Michel de Montaigne (1533 ‒1592) zeigte den Fanatismus von Ideologien auf. Der Historiker Volker Reinhardt skizziert in seiner Biografie Leben und Werk des Philosophen.
Er war ein Kosmopolit, Gesellschaftskritiker, Freigeist, Aktivist und eine exzentrisch-schillernde Persönlichkeit. Zum 100. Geburtstag des Religionshistorikers und Philosophen Jacob Taubes.
Vor 100 Jahren verstarb der französische Schriftsteller Marcel Proust. Dessen auch philosophische Bedeutung zeigt ein Band mit Aufsätzen und Notizen von Roland Barthes.
Während seines langen Lebens schuf Michelangelo ikonische Meisterwerke, die die Zeiten überdauerten – auch wenn er selbst mit seinem Werk nie gänzlich zufrieden war.
Horst Bredekamps monumentale Studie über Michelangelo beschreibt den großen Künstler als Unangepassten, zeitlebens zwischen Verzweiflung und Größenwahn oszillierend.
Sein Werk beeinflusste die Philosophie über Jahrhunderte hinweg – und polarisierte auch. Zwei neue Studien zu Platon zeichnen ein differenziertes Bild des berühmten Denkers.
Novalis bildete mit seinen poetischen und philosophischen Schriften einen Gegenpol zur Aufklärung. Er strebte nach einer Romantisierung der Welt, um ihr etwas von ihrem verlorenen Zauber zurückzugeben. Zum 250. Geburtstag des Dichters.
Das intellektuelle Potenzial des Menschen bedarf eines ständigen Trainings: Der 1871 geborene französische Dichter und Philosoph Paul Valéry sah seinen Gedanken beim Entstehen zu.
Vor 50 Jahren, am 18. Oktober 1971, nahm sich Peter Szondi in Berlin das Leben. Klaus Reichert erinnert sich im Gespräch an den Literaturwissenschafter.
Dante Alighieris visionäre Reise von der Hölle ins Paradies ist weltberühmt und hat zahllose Künstler inspiriert. Ausgangspunkt des Werkes war aber eine existenzielle Krise des Dichters.
Schriftsteller wie Ōe Kenzaburō, Inoue Yasushi, Masuji Ibuse oder Wakatake Chisako zeigen im Westen wenig bekannte Facetten der japanischen Gesellschaft fernab aller Klischees auf.
Der belgische Historiker und Schriftsteller Bart Van Loo schildert in seinem neuen Buch „Burgund“ das widersprüchliche Zeitalter der „Großen Herzöge“: brutaler Regenten, die großzügig die Künste förderten.
Der in Fribourg lehrende Historiker Volker Reinhardt rekonstruiert in seiner Studie „Die Macht der Seuche“ den Verlauf der spätmittelalterlichen Pestepidemie mit Ausblicken auf die Corona-Pandemie.
Am 1. Februar jährt sich der Todestag von Raoul Hausmann zum 50. Mal. In Wien geboren, trat der überzeugte Dadaist mit seinem breit gefächerten Werk zeitlebens gegen bourgeoise Traditionen an.
Er beschäftigte sich zeitlebens mit Religion und Mythen – auch als diese von der Philosophie diskreditiert wurden. Erinnerung an den Religionsphilosophen Klaus Heinrich.
Ein Blick auf die Geschichte des 20. Jahrhunderts, gespiegelt im Leben und Werk einer bedeutenden Persönlichkeit: Das Deutsche Historische Museum in Berlin zeigt noch bis Oktober eine Ausstellung über Hannah Arendt – als multimediales Ereignis.
Vor 90 Jahren wurde Pierre Bourdieu geboren, einer der bedeutendsten Soziologen des 20. Jahrhunderts. In seinen Forschungen beschrieb er unter anderem die kulturelle Reproduktion sozialer Unterschiede.
Zum 100. Geburtstag des deutschen Philosophen Hans Blumenberg ist unter dem Titel „Der absolute Leser“ eine mehr als 800 Seiten starke neue Biografie erschienen. Ein Gespräch mit Rüdiger Zill, deren Autor.
Max Weber zählt zu den Klassikern der Moderne, der wesentliche Analysen des Kapitalismus vornahm. Ein Beitrag anlässlich des 100. Todestages des bedeutenden Soziologen.
