Josef Pillhofer: Abstraktion mit Bodenhaftung
Wie der heimische Bildhauer Josef Pillhofer Inspiration in Arbeiten von Cézanne, Rodin, Picasso und weiteren Größen seiner Zeit fand, zeigt eine Ausstellung im Leopold Museum.
Wie der heimische Bildhauer Josef Pillhofer Inspiration in Arbeiten von Cézanne, Rodin, Picasso und weiteren Größen seiner Zeit fand, zeigt eine Ausstellung im Leopold Museum.
Ob es die idealen Proportionen der „Knienden“ von Wilhelm Lehmbruck sind, nach denen auch Josef Pillhofer in „Weiblicher Torso“ strebte. Ob die Formensprache in Henri Laurens’ „La mère“, die jener von Pillhofers „Radfahrerin“ ähnelt, oder ob die belebte Oberflächengestaltung der „Büste von Diego“ von Alberto Giacometti und des „Manns mit der gebrochenen Nase“ von Auguste Rodin, die Pillhofer in der „Studie nach Tizians Hirte und Nymphe“ aufgriff: Der heimische Bildhauer wird im Leopold Museum mit Werken jener Künstler in Dialog gesetzt, die maßgeblich Einfluss auf seine Entwicklung hatten.
Künstler im Dialog
Dabei geht es nicht nur rein um Bildhauer-Vorbilder wie Fritz Wotruba, der sein Lehrer war, oder Mitstreiter wie Joannis Avramidis und Aristide Maillol. Auch wie Pillhofer in Gemälden von Pablo Picasso und Paul Cézanne Inspiration fand, wird hervorgestrichen. So entstehen interessante Dialoge jener Künstler, die in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts für Umbrüche in der Kunstwelt sorgten. Wenn Kurator und Direktor Hans-Peter Wipplinger die Schau eine „Tour de Force durch die Bildhauergeschichte“ nennt, liegt das auch daran, dass Pillhofer mit der Kunst der Antike ebenso kokettierte wie mit den vielseitigen Strömungen seiner Zeit.
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