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Aus Kram Kunst gebastelt
Die Kunst des Dadaismus ist zwar längst aus der Kunstgeschichte nicht mehr wegzudenken. Und über Hugo Ball, Schwitters, Mopp, Marcel Janco, also über Dadas Väter, Stars und Anhänger ist eine Menge geschrieben worden. Im Schatten der Großen blieben aber nicht wenige, die es nicht verstanden haben, sich spektakulär in Szene zu setzen, wie etwa Tristan Tzara. Es gibt also immer wieder Entdeckungen. Das Werk des heute 83jährigen Christian Schad ist ein solcher Fall.
Die Kunst des Dadaismus ist zwar längst aus der Kunstgeschichte nicht mehr wegzudenken. Und über Hugo Ball, Schwitters, Mopp, Marcel Janco, also über Dadas Väter, Stars und Anhänger ist eine Menge geschrieben worden. Im Schatten der Großen blieben aber nicht wenige, die es nicht verstanden haben, sich spektakulär in Szene zu setzen, wie etwa Tristan Tzara. Es gibt also immer wieder Entdeckungen. Das Werk des heute 83jährigen Christian Schad ist ein solcher Fall.
Denn man findet ihn zwar in allen Dadabüchern zitiert - als Graphiker, vor allem als Holzschneider, der in den Zürcher Dadapublikationen Aufsehen erregte, und als Vater der „Schadogra-phie“. Aber wie wenig kennt man ihn wirklich. Erst in den letzten Jahren hat man sich wieder öfter des „deutschen Man Ray“ erinnert. So in einer kleinen Ausstellung der Wiener Galerie Hüger und jetzt in einer kleinen, aber wichtigen Schau des Museums des 20. Jahrhunderts, die von hier nach Graz weitergereicht wird.
„Deutscher Man Ray“ nennt man ihn zu Recht. Zwar ist der Streit nicht entschieden (und wohl auch kaum zu ent-
scheiden), wer für den Dadaismus die künstlerischen Experimente mit dei Photographie als erster konsequent verwertete: Man Ray, der geniale Amerikaner, der die „Rayographie“ kreierte - und zwei dieser faszinierender Arbeiten sind auch gerade in dei großen Surrealismus-Ausstellung im Hauptsaal des Museums im Schweizergarten zu sehen -, oder Schad, dessen „Schadographien“ vor allem vom geschäftstüchtigen Dadapapst Tristan Tzara publiziert wurden.
Schads Experimente sind nun tatsächlich für die neue Kunst nicht zu unterschätzen: Kleinkram des Alltags Fundobjekte, auf Photopapier gelegt.
zu Bildern und Strukturen komponiert und dann belichtet - das sind seine Photogramme, bei denen er außerdem Klebetechniken und Montagen einsetzt. Seit 1915 hat er diese Arbeiten in Zürich ausgeführt und mit diesen seltsam irrealen Formen, die vor allem dem späteren Surrealismus unendlich viele Anregungen geliefert haben, Erfolg gehabt
Nur wenige wissen, daß Schad übrigens ab 1925 drei Jahre in Wien lebte, hier einige seiner besten realistischen Gemälde malte. Eines davon ist neben reizvollen Zeichnungen und Holzschnitten ebenfalls zu sehen.
Neues von Max Weiler - eine Ausstellung seiner Gemälde in der Wiener Akademie der büdenden Künste. Eine Bilanz der letzten Jahre. Büder, in denen Weiler Natur umsetzt. Zu vibrierenden Farbflecken, feinnervig gepinselten, fließenden Formen. Erinnerungen an Moos, an Baumstrünke, Wolkengebüde, die sich manchmal in Richtung der lyrischen Abstraktion wenden. Es sind Bilder der Stille, die man um so eher versteht, wenn man weiß, was Weiler zum Teü dazu anregte: Chinas feine Tuschmalereien zum Beispiel oder minoische Wandbilder.
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