Die Kulturgeschichte Italiens ist geprägt von den unterschiedlichen Facetten und der ambivalenten Natur der italienischen Identität, der „Italianità“, die über Jahrhunderte als kulturelle Matrix für ganz Europa diente.
Philosophieren nicht als Entfaltung eines selbstgerechten Moralsystems, sondern als aktives Sicheinmischen, engagiertes Verhalten: ein Porträt des Philosophen Ernst Tugendhat zum 90. Geburtstag.
Er war bedingungsloser Humanist, Literaturnobelpreisträger und der Mentor von Ludwig Wittgenstein. Aufgrund seines radikalen Pazifismus entging er nur knapp der Lynchjustiz. Zum 50. Todestag des englischen Philosophen Bertrand Russell.
Vor 30 Jahren starb Samuel Beckett, einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Zeitgerecht wurde die vierbändige Ausgabe der gesammelten Briefe des Nobelpreisträgers komplettiert.
Sandra Richter legt mit ihrem monumentalen Werk „Eine Weltgeschichte der deutschsprachigen Literatur“ eine Studie vor, die eine Neubestimmung der Germanistik zur Folge haben könnte.
Er verstand sich als Mittler zwischen Geistes-und Naturwissenschaften, sein Ziel war ein enzyklopädisches Wissen. Der französische Philosoph strebte eine Synthese an, um nach und nach eine Welt zusammenzusetzen: Michel Serres entwarf "eine Kultur des Dritten", in der die fachspezifischen Trennungen aufgehoben werden. Den Exponenten solch einer Kultur bezeichnete er als "gebildeten Dritten", der sich in den Naturwissenschaften auskennt und zugleich literarisch gebildet ist. Serres interessierte sich für "große Erzählungen", die von Biologen, Paläoanthropol gen oder hysikern stammten, wie
Er verstand sich als Mittler zwischen Geistes- und Naturwissenschaften, sein Ziel war ein enzyklopädisches Wissen. Der französische Philosoph strebte eine Synthese an, um nach und nach eine Welt zusammenzusetzen: Michel Serres entwarf „eine Kultur des Dritten“, in der die fachspezifischen Trennungen aufgehoben werden. Den Exponenten solch einer Kultur bezeichnete er als „gebildeten Dritten“, der sich in den Naturwissenschaften auskennt und zugleich literarisch gebildet ist. Serres interessierte sich für „große Erzählungen“, die von Biologen, Paläoanthropologen oder Physikern
Zum 250. Geburtstag des Philosophen und Theologen Friedrich
Schleiermacher: Platon-Übersetzer, Hermeneutiker und Begründer eines
neuen Religionsbegriffs.
Humorvoll, scharfsinnig und zutiefst kritisch reflektierte Pieter
Bruegel gesellschaftliche Verhältnisse in seinen Bildern - die weit
mehr sind als Landschaftsmalereien.
Emphatisch sprach er sich gegen Unrecht aus, berief sich auf das individuelle Gewissen, bekämpfte den Staat. Zum 200. Geburtstag des Querdenkers Henry David Thoreau.
Er entlarvte die "unbekümmerte Naivität" des westlichen
Technikglaubens, beschrieb dessen teils katastrophale Auswirkungen -
und suchte einen Fortschritt mit ethischem Maß. Der Philosoph Jürgen
Mittelstraß feierte am 11. Oktober seinen 80. Geburtstag.
Vor 50 Jahren starb der Schweizer Psychiater und Analytiker Ludwig
Binswanger. In seinem Sanatorium wurden dank der von ihm begründeten
Daseinsanalyse viele Patienten erfolgreich behandelt - darunter auch
der Kunsthistoriker Aby Warburg.
Mit Hingabe betreut Mary de Rachewiltz den Nachlass ihres Vaters Ezra
Pound. Am 7. Juli feierte die Schriftstellerin und Übersetzerin ihren
90. Geburtstag.
Vor 25 Jahren, am 22. Dezember 1989, starb der Schriftsteller Samuel
Beckett in Paris. In den Briefen, die er von 1941 bis 1956 schrieb,
diskutiert er leidenschaftlich ästhetische Positionen der Kunst und
erweist sich als genauer und sensibler Beobachter der Natur.
Emmanuel Mbolela erzählt in "Mein Weg vom Kongo nach Europa" seine
Flüchtlingsodyssee. In der Anthologie "Briefe an einen jungen
Marokkaner" formulieren 18 Autoren ihre Wut und Trauer über den
Zustand Marokkos.
