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„Heilige Geduld“ bezeichnete der hessische Kirchenpräsident D. Martin Niemöller auf einer ökumenischen Arbeitstagung in Iserlohn als die grundlegende Voraussetzung für den Erfolg aller christlichen Einheitsbestrebungen. Die alten Kirchen Europas könnten ihre „theologischen Mauern nicht einfach überspringen", sondern müßten in brüderlicher Geduld alle dogmatischen Verschiedenheiten sorgfältig durchdenken. Eine wertvolle Hilfe könnten hierbei die orthodoxen Kirchen leisten. Bei den jungen Kirchen Asiens, Afrikas und Lateinamerikas ständen weniger konfessionelle als vielmehr nationale und politische Gegensätze einer Vereinigung im Wege. Dennoch seien alte und junge Kirchen nicht vor grundsätzlich verschiedene Aufgaben gestellt. Beide Teile müßten einander helfen und voneinander lernen. Nach Niemöllers Meinung wer

den allerdings „alle ökumenischen Bemühungen ein Torso bleiben, wenn nicht auch die römisch-katholische Kirche irgendwie in die Betrachtungen einbezogen wird“.

Zu einer großen Kundgebung anläßlich der 70. Wiederkehr der Veröffentlichung der Sozialenzyklika Leos XIII. „Rerum Novarum" wird die Katholische Aktion der Diözese Linz am 30. April aufrufen. Im Linzer kaufmännischen Vereinshaus wird das Laienspiel „1891“ von E. C. Hei- nisch aufgeführt. Den Festvortrag hält Univ.-Prof. Dr. Hans Schasching.

Im September werden es 100 Jahre sein, daß die Wiener Pfarrkirche von Altlerchenfeld geweiht wurde. Das Gotteshaus stellt ein Gesamtkunstwerk der österreichischen Romantik dar. Es wurde 1847/48 nach Plänen Paul Sprengers zu bauen begonnen. Im Revolutionsjahr gelang es dann dem aus der Schweiz stammenden jungen Architekten Johann Georg Müller, die Abänderung der Pläne durchzusetzen, da er den damals üblichen Renaissancebau durch ein neues Konzept ersetzen wollte. Da ihn der Tod mit 26 Jahren hinwegraffte, wurde die Kirche j dann unter der Leitung von Franz Sitte vollendet. Das Gotteshaus, welches irt den Jahteh 1931 bis 1948 — mit einiger Unterbrechung während der Kriegszeit — renoviert wurde, soll anläßlich der Hundertjahrfeier seines Bestehens ein Glockengeläute bekommen, da es seit dem letzten Krieg nur über ein Tonbandgeläute verfügt.

Ein katholische Ausgabe des Neuen Testaments in Esperanto erscheint ab Jänner 1961 in Fortsetzungen als Beilage zur Monatsschrift „Espero Katolika", dem offiziellen Organ der „Internationalen Vereinigung katholischer Esperantisten“ (Internacia Katolika Unuigo Esperantista — IKUE). Seit mehreren Jahren ist ein Komitee von katholischen Priestern bzw. Theologen der katholischen Esperantobewegung unter Leitung von P. H. G. Wannemakers SJ. (Den Haag) damit beschäftigt.

Der Erzbischof von Liverpool, John C. Heenan, hatte vor einiger Zeit angefragt, ob während der Messe gemeinsames Rosenkranzgebet angebracht sei. Die Ritenkongregation entschied ablehnend. Sie begründete ihren Entscheid mit der Feststellung, das Rosenkranzgebet vertrage sich nicht mit der Meßfeier als öffentlichen Gottesdienst der Kirche, da es nur fromme „Übung“ sei. Der Wandel, der sich in diesen Richtlinien von höchster kirchlicher Stelle zeigt, macht unverkennbar die Neubesinnung der Kirche auf den Eigenwert der Liturgie sichtbar. Keineswegs ist es der Sinn jener Verfügung, das Rosenkranzgebet zu schmälern. Aber ihm gehört der Raum der stillen, privaten Betrachtung; die Messe ist nach einem Wort Pius' XII. der vornehmste Teil jenes „öffentlichen Gottesdienstes, den unser Erlöser, das Haupt der Kirche, dem himmlischen Vater widmet und den die Gemeinschaft der Christgläubigen ihrem Stifter und durch Ihn dem ewigen Vater darbringt“.

Am 4. Februar, dem Tag der zweiten Wiederkehr des Heimgangs Prof. Emst Karl Winters, gedenkt die Bruderschaft St. Severin zu Wien dieses großen katholischen Österreichers, den sie als ihren geistigen Vater ansieht, in besonderer Weise. Sie lädt zu einer Feier- und Erinnerungsstunde in die St.-Jakobs- Kirche zu Heiligenstadt, unter der die Forschung die zeitweilige Grabstätte des heiligen Severin vermutet. Der Dompropst von Wien, Prälat Josef Wagner, zelebriert um 19 Uhr eine heilige Messe mit Ansprache über den österreichischen Patron. Anschließend würdigt im Pfarrsaal Amtsrat Stachelberger das Lebenswerk Winters.

Indologie, allgemeine Sprachwissenschaft. 1917 erwarb er den Grad eines Dr. phil.; habilitierte sich 1924 in Wien für allgemeine Völkerkunde; 1928 zum Extraordinarius ernannt, betraute man ihn ein Jahr später mit der Leitung des damals gegründeten beziehungsweise verselbständigten Inrti- tets für Völkerkunde. Gerade seinen Bemühungen, seinem Einsatz wie seiner

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