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Ökumene

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Da ich den neuen Erzbischof nicht kenne, ist es für mich sehr schwer, mich zu äußern. Außerdem erscheint es mir etwas verfrüht, etwas zu seiner Person, seiner Amtsführung und seinen Intentionen zu sagen. Hoffnungen kann man aber haben. Sie gehen dahin, daß ich überzeugt bin, er wird sich bemühen, den Willen und Auftrag Christi zu erfüllen, wie es für jeden Christen als Richtschnur seines Lebens gültig sein muß. Meine Erwartungen gehen natürlich in Richtung Ökumene. Ich wünsche mir, daß der bereits begangene Weg fortgesetzt und weiter intensiviert wird. ' Sicher, man kann auch auf einem Weg an einer Kreuzung stehen bleiben und zurückbücken. Ich persönlich bin zuversichtlich, daß der neue Erzbischof den Weg seines Vorgängers, Kardinal Franz König, und des Diözesan-administrators, Helmut Krätzl, weitergehen wird, dem großen Ziel der Einheit der Kirchen in versöhnter Verschiedenheit entgegen, und daß das gute ökumenische Klima, das in Wien, j a in ganz Österreich herrscht, erhalten und weitergepflegt wird.

Ich wünsche dem neuen Erzbischof, daß er mit der Kraft des Heiligen Geistes sein Amt führen kann, ich wünsche ihm Aufgeschlossenheit und Offenheit allen gegenüber, die nicht zu seiner Kirche gehören, und daß er die Evangelischen dieser Stadt und dieses Landes nicht als getrennte Brüder und Schwestern, sondern als Brüder und Schwestern in Christus sehen möge. Echte Ökumene ist das Beschreiten eines Weges nach vorne im Blick auf das Kommen Jesu Christi.

Die Autorin war Leiterin des Amtes für Hörfunk und Fernsehen der Evangelischen Kirche in Österreich.

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