Ihr werdet euch noch wundern

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"Das wahre Wesen des Menschen offenbart sich Zug um Zug", heißt es im "Kompendium des Übermenschen". Die Autorin Beile Ratut fällt einen Satz der Erlösung und das Urteil darüber, was mit dem Übermenschentum -auch mit dem mir eigenen -am Ende geschieht: Es wird enttarnt und in die Wahrheit geführt.

Dies ist der Trost der Geschichte, dass wirklich alles vergeht: Der sich vergangen hat in allen Weisen, die sich verloren hat an jedwede Scheinerfüllung. Alles wird einmal in der alten Zeit des "Imperfekt" gesagt sein. Ein wahrlich toller Einfall der Grammatik für den tollen, tobenden Menschen, das Vergangene mit dem besonderen Aspekt des Unvollendeten zu umschreiben, um eine tiefe Wahrheit in das Leben der Überund Unter-und Nicht-Menschen einzugravieren, als müsste es in Stein gemeißelt sein. Es ist indes das Spiegelbild der zehn Gebote und aller Werte, die diesem Leben Sinn und die Liebe wieder schenken: Immer wirst du unvollendet bleiben. Hinter jeder deiner Masken bist und bleibst du ewig ein Mensch, bedürftiger als dir lieb ist. Dass es nicht gesehen werden will von dir, ist dein eigentliches Ungenügen, das sich deiner bemächtigt und alle Ahnungen beiseite schiebt, ins Jenseits von Eden, in die Lüge vom Leben.

Es ist die Angst, die Augen aussendet, die verächtlich blicken und Hände, die nicht teilen wollen und Köpfe, die nicht nachdenken. Die Menschheit hat sich längst neue Götter erschaffen nach ihrem Bild. Ihr werdet euch noch wundern, ist ein Schlüsselsatz. Die Maschinen lachen laut, unüberhörbar. In ihrem Lachen ist die Offenbarung des wahren Wesens zu entdecken und alle Verluste einer verlorenen Liebe zum Sinn.

Es ist aber nicht das Ende, sondern im Erkennen der Anfang meiner Demut.

Die schöne Möglichkeit zur Wahrheit: "Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst"!

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