Seit den 1950er-Jahren beschäftigt sich Jürgen Habermas mit den
Möglichkeiten eines vernünftigen kommunikativen Umgangs miteinander.
Am 18. Juni feiert der Philosoph seinen 85. Geburtstag.
"Handle stets so, als ob die freie und vollständige Entwicklung eines Menschen von deiner Handlung abhinge!“ Diese Maxime charakterisiert das Denken und Handeln der ungarischen Philosophin Ágnes Heller. Sie bemüht sich um eine praktische Philosophie, die Verantwortung für die Mitmenschen entfaltet und speziell das Leiden von Menschen thematisiert, die von Kriegen oder Diktaturen ausgelöst werden. Als Opfer des Nationalsozialismus und des Stalinismus weiß die Philosophin genau, worüber sie in ihren philosophischen Werken schreibt. Sie litt unter den unterschiedlichen Repressionen
Statt über das Sein, die Wahrheit oder das Ding an sich reflektieren
Philosophen über die Lebenskunst, über Glück, Umgang mit Lüsten und
Schmerzen, über Krankheit und Tod.
Vor 100 Jahren wurde Albert Camus geboren. Der französische Philosoph und Schriftsteller gibt auch heute noch zu denken."Die Auflehnung gibt dem Leben seinen Wert. Erstreckt sie sich über die ganze Dauer einer Existenz, so verleiht sie ihr ihre Größe“. Diese Passage aus dem Buch "Der Mythos des Sisyphos“ des französischen Philosophen und Schriftstellers Albert Camus ist bezeichnend für sein Leben und sein Werk. Camus plädierte für eine permanente Revolte gegen den Absolutheitsanspruch von religiösen Glaubenswahrheiten und gegen den Legitimationswahn selbstgefälliger Ideologien.
Sein Lebenswerk ist untrennbar verbunden mit dem Projekt der Aufklärung: zum 300. Geburtstag des französischen Philosophen und Schriftstellers Denis Diderot.Kaum ein anderer Philosoph des 18. Jahrhunderts war so vielseitig wie Denis Diderot. Er fungierte als Herausgeber der legendären "Enzyklopädie“, die das gesamte Wissen der damaligen Zeit versammelte. Leidenschaftlich beteiligte er sich an den philosophischen und politischen Diskussionen über die Macht der Kirche und des Staates. Der französische Aufklärer sah seine Aufgabe darin, sich zu engagieren und sich in gesellschaftliche
"Die Aufgabe des subjektiven Denkers besteht darin, sich selbst in Existenz zu verstehen.“ Diese Forderung von Søren Kierkegaard charakterisiert deutlich den Grundgedanken seines Werkes. Für ihn war nicht das abstrakte, philosophische Denken wesentlich, sondern das konkrete Existieren des Einzelnen. Im Vordergrund stand der Seinsvollzug des Menschen - als eine Einheit von Denken, Wollen und Fühlen, die in jedem Augenblick neu geschaffen werden muss. Kierkegaards Existenzwissenschaft, wie er sein philosophisch-theologisches Projekt nannte, zielte jedoch nicht darauf ab, die Existenz des
In seinem Denken bemühte er sich um ein Gleichgewicht zwischen Tradition und Erneuerung. Ethik verstand er als etwas Sinnlich-Konkretes. Zum 100. Geburtstag von Paul Ricœur."Kreativ zu sein, heißt, sich mit vorhandenen Regelsystemen auseinanderzusetzen, sei es, um sich leiten zu lassen, sei es, um sie zu übertreten.“ Diese Bemerkung des französischen Philosophen Paul Ricœur ist charakteristisch für sein Denken, das sich um ein Gleichgewicht zwischen Tradition und Erneuerung bemüht. Er geht davon aus, dass sich Neues, Kreatives immer schon auf Tradiertes, Überkommenes bezieht, um
Zum 200. Todestag des Schriftstellers und Philosophen Christoph Martin Wieland am 20. Jänner, einer der zentralen Gestalten des geistig-kulturellen Lebens im Deutschland der Aufklärung."Ich gestehe, dass die Frage, was das höchste Gut des Menschen sei, in meiner Vorstellung etwas Lächerliches hat.“ Diese Bemerkung ist charakteristisch für die Grundeinstellung des Schriftstellers und Philosophen Christoph Martin Wieland. Sein Werk verkörpert ein Denken, das sich nicht um letzte und höchste Wahrheiten bemüht, sondern um die Konzeption eines menschlichen Lebens, in dem Toleranz, Humor,
Er war ein bedeutender Mathematiker, aber im Laufe seines Lebens wurden ihm philosophische und theologische Fragen immer wichtiger. Schließlich wandte er sich völlig von den Naturwissenschaften ab, um seine Existenz ganz an Gott auszurichten. Mit seiner Gedankensammlung "Pensées“ wirkt er bis heute fort. Zum 350. Todestag von Blaise Pascal.
