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Eine Woche
• Aus den Wahlen zum Westberliner Abgeordnetenhaus gingen wohl zwei eindeutige Gewinner hervor, einen klaren Sieger aber gab es keinen: CDU-Spitzenkandidat Richard von Weizsäcker gewann wohl 2,8 Prozent der Stimmen hinzu, und die CDU ist mit rund 48 Prozent der Stimmen (60 Mandate) jetzt die mit Abstand stärkste Partei im Schöneberger Rathaus, zur absoluten Mehrheit aber reichte es nicht. Der zweite Gewinner: die „Alternative Liste“. Mit 7,5 Prozent (neun Mandate) ist sie nun die drittstärkste Fraktion im Westberliner Stadtparlament, stärker noch als die Freien Demokraten (FDP), die mit 5,6 Prozent nur knapp die Fünfprozenthürde schafften. Größter Verlierer des Berliner Wahlganges aber ist die SPD: Stimmenverluste von rund vier Prozent (38,7 Prozent insgesamt) sind für die Sozialdemokraten ein vernichtendes Ergebnis. Jetzt herrscht in Berlin ein Patt: Weizsäcker muß Koalitionspartner suchen, und dabei wird er an der FDP nicht vorbeigehen. Eine mögliche Koalition mit den Freien Demokraten aber hätte Signalwirkung: vor allem für die sozialliberale Koalition in Bonn.
• Der Riß in der NATO, entstanden nach Meinungsverschiedenheiten zwischen den Europäern und ihren amerikanischen Bündnispartnern über die Politik gegenüber der Sowjetunion, scheint gekittet. Die Frühjahrstagung der Außenminister der NATO-Mitgliedsstaaten am 4. und 5. Mai in Rom endete jedenfalls mit einem bemerkenswerten Maß an Übereinstimmung: Auf Drängen der Europäer erklärte sich die neue amerikanische Regierung bereit, mit der Sowjetunion Verhandlungen über die Begrenzung nuklearer Mittelstreckenraketen in Europa noch in diesem Jahr aufzunehmen. Gleichzeitig bestätigten die NATO-Partner den Beschluß über die Modernisierung taktischer Nuklearwaffen in Westeuropa und das damit verbundene Verhandlungsangebot an Moskau vom Dezember 1979.
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