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Beendet das Doppelspiel!
„Was sich in Wien derzeit abspielt, ist für mich heller Wahnsinn. Die Partei in Wien steht in der Tat vor einer Existenzkrise. " Ö VP-Klubobmann Heinrich Neisser nimmt sich in einem FURCHE-Interview (Seite 4) kein Blatt vor den Mund. Für ihn ist Heinrich Wille, „von all den Kandidaten, die bisher ins Spiel gebracht worden sind, die weitaus beste Lösung" als künftiger Obmann der Wiener Volkspartei.
Im Zusammenhang mit der ÖVP-Reform wird nach Meinung des Klubobmannes die Frage der Bünde „eher hochstilisiert". Obwohl er ein überzeugter Verfechter des Föderalismus sei, registriere er in den letzten Jahren besorgt eine zentrifugale Entwicklung in der ÖVP. Den Landesparteien sei „in jedem Fall das Hemd näher als der Rock" der Bundespartei.
Nicht erst die Schüsse in Mekka, die aber besonders drastisch, haben der Welt vor Augen geführt, auf welchem Pulverfaß nicht nur die Menschen des Nahen und Mittleren Ostens, sondern heute überall sitzen. Das im Westen zur Schau getragene Entsetzen über den Fanatismus islamischer Fundamentalisten entlarvt die eigene Hilflosigkeit.
Das offenkundig gewordene Doppelspiel der Weltmächte erweist sich in der Krisenregion Mittlerer Osten einmal mehr als Rohrkrepierer. Der Westen hat sich damit in eine besonders deutliche Ausweglosigkeit hineinmanövriert. Details über den Werdegang dahin haben die jetzt abgeschlossenen Anhörungen der Verantwortlichen in der Iran-Con-tra-Affäre im US-Kongreß ans Licht gebracht.
Die Vorgänge in der islamischen Welt werden im Westen nicht verstanden.
Die Supermächte agieren wie gehabt. Propagandistisches Geplärre ersetzt politisches Handeln. Der Augenblick ist gekommen, gemeinsame - Aktionen zu setzen. Das kann im Falle des Golfkrieges wohl kaum Drein-schlagen sein. Aber zur Demonstration des gemeinsamen Willens, der Region Frieden zu bringen und der Welt eine Katastrophe zu ersparen, wird die politische Phantasie der Supermächte doch noch ausreichen. Man müßte nur endlich das Doppelspiel aufgeben!
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