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Auf Nummer sicher

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(Salzburger Festspiele, Orchesterkonzerte) Etwa zwei Drittel der insgesamt dreizehn Orchesterkonzerte der Salzburger Festspiele sind absolviert. Höhepunkte — wie Karajans wohlklingende, aber spannungslose Aufführung der „Schöpfung" zur 250. Wiederkehr des Geburtstags Joseph Haydns, Gustav Mahlers „Erste" unter Claudio Abbado und Mahlers „Sechste" unter Lorin Maazel — standen neben unprofilierten Allerweltskonzerten, wie denen der Academy of St. Martin in the Fields. Andere Höhepunkte, wie die beiden Gastkonzerte der Berliner Philharmoniker unter Karajan und das Konzert unter Leonard Bernstein stehen noch bevor.

Im ganzen war auch diese Konzertrevue 1982 ein repräsentatives Luxusprogramm, maßgeschneidert für den Geschmack des Fest-, spielpublikums. Und wie stets war die zeitgenössische Musik auch heuer merkbar bloß als risikoloses Alibi eingespannt: Das ORF-Symphonieorchester führte die Oper „Penthesilea" des Schweizer Othmar Schoeck auf — was sie in Salzburg verloren hat, ist niemandem klar geworden — ; und in einem ORF-Avantgardekonzert unter Lothar Zagrosek sollte Heinz Karl Grubers Schlagzeugkonzert uraufgeführt werden, wurde dann aber nicht fertig und durch sein bekanntes Violinkonzert ersetzt.

Auch wenn man von solchem Pech absieht, wird man den Eindruck nicht los, daß die neue Musik bei den Salzburger Festspielen einfach zu beiläufig programmiert wird. Motto: Ist doch egal, es geht ja kein Publikum in diese Konzerte. Was leider wirklich stimmt und die Veranstalter und Festspielplaner mehr denn je ängstigt. Also wird weiterhin auf Nummer sicher programmiert. Bei steigenden Kosten wird sich daran in Zukunft erst recht nichts ändern!

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