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Eine Woche Österreich

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• Hannes Androsch wurde am 15. Jänner vom Aufsichtsrat der Creditanstalt-Bankverein mit den der SPÖ zuzurechnenden Stimmen und mit Zustimmung des freiheitlichen Vertreters mit Wirkung vom 1. Februar in den Vorstand der Bank berufen. Bei dieser Sitzung wurde auch ein Antrag des FPÖ-Mannes ange­nommen, wonach ein Ausschuß Vorschläge für Bezugskürzun­gen der Vorstandsmitglieder aus­arbeiten soll. Bekanntlich hat FPÖ-Obmann Norbert Steger nach parteiinternen Diskussio­nen für das freiheitliche Ja unter anderem die „Bedingung“ ge­stellt, daß die Gehälter der Bankdirektoren auf das Gehalt des Bundespräsidenten zurück­geschraubt werden müssen. Diese Forderung wurde von Kanzler Bruno Kreisky akzep­tiert. Nun darf man gespannt sein, was dabei herauskommt, weil durch die steuerliche Be­handlung des Präsidentenein­kommens (Politikerbesteue­rung) die Bruttobezüge nicht vergleichbar sind. Und Netto bekommen die Bankleute, be­haupten sie zumindest, ohnehin nicht mehr.

• Für die Behinderten legte Mi­chael Neider, Präsident der Ar­beitsgemeinschaft für Rehabili­tation, am 14. Jänner ein umfas­sendes Forderungsprogramm vor. Anläßlich des Internationa­len Jahres der Behinderten sei es ein Hauptanliegen der Arbeits­gemeinschaft, alle Menschen, die aufgrund körperlicher, gei­stiger oder psychischer Schädi­gungen behindert sind, voll in die Gesellschaft zu integrieren. Dies bedeute, sie durch eine umfas­sende medizinische und techni­sche Versorgung, durch opti­male öffentlich geförderte Aus­bildung und durch Erhöhung ih­rer Mobilität in die Lage zu ver­setzen, am Erwerbsleben ebenso wie an den Kultur-, Erholungs­und Freizeitangeboten teilhaben zu lassen. Diesbezügliche gesetz­liche Bestimmungen gebe es zwar schon im Wortlaut, sie müßten, so Neider, nur ange­wendet werden.'

• Alfred Maleta, langjähriger Nationalratspräsident, 1951 bis 1960 Generalsekretär der ÖVP, anschließend bis 1971 Bundes­obmann des ÖAAB und heute noch Präsident der Politischen Akademie der ÖVP, feierte am 15. Jänner seinen 75. Geburts­tag. Bei einem Empfang am Vorabend dieses Tages im Wie­ner Palais Pallavicini fanden sich nicht nur Parteifreunde, sondern auch Bundespräsident Rudolf Kirchschläger, Bundes­kanzler Bruno Kreisky, promi­nente Vertreter der Kirchen, des wirtschaftlichen, wissenschaftli­chen und kulturellen Lebens so­wie von SPÖ und FPÖ als Gra­tulanten ein. Der festliche Emp­fang wurde damit zu einem heimlichen „Staatsakt“ ...

• Ein „Ältestenrat“ der Volks­partei hat sich am 14. Jänner in jenem Prälatensaal des Wiener Schottenstiftes konstituiert, in dem 1945 die Volkspartei ge­gründet wurde. Zum Vorsitzen­den dieses Gremiums wurde, gleichsam als Geburtstagsge­schenk, Alfred Maleta gewählt. Dieser Rat aus 23 Mitgliedern, dem unter anderen auch Alt­vizekanzler Fritz Bock und Alt­landeshauptmann Heinrich Gleissner angehören, soll ÖVP- Obmann Alois Mock politisch beraten.

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