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Wahlen nach dem Krieg

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In Berlin stimmten die Wähler für, in Brandenburg gegen eine Fusion der beiden Länder, die erst 1945 getrennt worden waren. Die ersten freien Wahlen seit 1933 in Deutschland zogen sich - vor 50 Jahren - über das ganze Jahr 1946 hin.

In Osterreich war schon am 25. November 1945 der Nationalrat gewählt worden. In den vier Besatzungszonen Deutschlands ging es zunächst nur um die Gemeinderäte.

Als erstes wählten die Hessen am 20. Jänner, dort kam die SPD auf eine gute absolute Mehrheit. Eine Woche später in Bayern konnte die CSU eine Zweidrittel-Mehrheit für sich buchen. Am selben Tag wählten die Württemberger und Badener (in den amerikanisch besetzten Teilen ihrer Länder), wo die CDU etwa die Hälfte der Stimmen auf sich vereinigte. Die drei Länder der amerikanischen Zone waren auch die ersten, die am 30. Juni ihre Landtage mit ähnlichen Ergebnissen wählten.

Inzwischen waren am 21. April in der sowjetischen Besatzungszone SPD und KPD zur SED vereinigt worden -sie konnte im September bei Gemeinderatswahlen auch ohne Hilfe der „gesellschaftlichen Gruppen” wie Frauenlisten und „Bauernhilfe” überall satte Mehrheiten einbringen.

Im vierfach besetzten Berlin war die SPD in den Westsektoren bestehen geblieben und erreichte am 20. Oktober 48,7 Prozent der Stimmen für die Stadtverordnetenversammlung. Die in der ganzen Stadt kandidierende, aber nur im Osten forcierte SED kam auf 20 Prozent, die CDU auf 22,2 Prozent. Am 15. September hatten auch die Gemeinden in der britischen und französischen Zone gewählt.

Inzwischen aber hatten schon die Militärgouverneure der USA und Englands die Einrichtung von fünf gemeinsamen Zentralstellen als Vorstufe zur wirtschaftlichen Integration ihrer Zonen beschlossen. Bis zur Konstituierung des „Parlamentarischen Rats” als Volksvertretung Westdeutschlands vergingen noch zwei Jahre.

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