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Kurz ustiert
Die dritte Sitzungsperiode des Zweiten Vatikanischen Ökumenischen Konzils wurde am Montagvormittag im Petersdom mit einem feierlichen Gottesdienst, den Papst Paul VI. mit 24 Konzilsvätern als Vertretern der Weltkirche konzelebrierte, eröffnet. In seiner Ansprache bezeichnete Paul VI. als die „geschichtemachende“ Aufgabe dieses Konzils, das Selbstverständnis der Kirche zu vertiefen und insbesondere Natur und Amt der Bischöfe zu erklären. Dabei sprach er sich eindeutig im Sinn der Kollegialität des Bischofsamtes aus. Er richtete Grußworte an die ganze katholische Kirche, an die nichtkatholischen christlichen Kirchen und Gemeinschaften und an die Welt. An der Eröffnungsfeier nahmen rund 2350 Konzilsväter, eine große Zahl von nichtkatholischen Beobachtern und Gästen sowie erstmals „Auditri- cen“ als Vertreterinnen der weiblichen Orden und katholischen Frauenorganisationen teil.
Die Eröffnungsfeier begann um 9 Uhr mit dem Einzug des Papstes, der Kardinale, der 24 Kon- zelebranten und des Päpstlichen Hofes. Die Konzilsväter hatten schon vorher einzeln ihre Plätze in der Aula eingenommen. Sie trugen, wie bei den Eröffnungsfeiern der ersten und zweiten Session, die weiße Mitra und den Rauchmantel. Als Paul VI. dann an den Confessioaltar -,:rat und mit der heiligen Messe begann, war es da® erste Mal, daß der Papst nach der Verabschiedung der Liturgiekonstitution des Konzils am 4. Dezember 1963 in dieser feierlichen Form konzelebrierte.
Der Vorsitzende des Konzilskomitees für die Presse, der nord- amerikanische Titularerzbischof Martin O’Connor, hielt am letzten Samstag die erste Konzilspressekonferenz im Pressesaal des Kon- iils ans Petersplatz ab. Er forderte die Konzils,Journalisten auf, der bevorstehenden dritten Sitzungsperiode ihre besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Die Frage, ob die dritte Session die letzte sein werde, kann nach Meinung O’Connors derzeit weder mit ja noch mit nein beantwortet werden. Papst Paul habe wiederholt erklärt, er wolle dem Konzil „keine Grenzen und Entscheidungen aufdrängen“.
In einer besonderen Pressekonferenz für die deutschsprachigen Konzilsjournalisten ging Professor Hirschmann SJ. (Frankfurt) auf den Stand der Konzilsarbeiten zu Beginn der dritten Sitzungsperiode ein. Prof. Hirschmann erklärte, die Situation zu Beginn der dritten Sitzungsperiode sei im Vergleich zur zweiten „eigentlichen nicht spannender“. Durch den Wechsel im Pontifikat seien vor Beginn der zweiten Session einige wichtige Fragen aufgeworfen worden, die sich jedoch durch die Eröffnungsrede Pauls VI. vom 29. September 1963 und durch den Verlauf der Session selbst „im Sinn der innerkirchlichen Erneuerung“ geklärt hätten.
Die Arbeitssitzungen der dritten Session des Zweiten Vatikanischen ökumenischen Konzils begannen Dienstag, den 15. September, mit der 80. Generalkongregation. Als erste Vorlage wird das VII. Kapitel des Kirchenschemas behandelt, das sich mit dem eschatologischen Charakter der Kirche und der Gemeinschaft der Heiligen befaßt. Das geht aus einer Note des Konzilsgeneralsekretärs Felici hervor, die im „Osservatore Romano" veröffentlicht wurde.
Der Erzbischof von Warschau, Kardinal Stefan Wyszynski, traf Sonntag in Rom ein, wo er an der dritten Sitzungsperiode des Vatikanischen Konzils teilnimmt. Er war am Samstag früh am Wiener Ostbahnhof vom Wiener Erzbischof, Kardinal Dr. König, und dem Apostolischen Nuntius in Österreich, Erzbischof Dr. Rossi, empfangen worden. Der polnische Primas fuhr sodann in Begleitung des Apostolischen Nuntius mit Erzbischof Baraniak auf den Kahlenberg, wo er in der Kirche, in der sich die in Wien lebenden Polen eingefunden hatten, einen Gottesdienst zelebrierte, im Gedenken an die Türkenbefreiung Wiens am 12. September 1683.
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