Schah (Iran)’“.

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