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Die Solidarität verstärken
Ein Grundanliegen des Katholikentages ist in den Worten des 2. Vatikanischen Konzils ausgesprochen: „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi.”
Nicht alle haben den Eindruck, daß diese Solidarität zwischen der Kirche, den Christen und den
Menschen von heute immer besteht. Der Katholikentag soll in all seinen Veranstaltungen diese Solidarität verstärken. Er soll beitragen, daß die Kirche von Österreich wirklich ein6 Kirche für die Menschen ist und daß die Christen solidarisch Anteil nehmen an den Freuden und Hoffnungen, der Trauer und den Ängsten der Mitmenschen, besonders der Armen und Bedrängten.
Es geht darum, Ängste zu vermindern und die Hoffnung zu stärken. Diese Solidarität bedeutet nicht, alles gutzuheißen, was an Hoffnungen existiert. Es gibt auch falsche Hoffnungen, die auf längere Sicht zur Hoffnungslosigkeit führen. Darauf kritisch hinzuweisen, ist auch eine Tat der Solidarität.
Jeder Mensch braucht Hoffnung; aber wer gibt sie ihm? Der christliche Glaube birgt ein großes Hoffnungspotential in sich. Christen sind auf Zukunft ausgerichtet. Hoffnung ist eine wesentliche christliche Grundhaltung. Diese Hoffnung bezieht sich nicht nur auf ein Jenseits. Der Christ hofft auch für das Diesseits: auf mehr Gerechtigkeit, mehr Liebe und Friede, auf mehr Glück.
Der Katholikentag soll in einer Zeit, in der Hoffnungslosigkeit, Angst und Resignation um sich greifen, Anstpß geben, die Kraft der Hoffnung, die christlicher Glaube in sich birgt, neu zu entdecken. Diese Hoffnung befähigt einerseits, das Positive, das aufbrechende Leben zu sehen und an die Zukunft zu glauben; andererseits befähigt sie durchzuhalten und zu warten, auch wenn das Erhoffte nicht eintrifft.
Diese beiden Fähigkeiten braucht der Mensch heute in besonderer Weise. Er muß in einer Situation, in der der Pessimismus sich verbreitet, das Hoffnungsvolle sehen können und er muß angesichts der tatsächlich vorhandenen Schwierigkeiten die Kraft haben, durchzuhalten.
Im Rahmen des Katholikentages und seiner Vorbereitung soll nicht bloß abstrakt über Hoffnung gesprochen werden, sondern Ziel ist die konkrete Hoffnung. Es geht um die Hoffnung in den einzelnen Lebensbereichen und den verschiedenen Abschnitten des Lebens. Der Katholikentag soll Impulse geben, daß Hoffnung entsteht.
In den konkreten Nöten der Gegenwart gibt es unzählige Möglichkeiten Hoffnung zu geben. Jeder kann Taten setzen, die Hoffnung geben, auch jener, der selbst wenig Hoffnung hat. Der Katholikentag wird nur dann zu einer Erneuerung der Kirche von Österreich führen, wenn seine Anliegen von möglichst vielen Menschen aufgegriffen werden.
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