Schluss mit ORF-Verblödung

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Man mag die "Regenbogenkoalition", die zum Machtwechsel auf dem "Küniglberg" geführt hat, wenig goutieren; Tatsache bleibt, dass Monika Lindners Abwahl für den orf nur positiv zu bewerten ist. Schließlich war sie, dank der vom neuen orf-Gesetz verfügten Machtfülle, für den Niedergang der Qualität und den Verfall des Betriebsklimas primär verantwortlich.

Die Niederlage der övp-Kandidatin erinnert an die des spö-Kandidaten Oberhammer: beide waren überfordert, beide spalteten ihre Parteien, bei beiden siegte als lachender Dritter der Kandidat des politischen Gegners. Nach seiner Wahl versprach Alexander Wrabetz die "größte Programmreform in der Geschichte des orf". Dazu wird er nicht nur die "besten Köpfe", sondern auch ausreichend Mut zu radikalen Veränderungen im Haus brauchen.

Mit über 4500 Mitarbeitern hat der orf heute soviel Angestellte wie noch nie und produziert so wenig eigenes Programm wie noch nie. Der erste Kanal ist Abspielkanal von us-Filmen und us-Serien und rechtfertigt derzeit keinen einzigen Euro an Gebühren; der zweite Kanal mutierte zur Millionen-Stadel-Musikanten-Show in Permanenz. Auf der Strecke blieb die Information, die nur in Katastrophenfällen über den Tellerrand Österreichs hinausblickte, auf der Strecke blieben politische Dokumentationen und intelligente Diskussionen, auf der Strecke blieb Kultur und urbane Unterhaltung.

Der orf entwickelte sich zur Verblödungsmaschine der Nation. Die Wiederherstellung des öffentlich-rechtlichen orf, in dem sich die Vielfalt von gesellschaftlichen und politischen Wirklichkeiten abbildet, ist für die Demokratie unverzichtbar. Ob der Regenbogenmann Wrabetz hiefür der richtige Mann ist, muss sich erst zeigen, seine Personalvorschläge werden der erste Härtetest sein.

Die Autorin war orf-Redakteurin und Dokumentarfilmerin.

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