Die Geschichten aus Mariupol in der Ukraine und Aleppo in Syrien ähneln einander. Die Autorin Shahla Ujayli beschreibt Vertreibung, Recht und Heimatlosigkeit. Ein Interview.
Nayib Bukele, der 37-jährige Sohn palästinensischer Einwanderer, hat sich bei den Präsidentenwahlen im zentralamerikanischen Kleinstaat El Salvador durchgesetzt. Geboren wurde er, als der blutige Bürgerkrieg 1981 begann. Er wird nicht nur der erste Staatschef der jüngeren Geschichte sein, der weder der rechtsextremen Oligarchenpartei ARE-NA, noch der Partei der ehemaligen Guerilla FMLN angehört. Er ist auch der erste nach dem Friedensabkommen von 1992, der ohne Stichwahl ins höchste Amt befördert wird. Geschafft hat er das praktisch ohne Programm. Es reichte, sich von den großen
"Kreislaufwirtschaft" lautet ein (wieder) aktuelles Schlagwort in der
Nachhaltigkeitsdebatte: Produkte von der Schuhsohle bis zum
Autoreifen sollen wieder in den biologischen Kreislauf zurückkehren
können.
Recep Tayyip Erdoğan, der starke Mann am Bosporus, inszeniert sich zuletzt als Champion der Menschenrechte. Was sich da im saudischen Konsulat in Ankara abgespielt hat, sei ein Verbrechen gewesen. Offenbar verfügt er über handfeste Beweise, dass der Journalist Jamal Khashoggi dort ermordet und nach allen Regeln der forensischen Handfertigkeit zersägt worden ist. Wäre Khashoggi Türke und hätte sich in der Washington Post kritisch über Erdoğan und dessen autoritäre Politik geäußert, dann wäre er wahrscheinlich noch am Leben, würde aber vermutlich wegen Beleidigung des
Die Meinungsforschung ist bereits sicher: "Brasiliens Donald Trump" Jair Bolsonaro wird die Stichwahl vom 28. Oktober sicher gewinnen. Das hat offenbar auch seine Anhänger ermutigt. Sie richten schon jetzt ihre Aggressionen gegen all jene, die sie als Feinde ihres Idols wähnen. Während einer beispiellosen Hetzkampagne hat Bolsonaro aufgerufen, politische Gegner wahlweise einzusperren oder umzubringen. Seine homophoben, frauenfeindlichen und rassistischen Sprüche sind in aller Munde. Gerne kopieren Fans die Geste der mit Daumen und Zeigefinger zur Pistole gewandelten Faust, die
Joseph Mathunjwa, Begründer des südafrikanischen Gewerkschaftsbundes
für Minenarbeiter, über schießbefehle auf streikende und Afrika als
selbstbedienungsladen für Europa.
Südafrika verfügt über große Teile weltweiter Kohlereserven. Doch der Abbau zeitigt schwere gesundheitliche Folgen. Und auch ökonomisch täte Umorientierung not.
Die Ex-Kommandantin einer Guerilla-Truppe im kolumbianischen
Bürgerkrieg kämpft nun für Frieden und erwartet Widerstand gegen eine
politische Destabilisierung.
Vom Friedensnobelpreis zurück zum Bürgerkrieg? Die Wahl des
Hardliners Iván Duque könnte zu einer Teilaufhebung des Abkommens mit
der FARC führen. Auch paramilitärische Gruppen drohen mit Gewalt.
