Werbung
Werbung
Werbung

Orthodoxe Annahme

Die Vergebungsbitte Johannes Pauls II. für die Plünderung von Konstantinopel vor 800 Jahren ist jetzt vom Ökumenischen Patriarchen formal angenommen worden. Der Papst hatte bei seinem Athen-Besuch 2001 für "frühere und heutige Vorgänge, in denen Söhne und Töchter der katholischen Kirche mit Aktionen oder Unterlassungen gegen ihre orthodoxen Brüder und Schwestern gesündigt haben", um Vergebung gebeten und dabei die Ereignisse vom 13. April 1204 angesprochen. Damals eroberte das Heer des 4. Kreuzzugs Konstantinopel, verübte Gräueltaten und plünderte ungeheure Schätze.

In der ganzen orthodoxen Welt wurde der Ereignisse vor 800 Jahren gedacht. In einer Ansprache in Gegenwart des Lyoner Kardinals Philippe Barbarin sagte Patriarch Bartholomaios I. in Istanbul, "der Geist der Versöhnung" sei "stärker als der Hass". Die Bitte um Vergebung aus der katholischen Kirche sei von der Orthodoxie gehört und angenommen worden: "Wir nehmen mit Dank und Hochachtung Ihre herzliche Geste der Reue im Hinblick auf die tragischen Ereignisse des 4. Kreuzzugs entgegen", antwortete Bartholomaios auf das Ersuchen Barbarins um einen Neuanfang. Barbarin bezeichnete es als Faktum, "dass vor 800 Jahren in dieser Stadt ein Verbrechen verübt wurde". KAP

Reformierte Wahl

Wolfram Christoph Neumann wird neuer Landessuperintendent der Evangelischen Kirche H.B. in Österreich. Die reformierte Synode wählte den 63-jährigen Dornbirner Pfarrer bis 2006, dem Ende der laufenden Funktionsdauer. Die Wahl war notwendig geworden, da der bisherige Amtsinhaber Peter Karner mit 31. August in den Ruhestand tritt. Neumann, der sich "intensiv für Befreiungstheologie" interessiert, will als Landessuperintendent stark gemeindebezogen arbeiten und die "Fäden zwischen den Gemeinden neu knüpfen". Der designierte Superintendent ist Vater zweier erwachsener Söhne. Neumann und seine Gattin Sabine waren das erste Theologenehepaar, das 1970 in der Evangelischen Kirche in Österreich ordiniert wurde. epdÖ

Reformerische Pläne

Hans Peter Hurka (Wien) wurde bei der Vollversammlung der Plattform "Wir sind Kirche" in Salzburg zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er tritt die Nachfolge von Ingrid Thurner an. Zur stellvertretenden Vorsitzenden wurde die Innsbrucker Theologin Martha Heizer gewählt. Österreichs "Reform-Katholiken" wollen 2005 das "Kirchenvolks-Begehren" von 1995 mit einer "Zehn-Jahres-Feier" in Erinnerung rufen. KAP

Amerikanische Klage

Die Armut hält der honduranische Kardinal Oscar Arnulfo Rodriguez Maradiaga für die größte Bedrohung der Demokratien Lateinamerikas. Soziale Not führe auch zu großen Sicherheitsproblemen, die von Diebstahl bis zu Rebellion reichten, sagte Rodriguez in Washington. "Kinder, die heute auf der Straße betteln, werden morgen mit der Waffe die Befriedigung ihrer Bedürfnisse verlangen", so der Kardinal. Die Regierungen Lateinamerikas schauten "einfach weg". KAP

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung