6703870-1963_43_12.jpg
Digital In Arbeit

Kunz mtiert

Werbung
Werbung
Werbung

Über die Stellung därs Laien in der Kirche — Thema des alritten Kapitels des Kirchenschemas, dessen Diskussion begonnen hat — sprach Prof. 15): Klostermann (Wien) in der vergangenen Wocrle- vor den deutschsprachigen Konzilsjournalisten in ihrem Zentrum, in der Sal- vatorianerkurie, in Rom. Eine echte Definition, führte der Redner unter anderem aus, dürfte nicht nur angeben, was der Laie nicht ist, sondern müsse seine positive Bestimmung herausheben: „Sein Christsein und damit sein neues Verhältnis zu Christus und Seiner Kirche und sein Der-Welt-verpflichtet-Sein, also dem Gatten und den Kindern, dem Beruf, dem Besitz, der irdischen Machtausübung in Gesellschaft und öffentlichem Leben." Diese positiven Wesensbestimmungen müßten im Schema noch stärker hervorgehoben werden. Professor Dr. Klostermann befaßte sich auch mit der Aufgabe des Laien in der Welt, „in einer nach-neuzeitlichen Zeit“, mit dem positiven „Zueinander und Miteinander von Klerus und Laien". Hier werde man zweifellos einige „evangelienfremde Formen abstreifen und mutig neue Formen suchen müssen“, die aber nicht einfache Kopien urchristlicher Formen sein könnten.

Einen Appell zur Mitarbeit in den päpstlichen Missionswerken richtete der Papst am letzten Samstag in einer Rundfunkbotschaft an die Bischöfe, den Klerus und die Gläubigen in aller Welt. Anlaß der Botschaft war der Weltmissionstag, der am Sonntag, dem 20. Oktober, in der ganzen Kirche begangen wurde. Der Papst wandte sich den Direktoren der Missionswerke zu, dankte ihnen für ihre Arbeit und ermutigte sie zu weiterem Einsatz. Auch beim „Angelus" am Sonntag mittag, den er wie gewöhnlich mit der Menge auf dem Petersplatz betete, kam der Heilige Vater in einer kurzen Ansprache auf das Anliegen der Mission zu sprechen.

Am 20. Oktober wurde die neue Pfarrkirche St. Florian in der Wiedner Hauptstraße, Wien V, geweiht Mit'lM Ausarbeitung der-'Baupläne war der he- kannte deutsche Architekt Rudolf Schwarz betraut worden; nach seinem plötzlichen Tod führte seine Frau das Werk zu Ende. Das Konzept des Neubaues ist einer Diskussion wert; viel heftiger noch werden die Meinungen nach der Lieferung der Glasfenster auf- einanderprallen, die von Giselbert Hoke entworfen wurden. Die alte „Rauchfangkehrerkirche“ sollte trotz des Neubaues wegen der Größe der Pfarre (25.000 Seelen) erhalten bleiben.

Bei dem von der Commissioh Internationale d’Histoire Ecclesiastique com- parėe (CIHEC) mit der Facultė des Lettres et Sciences Humaines vom 3. bis 6. Oktober, 1963 veranstalteten Col- loque d’Histoire religieuse de Lyon, zu dem 180 Teilnehmer aus 15 Staaten erschienen, sprachen Dr. Anna Coreth (Österreichisches Haus-, Hof- und Staatsarchiv) über „Die religiöse Aktion der Jesuiten und die katholische Reform in Österreich zu Ende des 16. Jahrhunderts“ und Prof. Dr. Ernst Bernleithner (Universität Wien) über „Die kirchenhistorische Kartographie in Österreich“. Prof. Dr. Bernleithner wurde zum Vorsitzenden der Kartographischen Sektion der CIHEC gewählt.

Am 21. Oktober wurde das Katholische Studentenhaus in Wien XIX, Peter-Jordan-Straße 29, eröffnet. Die Segnung des Hauses und der Kapelle nahm Erzbischof-Koadjutor Dr. Franz Jachym vor. Da das erste Katholische Studentenhaus in Wien I, Ebendorfer- straße 8, in unmittelbarer Nähe der Universität, für die Hörer anderer Hochschulen zu entlegen ist, beschloß die Katholische Hochschulgemeinde, für Studenten der Hochschule für Welthandel und der Hochschule für Bodenkultur in unmittelbarer Nähe dieser beiden Hochschulen ein eigenes Haus zu errichten. Das Haus enthält ein Heim mit 39 Plätzen, daneben auch Studien- und Aufenthaltsräume. In Vorträgen und Diskussionen über fachliche, weltanschauliche und religiöse Probleme soll allen Studenten die Möglichkeit geboten werden, ihr fachliches Wissen mit religiösen und theologischen Fragen zu konfrontieren.

Farbbildvorträge von Prof. Dr. Alois Beck in Wien. Dienstag, den 29. Oktober, 19 Uhr, Volkshochschule, XIII., Hietzinger Kai 7: „Spanien — Portugal — Marokko“; Mittwoch, den 30. Oktober, 19 Uhr, Katholische Akademie, L, Freyung 6 (Schottenstift): „Biblische | Gedenkstätten in Palästina.“

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung