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In der 84. Generalkongregation des Konzils, am 21. September, wurden mit der Eröffnung der Diskussion zur Neufassung des 3. Kapitels des Kirchenschemas die Zentralthemen des II. Vatikanums aufgegriffen: die Sakramen- talität und Kollegialität des Bischofsamtes sowie die Erneuerung des Diakonates. Die zur Abstimmung gebrachten Textteile des Kirchenschemas, die unter anderem die Bischöfe als Nachfolger der von Christus als Kollegium eingesetzten Apostel bezeichnen, fanden die überwältigende Mehrheit der Stimmen.

Das Sekretariat für die Einheit der Christen legte der Kirchenversammlung am 23. September den Entwurf zu der vieldiskutierten Erklärung über die Religionsfreiheit vor. Die Diskussion über diesen Entwurf wurde zur bisher schärfsten Auseinandersetzung der dritten Konzilssession. Während das Prinzip der Religionsfreiheit und der religiösen Toleranz von den Diskussionsrednern — fast durchweg Kardinalen — grundsätzlich bejaht wurde, gingen die Auffassungen über die Auslegung dieser Begriffe über das Ausmaß und die Grenzen dieser Freiheit und über den konkreten Inhalt der beabsichtigten Konzilserklärung zum Teil stark auseinander. Die Debatte über die Deklaration zur Religionsfreiheit wurde am 25. September abgeschlossen und der vom Einheitssekretariat ausgearbeitete Text der Erklärung über die Juden von Kardinal Bea den Konzilsvätern dargelegt.

Die 86. Generalkongregation des Konzils stand am 23. September im Zeichen der Feierlichkeiten zu Ehren der Reliquie des Hauptes des Apostels Andreas. In den Morgenstunden wurde das Reliquiar in die Sakramentskapelle des Pe- tersdomes. gebracht. Von. dort trug es der Papst durch die Konzils - aula und stellte es auf dep. Konzilsaltar, an dem der Erzpriester von St. Peter, Kardinal Marella, dann die Messe feierte. Anschließend skizzierte der Wiener Erzbischof Kardinal Dr. König in einer kurzen lateinischen Ansprache die Geschichte der Apostelreliquie. Sie sei vor der drohenden Türkengefahr zu einer Zeit nach Rom gebracht worden, als die Kirchenspaltung nahezu vollendet war. Am Samstag wurde die Reliquie der orthodoxen Metropolitankirche von Patras, wo der Apostel gekreuzigt worden war, durch eine Sonderdelegation mit Kardinal Bea an der Spitze zurückerstattet.

Für die Verdienste in der Betreuung der rassisch und politisch Verfolgten während der nationalsozialistischen Ära erhielt Sr. Verena CS. aus der Hand des Unterrichtsministers das silberne Verdienstkreuz der Bundesrepublik. Die unerschrockene Arbeit von Sr. Verena, der zahlreiche Menschen Leben und Gesundheit verdanken, wurde im Beisein von Exzellenz Bischof Dr. Weinbacher, Landeshauptmann Ing. Figl und dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien damit auch von staatlicher Seite gewürdigt.

Mit der Verabschiedung einer Resolution ging am letzten Sonntag nach dreitägiger Dauer die Jahreshauptversammlung des Katholischen Familienverbandes Österreichs in Innsbruck zu Ende. In der Resolution wird unter anderem festgestellt, daß der Familie das Recht auf Mitsprache im öffentlichen Leben durch Gewährung des Familienstimmrechtes und Ausgestaltung des Bundesrates zu einem Länder- und Familienrat einzuräumen ist, daß die Grundrechte der Familie in der Bundesverfassung zu verankern sind und daß ferner für Familienfragen endlich eine ministerielle Zuständigkeit zu schaffen wäre.

Der Arbeitsgemeinschaft katholischer Verbände ist es gelungen, die Ausstellung „Die verfolgte Kirche des' Schweigens“, die bereits in halb Europa beachtliches Aufsehen erregt hat, nunmehr auch nach Wien zu bringen. Die Schau ist in Wien I, Postgasse 4, untergebracht und in der Zeit vom 25. September bis 11. Oktober täglich von 9 bis 19 Uhr frei zugänglich.

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