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Die Nominierung des bisherigen Erzbischofs von York, Arthur Ramsey, zum Erzbischof von Canterbury und Primas von ganz England der anglikanischen Kirche ist in vatikanischen Kreisen mit großer Befriedigung aufgenommen worden. Die römische Kurie sieht darin einen Beweis, daß Fisher nicht, wie verschiedentlich gemeldet, dem Druck der Opposition innerhalb des Anglikanismus wegen seiner Annäherung an die katholische Kirche habe weichen müssen. Man hält es für sicher, daß Erzbischof Ramsey, ein Schüler Fishers, die Linie seines Vorgängers fortsetzen und sich weiterhin um die Annäherung der christlichen Kirchen bemühen wird. Es wird darauf verwiesen, daß der neue Erzbischof von Canterbury erst am 4. Dezember 1960 vor dem englischen Fernsehen ein öffentliches Gespräch mit dem katholischen Erzbischof von Liverpool, Heenan, über das Verhältnis zwischen Katholiken und Anglikanern geführt hat.

Der weltbekannte Ethnologe und Anthropologe Prof. Dr. P. Wilhelm Köppers SVD., der als ein Schüler des St.-Gabrieler Forschers P. W.- Schmidt dessen wissenschaftliches Erbe übernahm und als Mitherausgeber und jahrelanger Alleinherausgeber der internationalen Zeitschrift „Anthropos" fungierte, ist am 23. Jänner einem Herzschlag erlegen. Mit der Wiener Universität und Akademie ebenso eng verbunden wie mit den spezifischen Aufgaben seines Ordens, kehrte er nach Vertreibung durch den Nationalsozialismus nach Österreich zurück und baute das von ihm seit seinem selbständigen Bestehen geleitete Institut für Völkerkunde weiter aus. Die „Furche“ wird ihm in ihrer nächsten Ausgabe eine ausführliche Würdigung widmen.

In der Plenarsitzung des Zentralkomitees der kommunistischen „Vereinigten polnischen Arbeiterpartei" wurde ein Antrag auf die völlige Ent- , fernung des Religionsunterrichts aj s den Schulen gestellt. In dem Bericht heißt es unter anderem: „Der Religionsunterricht in der Schule führt zu einer schädlichen Spaltung unter den Kindern, legt den Grund für Fanatismus und Intoleranz, stellt der wissenschaftlichen Wahrheit den Glauben gegenüber und entführt dadurch der Schule die Erfüllung ihrer grundlegenden Aufgaben.“ Weiter heißt es dann, die Behörden würden diejenigen Eltern, die ihren Kindern eine religiöse Unterweisung zukommen lassen wollen, in keiner Weise benachteiligen. Es läge aber im Interesse aller gläubigen und nichtgläubigen Eltern, daß diesen Kindern, der Religionsunterricht außerhalb der Schule erteilt würde. Der Religionsunterricht in den Schulen war eine der Konzessionen, zu denen sich das kommunistische Regime im Jahre 1956, einem Verlangen des polnischen Volkes nachgebend, entschließen mußte. In den letzten Jahren jedoch wurde die atheistische Propaganda der Kommunisten immer stärker. In Polen gibt es eine „Gesellschaft für Laienschule" — sie wurde 1957 gegründet und umfaßt bereits 111.000 Mitglieder —, deren wesentlichstes Ziel die Abschaffung des Religionsunterrichts ist.

Das Österreichische Hilfswerk für Tanganjika legt Wert auf folgende Feststellung: Die von der Vorarlberger Landesregierung im letzten wie im .heurigen Budgetjahr zur Verfügung gestellten Mittel für Entwicklungshilfe wurden: und werden nicht,, wie gemeldet, -dem Negerbischof Msgr. Karolo Msakila von Ujiji, Tanganjika, zur Verfügung gestellt, sondern der Tanganjika Catholic Welfare Organization, die alle Diözesen Tanganjikas umfaßt und deren Präsident der gegenwärtige Erzbischof, Exzellenz Edgar Maranta, von Daressalam ist.

Zusammen mit der Nachricht vom Heimgang der Barmherzigen Schwester Fidelia Albrecht, die nach fast sechs Jahrzehnten des Ordensdienstes im Österreichischen Kolleg für Mädchen in Istanbul im Alter von 86 Jahren starb, erreicht uns ein Notruf des Österreichischen Missionswerkes St. Georg in der türkischen Hauptstadt. Seit 1882 ist diese Schule nicht zuletzt auch ein kultureller Vorposten des „größeren Österreichs". Für kaum eine der betagten Schwestern findet sich eine Nachfolgerin. Und alle würden sie gebraucht: Lehrerinnen, Erzieherinnen, Krankenschwestern und Stützen in Küche und Haus. Das Österreichische Mädchen- Realgymnasium Istanbul Galata, Kart- dnar sokak 10, ruft nach Österreicherinnen, die dort gleichermaßen für Mission und Vaterland wirken wollen.

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