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Motive erheben und dann handeln
Für die Volkspartei ist der Schutz des Lebens ein zentrales Anliegen. Die ÖVP betrachtet das derzeitige Gesetz der Fristenlösung als unbefriedigend und hat dieser kritischen Haltung durch eine Vielzahl fjarlamentarischer Anfragen Rechnung getragen.
In diesem Zusammenhang ist auf den Antrag der Volkspartei auf Sicherung eines umfassenden Schutzes des Lebens zu verweisen, ebenso auf die wiederholte Kritik am Fehlen flankierender
Maßnahmen, insbesondere am Fehlen geeigneter Beratungsmaßnahmen, sowie am Fehlen von Motivuntersuchungen und Statistiken.
Die Haltung der ÖVP hinsichtlich des Schutzes des ungeborenen Lebens ist klar. Wir halten die Kritik an der gegenwärtigen Lösung aufrecht, vertreten aber — so wie die Aktion Leben — den Standpunkt, daß mit der Bestrafung der Frau die Probleme nicht gelöst werden können.
Vielmehr geht es darum, ein gesellschaftliches Bewußtsein zu wecken, das dem Schutz des Lebens zentrale Bedeutung zumißt. Es geht darum, diesen Schutz durch entsprechende Hilfen für die betroffenen Frauen wirksam abzusichern.
Die ÖVP hat in der Vergangenheit immer wieder eine Korrektur gefordert. Da wir mit unserer Kritik an der Fristenlösung im Parlament bisher stets allein geblieben sind, ist die Grundvoraussetzung für eine gesetzliche Neuregelung des gesamten Bereichs eine breite Bewegung aus der Bevölkerung,
die zusätzlich zur Bereitschaft der ÖVP einen entsprechenden Eindruck auf die anderen politischen Kräfte in diesem Land ausüben müßte.
Aufgabe eines kommenden Gesetzgebers muß es überhaupt sein, durch eine moralische Aufwertung und materielle Stützung die Stellung der Familie in der Gesellschaft zu stärken.
Außerdem wird durch eine Motivenuntersuchung — und zwar bei voller Wahrung der Anonymität — versucht werden, die Gründe zu erfahren, warum und in welchem Alter Frauen abtreiben lassen. Erst nach dfeser Motivenuntersuchung können gezielte Maßnahmen ins Auge gefaßt werden, die die Abtreibung bekämpfen.
Zu den Maßnahmen, die die ÖVP durchsetzen will, zählt auch eine soziale Beratung der Frau.
Die Autorin ist Familiensprecherin der OVP.
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