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Meister-Stücke

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(Bregenzer Festspielhaus; Konzerte von Arturo Benedetti Michelangeli) Gemeinsam mit dem Prager Kammerorchester spielte Michelangeli Mozarts Prager Symphonie, seine Konzerte für Klavier und Orchester Nr. 25 und Nr. 20 und Beethovens Ouvertüre zu „Die Geschöpfe des Prometheus“.

Michelangeli nähert sich Mozart auf eine für unsere Hörgewohnheiten neue Weise, scheint nichts interpretieren zu wollen. Das wirkt zuerst fremd, distanziert und kühl. Michelangelis schlichte Linie teilt sich erst nach einiger Zeit mit, sein ausgewogenes ruhevolles Spiel ist auf einem Weg, an dessen Ende Schweigen stünde. Offenbar wird ein erhabener weihevoller Mozart. Die Prager Kammermusiker setzen auf üppigen Klang, der passagenweise zu opulent wirkt.

Bei seinem Soloabend mit Domenico Scarlatti, Johann Sebastian Bach, Ferrucio Busoni, Beethoven, Johannes Brahms Und Frederic Chopin gab Michelangeli mit nachtwandlerischer Technik den Zeitgeist zweier Jahrhunderte seine musikalischkünstlerische Prägung.

Einen besonderen Glanzpunkt des Programms bildeten Beethovens Sonate c-Moll op. 111 und Brahms“ Variationen über ein Thema von Paganini op. 35. Frederic Chopins Scherzo h-Moll, op 20, artete bei ihm keineswegs in kaltes Virtuosentum aus.

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