Er verband Immanuel Kants aufklärerischen Impetus mit Jean-Jacques Rousseaus Kritik an der Zivilisation. Zum 250. Geburtstag des Philosophen Johann Gottlieb Fichte."Was für eine Philosophie man wähle, hängt davon ab, was für ein Mensch man ist. Denn ein philosophisches System ist nicht ein toter Hausrat, den man ablegen oder annehmen könnte, wie es uns beliebte, sondern es ist beseelt durch die Seele des Menschen, der es hat.“Die Gleichsetzung von Philosophie und Person, die Johann Gottlieb Fichte vornimmt, trifft besonders gut auf seine Persönlichkeit zu. Er legte großen Wert auf
Er wollte die Philosophie aus ihrem Elfenbeinturm holen und in den Dienst des konkreten Menschen stellen: zum 300. Geburtstag des schottischen Aufklärers David Hume."Die Attribute gesellig, gutmütig, menschlich, gütig, dankbar, freundlich, großzügig, wohltätig sind in allen Sprachen bekannt und sie drücken universell das höchste Verdienst aus, das die menschliche Natur zu erreichen fähig ist.“ Diese Bemerkung des Philosophen David Hume ist für sein gesamtes Denken charakteristisch. Er war ein umgänglicher Menschenfreund, gern gesehener Gast in Intellektuellen-Salons, charmanter
Am 22. Jänner vor 450 Jahren wurde Francis Bacon in London geboren. Der englische Philosoph und Staatsmann war ein früher Vorreiter und Wegbereiter der modernen Wissensgesellschaft.Der englische Philosoph Francis Bacon gilt vielfach als Stammvater einer theoretischen Position, die als oberstes Ziel die Beherrschung der Natur anstrebt. Dies sollte durch eine genaue Analyse der Naturvorgänge geschehen, die den Menschen in die Lage versetzen würde, die Natur für seine Zwecke zu nützen. Das Bacon zugeschriebene Diktum "Wissen ist Macht“ wäre als Legitimation anzusehen, die Natur
Zwischen 1910 und 1920 hatte die Bewegung des Expressionismus ihre Blütezeit. Das apokalyptische Grundgefühl dieses Jahrzehnts fasziniert auch heute noch."Täusche ich mich nicht, so ist es der Sinn des Expressionismus, dass die innere Bewegtheit des Künstlers sich ganz unmittelbar, so wie er sie erlebt, in das Werk oder noch genauer als das Werk fortsetzt." So beschreibt der Philosoph Georg Simmel die Bewegung des Expressionismus, die zwischen 1910 und 1920 ihre Blütezeit hatte. Diese künstlerische Strömung - eine Revolte gegen die verkrusteten Strukturen der Gesellschaft, an der
Seine Philosophie gilt vielen als Inbegriff einer pessimistischen Weltsicht. Er hingegen wollte nur illusionslos auf die Wirklichkeit blicken. Zum 150. Todestag von Arthur Schopenhauer.„Der Mensch ist im Grunde ein wildes, entsetzliches Tier. Wir kennen es bloß im Zustande der Bändigung und Zähmung, welcher Zivilisation heißt.“ Dieser Befund des Philosophen Arthur Schopenhauer klingt wenig schmeichelhaft. Seine Aussage ist eindeutig und bezeichnet bereits seine Grundintention, die sich durch Angriffslust, Kompromisslosigkeit und Klarsicht auszeichnet. Schopenhauers Sache ist nicht die
Schriftsteller wie Thomas de Quincey und David Foster Wallace über Verlockungen der Drogen, veränderte Wahrnehmung – und Abgründe.„Es wird immer offenbleiben“, schreibt der amerikanische Philosoph William James, „ob mystische Zustände nicht vielleicht erhabenere Ausblicke ermöglichen und Fenster sind, durch die das Bewusstsein auf eine erweiterte und reichhaltigere Welt hinausblickt.“Führt man die „mystischen Zustände“ auf die Einnahme von Haschisch, Opium, Meskalin, LSD oder Kokain zurück, wird ein wesentliches Motiv sichtbar, warum besonders sensible Schriftsteller und
Das Begründen von Ethik steht im Zentrum seines Denkens. Unbeirrt hält er auch am Konzept des freien Willens fest. Zum 80. Geburtstag des Philosophen Ernst Tugendhat am 8. März.
