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ZUM TAGE DEINER AUFERSTEHUNG
Jeden Tag, Herr, kreuzigen wir Dich, jeden Tag, Herr, spotten wir Deiner. Jeden Tag wirst Du neu verleugnet, und am meisten von denen, die die Deinen sein sollten.
Immer noch nehmen wir dreifjig Silberlinge für Dich, manchmal auch mehr und manchmal anderes — je nachdem, wie der Kurs eben steht. Jeden Tag wirst Du geschlagen, jeden Tag mit neuen Dornen gekrönt; die Menschheit ist sehr erfinderisch darin, Dir weh zu tun. Zwar beugt sie noch — manchmal — die Knie vor Deinem Heiligtum.
Aber dafj Du gesagt hast: „Ich bin das Brot“, das weif) keiner mehr.
Denn die Welt nährt sich angenehmer aus dem Samen des Satans —
Deine Kost, Herr, ist zu einfach; immer nur eines: Du selbst. Aber Du bleibst.
Du hängst genau Im Schnittpunkt zwischen Himmel und Erde, läht alles geschehn und bist dennoch: DU — bist der Herr, unser Gott; bist der Weg,
bist alle Wahrheit und bist alles Leben, und allen denen, die Deiner spotten, bist Du Gericht. Herr, verzeihe uns, denn wir wissen noch immer nicht, was wir tun.
Du aber wirst wiederkommen Im Schall der Posaunen. Möge Dein Engel
uns aus dem bleiernen Schlaf aufreihen,
aus aller Gedankenverlorenheit, aus dem falschen Traum.
Auferstandener Jesus Christus,
verbrenne uns in dem Licht Deiner unvergänglichen Wahrheit, verbrenne uns und ziehe uns In Dich. Dann waren wir nicht umsonst.
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