Warum sollte ein vor 70 Jahren begangenes Unrecht nicht auch korrigiert werden? Es ist doch in unserem Interesse, den Konflikt beizulegen.Wenn die arabische Bevölkerung Israel hasst, dann liegt es auch daran, dass sie kein sauberes Wasser hat. Dass sie buchstäblich Abwasser trinken muss.Tom Pessah, 44, ist ein israelischer Soziologe und Aktivist, geboren und aufgewachsen in Tel Aviv. Im Jahr 2014 promovierte er an der University of California, Berkeley. Er ist Vorstandsmitglied der israelischen NGO "Zochrot" ("Erinnerung" auf Hebräisch). Zochrot sieht die Rückkehr palästinensischer
Der Krieg im Libanon habe nie wirklich aufgehört. Die Kriegseliten leiteten nun den Staat, so eine vielfach geäußerte Meinung.Tatsächlich treffen auf die neben Israel einzige Demokratie im arabischen Raum einige der Kriterien zu, die zur Definition eines 'fragilen' Staates gehören.Am 8. Mai hat die Bevölkerung des Libanon ein neues Parlament gewählt. Endlich. Denn die 2009 gewählte Volksvertretung hat zweimal ihre eigene Amtsperiode verlängert. Der Arabische Frühling 2011 und der Bürgerkrieg im benachbarten Syrien haben das Land, das einst als Schweiz des Nahen Ostens galt,
"32 Verfassungsklagen wurden gegen das Kanal-Projekt eingebracht. Die Verfassungskammer des Obersten Gerichtshofes, deren Mitglieder von Daniel Ortega ernannt wurden, hat sie allesamt vom Tisch gewischt."Durch Nicaragua soll ein 278 Kilometer langer Kanal geschlagen werden, zwischen 230 und 530 Meter breit und damit breiter als der erweiterte Panama-Kanal. Das verfügt das Gesetz 840 aus dem Jahr 2013, das dem chinesischen Investor Wang Jing gleichzeitig die Souveränität über den Streifen für 50 Jahre überträgt. Die Bedenken gegen dieses Jahrhundertprojekt, dessen Kosten vorsichtig auf
"Nach acht Jahren an der Regierung hat Fidesz unter Orbán das Land fest im Griff. Die Wahlen werden daran kaum etwas ändern.Einer der größten Skandale mit EU-Geldern führt direkt in die Familie Orbáns. Ein Millionenauftrag für Straßenbeleuchtung soll für Orbáns Schwiegersohn maßgeschneidert worden sein.Orbán selbst setzt auf den Nationalstolz und kopiert den Erfolgsslogan von Donald Trump: 'Ungarn zuerst!' Wahlkampf betreibt er selbst aber kaum. Seine Auftritte sind selten geworden."Am Rande der Provinzstadt Szekszárd haben sich vor dem kommunalen Schwimmbad rund 30 Menschen
Efraín Ríos Montt starb in Freiheit. Der Mann, der vor fünf Jahren wegen Völkermordes und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 80 Jahren Haft verurteilt wurde, hat für seine Taten nicht gebüßt. Am Ostersonntag erlag er 91-jährig in seinem Wohnhaus in Guatemala einem Herzversagen. Ein ihm günstiger Verfassungsgerichtshof hatte das Urteil wegen Formfehlern aufgehoben. Trotz ihrer nur knapp 17-monatigen Dauer ist seine Diktatur als eine der blutigsten in die Geschichte des zentralamerikanischen Landes eingegangen. 1982 putschte er sich, unterstützt von rechtsextremen Politikern, an
Der Historiker Gerhard Botz ist überzeugt, dass die NSDAP in Österreich über Wahlen nie an die Macht gekommen wäre. Doch der Grad der NS-Unterwanderung war enorm.
"Wer in Schweden eine Synagoge oder eine jüdische Schule besucht, muss sich Sicherheitschecks wie auf einem Flughafen unterziehen.Auf propalästinensischen Demos in Malmö wird eine neue Intifada gefordert, Sätze wie 'Wir werden die Juden erschießen' werden gerufen, schließlich werden Juden 'Affen und Schweine' genannt.Als im polnischen staatlichen Fernsehen ein katholischer Priester erklärt, es sei schwer, Juden zu mögen, wird er von einer Sprecherin der rechtskonservativen Regierung wohlwollend zitiert."Am 9. Dezember 2017 wurde eine Chanukka-Feier in der schwedischen Stadt Göteborg
"Ungarns Regierung hat eine antisemitische Kampagne gegen Soros entfesselt, aber die jüdische Gemeinde ist nicht betroffen. (A. Baker, OSZE)Umfragen aus dem Jahr 2012 zeigen, dass viele Juden in Westeuropa sich davor scheuen, durch ihre Kleidung erkennbar zu sein weil sie Attacken fürchten."Rabbiner Andrew Baker ist der von der OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) Beauftragte für die Bekämpfung von Antisemitismus und Geschäftsführer der Internationalen Jüdischen Angelegenheiten des American Jewish Committee.Die Furche: Bernard-Henri Lévy hat in seiner