In „Das unklassische Bild“ entwirft der Kunsthistoriker Werner Busch eine Gegengeschichte zur antiidealistischen Kunst, „Die westeuropäische Kunst neu vermessen“ will Werner Hofmann.Die westeuropäische Kunst neu zu vermessen“ – so lautet das ehrgeizige Projekt des in Wien geborenen Kunsthistorikers und Ausstellungskurators Werner Hofmann. Diese Intention verbindet ihn mit dem in Berlin tätigen Kollegen Werner Busch, der in seiner jüngsten Publikation die klassische, akademische Kunst nicht mehr als Hauptstrang der europäischen Kunstgeschichte verklärt, sondern deren
Seine politischen Überlegungen wirken bis heute in den einschlägigen Debatten nach: Zum 150. Todestag des französischen Historikers und Publizisten Alexis de Tocqueville."Der Sieg der Demokratie ist unaufhaltsam": Zu dieser Erkenntnis kam Alexis de Tocqueville während einer Studienreise durch die Vereinigten Staaten. In seinem Hauptwerk "Über die Demokratie in Amerika" spricht er von einer "exklusiven Gesellschaftsform der Moderne", die nicht mehr rückgängig gemacht werden könne. Als wichtigste Eigenschaft der Demokratie bezeichnete der französische Adelige die "Gleichheit der
Am 8. April jährt sich der Geburtstag von Edmund Husserl zum 150. Mal. Als Begründer der Phänomenologie war "Zu den Sachen selbst" seine philosophische Maxime."Nicht von den Philosophien, sondern von den Sachen und Problemen muss der Antrieb zur Forschung ausgehen!" So lautete das philosophische Programm von Edmund Husserl. Die Devise "Zu den Sachen selbst" richtete sich gegen philosophische Spekulationen und Hypothesen, die die Welt erklären wollen. Husserl bezeichnete sein Philosophieren als "Phänomenologie", die beschreibt, wie sich Phänomene dem Beobachter präsentieren. Er verstand
Zum 100. Geburtstag des französischen Philosophen Maurice Merleau-Ponty.Das Denken eines Philosophen ist keine Summe von Ideen, sondern eine Bewegung, die eine Furche hinterlässt." So verstand der französische Philosoph Maurice Merleau-Ponty seine Arbeit. Er sprengte die eng gezogenen Grenzen der akademischen Philosophie und entzog sich ihren Klassifizierungen. In seinem Werk finden sich Motive der existenzialistischen Philosophie von Jean-Paul Sartre, der Daseinsanalyse Martin Heideggers und der Phänomenologie Edmund Husserls. Er befasste sich mit der Deutung des menschlichen Lebens, die
Der Philosoph und Essayist André Glucksmann wird 70.Zu Beginn seiner Erinnerungen Wut eines Kindes. Zorn eines Lebens bekennt André Glucksmann, dass es ihm bereits als Kind verwehrt wurde, "die klare Gewissheit eines Ich bin Ich" auszubilden. Deshalb bereite es ihm "ein diebisches Vergnügen, die Identitäten zu wechseln". Die Folge war eine lebenslange Skepsis - sich und anderen Menschen gegenüber. Im Gespräch mit der Furche deutet Glucksmann an, dass die Kindheit für ihn ein Synonym für Zerbrechlichkeit bedeute, die dem Erwachsenen meist abhanden gekommen sei.Andererseits existierte
Die politische Kritik Heinrich Heines als Dichter und Denker.Der Dichter ist der Mittelpunkt der Welt." Dieses radikale Bekenntnis zum Subjektivismus charakterisiert das facettenreiche Werk des Schriftstellers Heinrich Heine. Seine Gedichtsammlungen erwiesen sich als Verkaufsschlager; besonders bekannt ist seine "Loreley". Der lyrische "Heine-Ton" - eine Mischung aus spöttischen, ironischen, oft sarkastischen Versen - machte sich über die zeitgenössischen Philister lustig. Bemerkenswert ist die Musikalität der Gedichte, die Komponisten wie Robert Schumann, Franz Schubert oder Felix
