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In Wien findet vom 22. bis 26. Mai 1901 eine missionswissenschaitliche Studienwoche statt. Sie hat sich ein nicht alltägliches Thema gestellt: „Mission und Heimatseelsorge.“ Sie will zeigen, daß die missionarische weltweite Ausrichtung von Klerus und Volk eine Bereicherung der kirchlichen Tätigkeit in der Heimat ist. Die heimatliche Seelsorge kann sogar von der Mission lernen. Katechese und liturgisches Apostolat dürfen sich nicht damit begnügen, ausgetretene Bahnen zu gehen, wenn fast alle wichtigen Probleme heute global behandelt werden müssen. Konkret wird sich die Tagung mit wichtigen Aufgaben Europas gegenüber den Missionsländem beschäftigen: mit der Sorge für die Uberseestudenten an unseren Universitäten; mit der Erziehung eines guten und zahlreichen einheimischen Klerus; mit dem Einsatz europäischer Laien in den Missionen. Alle Vorträge in Wien VII, Kaiserstraße 23. Anmeldung und Auskunft: Missiologisches Institut, Seiler- stätte 12.

Am Pfingstsamstag, dem 20. Mai, um 16 Uhr kommt Erzbischof-Koadjutor Dr. Jachym auf den Bauplatz Ecke Wiedner Hauptstraße und Laurenzgasse im 5.Wiener Gemeindebezirk, um dort, in nächster Nähe der jetzigen Pfarrkirche, den Grundstein der neuen Pfarrkirche St. Florian zu weihen. Die neue Kirche wird 600 Sitzplätze aufweisen und 1200 Personen Platz bieten. Der kürzlich am Ostersonntag an einem Herzinfarkt verstorbene Architekt Professor Dr. Rudolf Schwarz hat den Plan des neuen Gotteshauses entworfen. Die zukünftige Stahlbetonkirche wird acht Millionen Schilling kosten. An die Kirche schließt ein moderner Pfarrsaal. Die rührige Pfarrgemeinde von Sankt Florian wird ein Drittel des Kostenbetrages aufbringen müssen, während den übrigen Betrag die Erzdiözese Wien zur Verfügung stellt. Es wird erst die Entscheidung getroffen werden, ob die alte Dorfkirche bestehen bleiben soll.

ileiben, unter dem eine Kapelle ‘gelichtet wird, ‘so daß dieses Alt-Wiener Wahfzeicheft’dtfch in möglichem Zustand erhalten bleibt, ohne den Verkehr ernstlich zu behindern.

Als einen erheblichen Fortschritt ln der Entwicklung der ökumenischen Bewegung bezeichnete Dr. O. Frederick Nolde, der Direktor der Kommission der Kirchen für Internationale Angelegenheiten, den Antrag der russischen Orthodoxen Kirche auf Aufnahme in den Ökumenischen Rat. Allerdings dürfe man dabei nicht die Probleme unterschätzen, die sich aus dem Beitritt des Moskauer Patriarchats zum Ökumenischen Rat ergeben werden. Wie schwierig aber auch die Lösung dieser Probleme im einzelnen sein möge, für ein hohes Ziel lohne sich auch ein hoher Einsatz. „Die Fragen, die die Welt buchstäblich in zwei bewaffnete Lager spalten“, so erklärte Dr. Nolde, „können nicht durch den Krieg gelöst werden. Aus der Sackgasse, in der wir uns befinden, kann uns die Anwendung von Kernwaffen und Fernlenkgeschossen nicht herausführen; diese Waffen dienen höchstens der gegenseitigen Abschrek- kung. Viel eher scheint es möglich, Differenzen durch die Festigung persönlicher Kontakte und Gruppenbegegnungen über alle Grenzen hinweg zu überwinden.“

Am 1. Mai wurde im Stift Göttweig eine kleine, aber äußerst eindrucksvolle Ausstellung eröffnet. Aus den reichen Schätzen des Graphischen Kabinetts des Stiftes — nach der Albertina besitzt die Abtei die größte graphische Sammlung in ganz Österreich — hat der Stiftsarchivar Pater Emmeran Ritter 134 Madonnenbilder ausgewählt. Unter den Meistern, die diese kleinen Kunstwerke der Graphik und des Kupferstiches schufen, finden wir fast alle großen Namen der deutschen, niederländischen und italienischen Kupferstecher und Graphiker. Die Ausstellung bleibt bis 1. November 1961 geöffnet.

Dr. Fisher, der am 31. Mai ln den Ruhestand tritt, erinnerte die Kirchen- Versammlung von Canterbury in einet Abschiedsansprache daran, daß der Papst alle Katholiken aufgerufen hat, zwischen Himmelfahrt und Pfingsten für das Konzil zu beten, und fuhr fort: „Diese Tage werden häufig dem Gebet für die christ- liebe Einheit gewidmet, und ich hoffe, daß sich in der Kirche von England viele finden, die in dieser Zeit mit ihren Brüdern in der Kirche von Rom dafüt beten, daß das Vatikanische Konzil mit der Hilfe Gottes die Einheit aller Kirchen im Geiste stärkt, und ihre Zusammenarbeit bei der Verkündigung des Evangeliums, der frohen Botschaft von der Versöhnung mit Ihm, fördert.“

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