Seit Unterzeichnung des Friedensabkommens im August 2016 wurden mehr als 170 führende Aktivisten von Basisorganisationen oder der zur politischen Partei gewandelten FARC ermordet.Die bevorstehenden Kongresswahlen vom 11. März werden darüber entscheiden, ob der Friedensprozess in Kolumbien fortgesetzt wird oder das Land in eine neue Krise stürzt. So sieht es Ana María Berrío von der Frauenorganisation Vamos Mujer aus der Millionenstadt Medellín. Die politische Rechte, angeführt von Ex-Präsident Álvaro Uribe, lasse nichts unversucht, um das Friedensabkommen zu boykottieren. Die FARC,
Experten schätzen den Anteil von Psychopathen in der Bevölkerung auf drei Prozent, doch unter Staatslenkern seien sie überproportional vertreten.Der Präsident ist geistig voll fit. Das bestätigte der Arzt des Weißen Hauses, Ronny Jackson, Anfang Jänner. Donald Trump hatte gerade beim Montreal Cognitive Assessment (Moca), einem zwölfteiligen Alzheimer-Test, ein Dromedar und ein Nashorn erkannt und elf Wörter, die mit F beginnen, aufzählen können. Medien, die den Test unter dem Titel "Hätten Sie das Zeug zum Präsidenten?" veröffentlichten, empfahlen, die Aufgaben an
"Das Regierungsprogramm fällt sogar hinter die Forderungen der EU und der UNO zurück, was die Entwicklungspolitik betrifft, so die Forschungsstiftung für Entwicklungspolitik (ÖFSE).""Keines der Länder, aus denen die meisten Asylwerber kommen, ist Schwerpunktland der EZA. Mittel sollen an Staaten gehen, die kooperativ bei der Rückübernahme von Flüchtlingen sind."Entwicklungspolitik dürfte kein großes Anliegen der neuen Regierung werden. Die bisher für dieses Ressort zuständige VP hat noch keinen entwicklungspolitischen Sprecher ernannt. Die FP-Parlamentsfraktion hat nicht einmal
"Ein früherer Finanzminister schätzt die Plünderung der Staatskassen auf bis zu 15 Mrd. Euro, das wären fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts Südafrikas."In der Vilakazi-Straße von Soweto, dem größten Township der südafrikanischen Wirtschaftsmetropole Johannesburg, feierten die Menschen ausgelassen, als die Wahl von Cyril Ramaphosa bekannt wurde. Dort, wo die Polizei des Apartheid-Staates 1976 über 150 demonstrierende Schulkinder massakriert hatte, gilt der ehemalige Gewerkschaftschef als Held. An die 5000 Delegierte des African National Congress hatten den 65-Jährigen am 17.
HINTERGRUNDMoldawienAls eigenständiger Staat existiert die Republik Moldau (Moldawien) erst seit 1991, als die Moldauische Sowjetrepublik sich während der Auflösung der Sowjetunion für unabhängig erklärte.TransnistrienTransnistrien ist seit 1992 zwar faktisch unabhängig, wurde jedoch bislang von keinem anderen Staat anerkannt - auch nicht von Russland - und wird weiterhin von Moldawien beansprucht.TiraspolDie transnistrische Hauptstadt Tiraspol gleicht einem Freilichtmuseum der Sowjetunion: Auf einem gewaltigen Sockel blickt eine Lenin-Statue in die sozialistische Zukunft.Grenzen &
Ende 2015 hat die ehemalige Weltbankökonomin und zwischenzeitliche Bildungsministerin Maia Sandu ihre "Partei für Solidarität und Aktion" gegründet, ein Jahr später unterlag sie knapp ihrem prorussischen Konkurrenten Igor Dodon. Ein Gespräch über "politische Spiele" und Korruption in der Republik Moldau.Die Furche: Es heißt, in der Republik Moldau gäbe es eine Art Cohabitation, eine Zusammenarbeit zwischen einer prowestlichen Regierung und einem prorussischen PräsidentenMaia Sandu: Das mit der prowestlichen Regierung ist eine Legende. Sie verwaltet das Land im Sinne Putins. Das ist
Nach den Diktaturen, die fast ganz Lateinamerika im Griff hatten, folgten Jahre der Rückkehr zur Demokratie unter marktliberalen Vorzeichen.Viele reformistische Regierungen vermieden strukturelle Reformen und nutzten die Einnahmen aus Rohstoffexporten, um Sozialprogramme zu finanzieren.Fidel CastroAls die Gefährten des Fidel Castro die Diktatur des ehemaligen Revolutionärs Batista vertrieben, waren sie noch keine Kommunisten. Erst die Sanktionen der USA trieb Kuba ins Lager Stalins.Hugo ChávezDer Revolutionär, der den Armen den Reichtum versprach, aber schließlich trotz des ungeheuren