Bei wenigen Philosophen besteht ein so enger Zusammenhang zwischen Werk und Biografie wie bei Kierkegaard. Ein Gespräch mit dem Kierkegaard-Biografen Joakim Garff.Es gibt eine Wahrheit zu finden,die Wahrheit für mich ist;und was nützte es mir,wenn ich eine objektive Wahrheitausfindig machte,wenn ich mich durch die Systemeder Philosophie hindurcharbeitete [...], wenn es für mich selbstkeine tiefere Bedeutung hätte.Diese Konfession von Soeren Kierkegaard charakterisiert deutlich das Verhältnis von Werk und Biografie. Der Philosoph und Theologe, der sein Leben als Maskenspiel inszenierte
Die Aussagen zu politischen Themen des prototypischen engagierten Intellektuellen Sartre zeichnen sich durch eine erschreckende Naivität und Parteilichkeit aus.Anlässlich seines 100. Geburtstages wird der "Jahrhundert-Mensch" Sartre - so Bernard-Henri Lévy in seiner viel beachteten Sartre-Biografie - entsprechend gewürdigt. Symposien und Ausstellungen in Paris, Berlin, München und Wien widmen sich dem philosophischen Werk, den Romanen, Essays und Dramen des französischen Philosophs. Wie kaum ein anderer Philosoph des 20. Jahrhunderts verkörperte Sartre den Typus des engagierten
Zum 250. Todestag von Charles-Louis de Montesquieu, dem Vordenker demokratischer Gewaltenteilung.Zu bald nur ist der Ruhm Montesquieus im Marmor der Büsten und im Metall der Medaillen erstarrt", schreibt der Genfer Literaturhistoriker Jean Starobinski. Den Ruf des Klassikers erwarb sich Montesquieu durch seine Theorie der Gewaltenteilung, die bürgerliche Freiheit garantiert. Montesquieu zählt nicht zu den Aufsehen erregenden Denkern der Französischen Aufklärung; er war ein Denker der Mäßigung, der religiösen Fanatismus und politischen Extremismus ebenso verabscheute wie die Exzesse
Zum 150. Todestag des Philosophen Friedrich Schelling.Der deutsche Philosoph Friedrich Wilhelm Joseph Schelling war ein Verwandlungskünstler. Seine Philosophie zeichnet sich durch Widersprüche, Korrekturen, immer neue Anläufe und den Wechsel von Perspektiven aus; sie ist gleichsam eine Philosophie im Entstehen, die sich nicht scheut, ihre Ausbildung öffentlich vorzuführen. Schelling begann als rebellischer Student im Tübinger Stift, wo er mit Friedrich Hölderlin und Georg Friedrich Wilhelm Hegel gegen die rigide Hausordnung protestierte. Mit Johann Gottlieb Fichte begründete er den
Das Denken von Jürgen Habermas polarisiert. Polarisierend auch seine Rolle als streitbarer Intellektueller, der sich nicht scheut, aktiv in gesellschaftspolitische Debatten wie den Historikerstreit, die Einschätzung der Gentechnologie, den Kosovokrieg oder die Irakinvasion durch die Vereinigten Staaten einzugreifen. "Vive le Streit!" - so charakterisierte der französische Soziologe Pierre Bourdieu das politische Engagement von Habermas, dem die Sehnsucht nach Konsens in seiner Theorie gegenüberstünde.Eine Erklärung dieses Gegensatzes findet sich vielleicht in der Biografie des
Feinschmeckerei: Wonne des Genusses oder Laster leerer Seelen. Eine Philosophie der kulinarischen Genüsse.Der Mensch ist, was er ißt". Dieser Satz des deutschen Philosophen Ludwig Feuerbach klang für seine akademischen Zunftgenossen schockierend. Auch die Bemerkung "Essen und Trinken hält Ich und Du zusammen" stieß auf wenig Gegenliebe der professionellen Denker. Sie hatten Besseres zu tun: Untersuchungen über den reinen Geist, Spekulationen über das sich selbst setzende Ich oder Reflexionen über das Ding an sich. So kam es nicht nur zur Vernachlässigung des Körpers, seiner