Hyperloop ist Reisen im Vakuum - Der Luftwiderstand bremst Hochgeschwindigkeitszüge und kostet viel Energie. Die Hyperloop- Technologie gleicht dieses Manko durch Vakuumröhren aus.<br />
  - © Visualisierung: Eurotube

Hyperloop: Flugpostschnell durchs Rohr

19451960198020002020

Hyperloop will die Vorzüge von Flugzeug und Eisenbahn vereinen: hohe Geschwindigkeit bei geringem CO2-Ausstoß. Ein Besuch im Schweizer Testzentrum.

19451960198020002020

Hyperloop will die Vorzüge von Flugzeug und Eisenbahn vereinen: hohe Geschwindigkeit bei geringem CO2-Ausstoß. Ein Besuch im Schweizer Testzentrum.

Werbung
Werbung
Werbung

Dübendorf im östlichen Speckgürtel von Zürich ist ein gutes Pflaster für Visionen. Winston Churchill übernachtete im Bahnhofshotel, bevor er vom Flugplatz Dübendorf nach London flog. Davor hatte der britische Staatsmann mit seiner Züricher „Let Europe arise“-Rede im September 1946 den Samen für „eine Art Vereinigte Staaten von Europa“ ausgestreut: „Wir alle müssen dem Schrecken der Vergangenheit den Rücken kehren und uns der Zukunft zuwenden.“

Eine Viertelstunde Fußweg von Churchills Nachtquartier entfernt wird heute an der Umsetzung einer Vision zukünftiger Mobilität gearbeitet, die zunächst so utopisch wie Churchills Europaentwurf erscheint. Doch das dahinterliegende Konzept ist altbekannt und bewährt: Die Hyperloop-Technologie folgt dem Modell Rohrpost, dessen praktische Grundlage sich seit der Erfindung des Blasrohrs nicht verändert hat. Anstelle von Pfeilen oder Post sollen mit Hyperloop jedoch Reisende in Transportkapseln durch Vakuumröhren an ihr Ziel geschossen werden. Die Schussmetapher ist nicht übertrieben, Lorenzo Benedetti spricht von 1000 km/h Geschwindigkeit und mehr, mit der Hyperloop-Passagiere von A nach B kommen.

Testlauf, wo Churchill schlief

Benedetti ist Forschungsdirektor der EuroTube- Stiftung, die – als Forschungseinrichtung von nationaler Bedeutung vom Schweizer Bundesrat anerkannt – die Entwicklung der Vakuumtransporttechnologie zur Marktreife führen soll. Um zu zeigen, wo die erste superschnelle Hyperloop-Kapsel flitzen wird, führt Benedetti den FURCHE-Besucher an ein parallel zur Bahnstrecke nach Zürich führendes Abstellgleis. Zwei Kilometer entfernt schlief einst Churchill; in einer demnächst hier verlegten, 120 Meter langen DemoTube soll der erste Schweizer Vakuumtransporter vom Hyperloop-Stapel gehen.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung