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Salzburg—Winter und Sommer

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Die Nächtigungen im Land Salzburg verteilten sich im Jahr 1966 zu 75 Prozent auf Ausländer und zu 25 Prozent auf Inländer. Der Inländeranteil ist gegenüber dem Vorjahr gesunken. Der Österreicher hat Salzburg im Sommer weniger besucht als in den vergangenen Jahren. Im Winter jedoch üben die Skizentren im steigenden Ausmaß eine Anziehungskraft auf ihn aus.

Dabei ist der inländische Gast in den Salziburger Fremdenverkehrsbetrieben doch sicher in beiden Saisonen in gleicher Weise willkommen.

Das Land Salzburg ist sich seiner Aufgabe als Erholungsgebiet durchaus bewußt, und daher kommt dem Inländer auch aus Gründen der Krisenfestigkeit des Fremdenverkehrs große Bedeutung zu.

Insbesondere die wechselhafte Witterung ist es, die der Österreicher seinen eigenen Urlaubsgebieten ankreidet. Dabei wird aber übersehen, daß die Erholungsmöglichkeiten selbst in einem Urlaub bei wechselhaftem Wetter oft besser sein können als bei großer Hitze.

Was kann nun geschehen, um den Inländerfremdenverkehr zu fördern? Viele Gemeinden haben in letzter Zeit Schwimmbäder errichtet. Außerdem wird der Familienurlaub besonders gefördert. Einige Orte haben schon Gäste-kindergärten eingerichtet, und auch die Hotel-lerie nimmt sich der Urlaubskinder in verstärktem Maß an, um den Eltern die Möglichkeit zu geben, ihren Urlaub mehr nach eigenen Intentionen und ohne Belastung durch die Beaufsichtigung ihrer Kinder verbringen zu können. Immer mehr setzt sich auch das Pauschalarrangement im Hotel- und Gastgewerbe durch, welches sicherlich beim streng kalkulierenden Österreicher als besonders angenehm empfunden wird.

Wie schon erwähnt, liegen die Dinge 'im Winter im Inländerfremdenverkehr günstiger als im Sommer. Das hat seinen Grund darin, daß für die Ausübung des Skisports nur der Alpenraum in Frage kommt und daher die ausländische Konkurrenz geringer ist. Salzburg könnte aber die erzielten Erfolge nicht aufweisen, wären nicht seit Jahren in zielbewußter Fremdenverkehrspolitik jene Voraussetzungen geschaffen worden, die einen Vergleich mit dem ausländischen Angebot nicht zu scheuen brauchen. Eine eigene Studienkommission mit international anerkannten Experten wie Prof. Stefan Krucken-hauser, Prof. Fred Rbßner und Prof. Friedl Wolfgang haben Projekte ausgearbeitet, die den Zusammenschluß der Skipisten mehrerer Orte durch die Anlage von Seilbahnen und Liften ermöglicht haben. Salzburg besitzt auch die erste Gletscherseilbahn Österreichs am Kitzsteinhorn. Auf 'einem riesigen völlig spaltenfreien und daher ungefährlichen Firnfeld kann der Skilauf sogar das ganze Jahr über betrieben werden.

Salzburg ist nicht nur ein Urlaubsland für den Ausländer. Das ist dem Inländer bisher nur zu wenig bewußt geworden. Der Slogan „Nicht daheim und doch zu Hause“ gilt im besonderen auch für dieses Bundesland.

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