Dieser FURCHE-Text wurde automatisiert gescannt und aufbereitet. Der Inhalt ist von uns digital noch nicht redigiert. Verzeihen Sie etwaige Fehler - wir arbeiten daran.
Ein Windkraftwerk
Zwanzig Jahre Vorlaufzeit hatte das im Jahr 1995 mit dem Um-weltpreis der „Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik” (ÖGUT) ausgezeichnete Projekt des Vereins „Laussa 2000 Tradition und Zukunft”. In dieser Zeit wurde der Boden dafür aufbereitet, daß die Bevölkerung der im oberösterreichischen Ennstal gelegenen Gemeinde Laussa sich ihrer Verantwortung für die nachhaltige Sicherung ihrer Lebensgrundlagen bewußt wurde. 1994 wurde der oben erwähnte Verein gegründet. Ihm gehören 300 der 1.400 Gemeindebewohner an.
Ein Jahr Öffentlichkeitsarbeit lieferte die Basis für die Entwicklung eines Euergiemodells. Insbesondere ging es darum, die Bereitschaft zum Einsatz von erneuerbarer Energie zu wecken. Forciert wurde dabei die Zusammenarbeit mit den Schulen von Laussa und Umgebung. Dabei stieß man auf großes Interesse bei den Schülern.
Bedingt durch das besondere Potential an Sonnenstunden im Ort war es Anliegen des Vereins, die Nutzung der Sonnenenergie in Laussa weiter zu fördern. Schon bisher lag dort die Son-nenkollektorenfläche mit 716 Quadratmetern je 1.000 Einwohner im internationalen Spitzenfeld. Bis 1998 will man sie um 30 Prozent steigern.
Zukunftsweisend soll das Projekt Windpark von Laussa sein: Drei
Windkraftanlagen mit einem Jahres-energieertrag von drei Megawatt-Stunden sind in Aussicht genommen. Das Projekt erfordert eine Investition von 27 Millionen Schilling. Es soll heuer im Sommer verwirklicht werden, doppelt so viel Strom erzeugen, wie die Gemeinde verbraucht und so zur örtlichen Wertschöpfung beitragen. Fünf Kleinkraftwerke und die verstärkte Nutzung von Biomasse durch Verwendung optimaler Verbrennungstechnik ergänzen das örtliche Energieangebot. Das dicht verbaute Gebiet der Gemeinde soll durch ein Heizwerk zentral mit Wärme versorgt werden.
Über diese Aktivitäten auf dem Euergiesektor hinaus hat sich der Verein auch im Bereich Nahversorgung und Direktvermarktung engagiert, um die kleinstrukturierte Bewirtschaftung durch die örtliche Landwirtschaft zu erhalten.
Was die Müllentsorgung anbelangt, gilt in Laussa folgendes System: Der Müll wird zum Altstoff- und Hausmüllzentrum im Ortskern gebracht, wo alles unter Aufsicht getrennt wird. Damit wird der Bevölkerung bewußt gemacht, wieviel Müll in der Gemeinde anfällt. Dies und die vielen Trennmöglichkeiten haben dazu beigetragen, daß die Restmüll -menge auf 39 Kilo pro Einwohner und Jahr verringert werden konnte.
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!