Der Konflikt um KirkukIn der vergangenen Woche marschierte die irakische Armee in der nordirakischen Provinz Kirkuk ein und vertrieb dabei kurdische Peschmergas (l.).Haifa ZanganaWurde von Saddam Hussein verfolgt und lebt heute in London.Separatisten haben es nicht leicht in diesen Tagen. "Irakisch-Kurdistan" wird wohl vorerst eine Illusion bleiben. Das von Kurdenpräsident Massud Barsani veranstaltete Unabhängigkeitsreferendum am 25. September brachte zwar eine überwältigende Mehrheit für die Abspaltung vom Irak, doch folgte wenige Wochen später ein schmerzhafter Gebietsverlust. Mitte
Das Volksstimmefest im Wiener Prater zieht jedes Jahr kurz vor Schulbeginn Kommunisten und Solidaritätsbewegte, Alternative und orthodoxe Revolutionsveteranen an. Besonders gut besucht ist meist der Kuba-Stand, wo zu karibischen Rhythmen getanzt und süßer Mojito geschlürft werden kann. Ein mit Portraitfotos von Che Guevara ausgestaltetes Zelt erinnert daran, dass der argentinische Revolutionär vor 50 Jahren ermordet wurde. Der argentinische Revolutionär, der gemeinsam mit den Gebrüdern Castro das Batista-Regime in Kuba gestürzt und dort den Sozialismus ausgerufen hatte, war auf Befehl
Während manche der heimischen Parlamentsparteien zur
Entwicklungspolitik konkrete Standpunkte vertreten, bleiben andere
äußerst vage. Ein Überblick zu den Positionen vor der
nationalratswahl.
Während manche der heimischen Parlamentsparteien zur
Entwicklungspolitik konkrete Standpunkte vertreten, bleiben andere
äußerst vage. Ein Überblick zu den Positionen vor der
nationalratswahl.
Der Beginn der Neuverhandlungen über den größten Freihandelsraum der
Welt gestaltet sich äußerst holprig. Zu viele Eigeninteressen und
US-Präsident Trump behindern eine gemeinsame Strategie.
Der Ökonom Bernhard Tröster meint, dass der drastische
Liberalisierungskurs, der mit dem Nordamerikanischen Freihandelspakt
einherging, in den USA Jobs gekostet hat, gleichzeitig aber Mexikos
Wirtschaft nicht aufholen konnte.
Vertreter der Automobilindustrie meinen, dass sich ein möglicher
Ausstieg der USA aus dem NAFTA sehr lange hinziehen würde -bis in den
nächsten US-Wahlkampf.
Ihre Absetzung stand schon im Drehbuch und musste nur noch vollzogen werden. Mehr als zwei Dutzend Sicherheitskräfte hatten den Amtssitz von Luisa Ortega Díaz in der venezolanischen Hauptstadt Caracas umstellt und hinderten die streitbare Generalstaatsanwältin daran, ihr Büro zu betreten. Wenig später beschloss die Verfassunggebende Versammlung einstimmig ihre Amtsenthebung. Die prominente Juristin hat sich in den vergangenen Monaten zur glaubwürdigsten Gegnerin von Präsident Nicolás Maduro gemausert. Glaubwürdig, weil sie noch vor einem halben Jahr zum Lager des polternden
Touristen aus Indien und anderen Ländern Asiens sind immer
zahlreicher in Tirol zu Gast. Einen speziellen Stellenwert hat dabei
die Kristallwelten-Landschaft in Wattens. Ihr Ruhm geht auf einen
Bollywood-Schlager zurück. Seither kommen die Inder in Scharen.
Mit einer gemischten Bilanz feiert die Afrikanische Union ihren 15.
Jahrestag. Denn die Mitglieder scheitern mit ihren wichtigen Vorhaben
nicht selten an der Umsetzung.
Lange suchte die globalisierte Wirtschaft ihr Heil (Wachstum) im
sicheren Aufschwung der chinesischen Wirtschaft. Doch nun trübt sich
die Konjunktur in China ein und gesellschaftliche Spannungen nehmen
zu. Wirtschaftsexperte Ho-Fung Hung ist skeptisch.
Die USA wollen eine Neuverhandlung des Nordamerikanischen
Freihandelsabkommens. Dabei haben amerikanische Unternehmen bis heute
massiv vom Entfall der Zollgrenzen profitiert. Mexiko hat allerdings
nicht Jobs gewonnen, sondern verloren, meinen Experten.
Kolumbien will in einem Jahr 100.000 Hektar Coca-Plantagen
vernichten. Doch die Cocabauern sind misstrauisch und wehren sich. Zu
oft habe der Staat seine Versprechen nicht gehalten. Tatsächlich ist
das Programm ehrgeizig und kostet sehr viel Geld.
Präsident Duterte startete in der philippinischen Metropole Davao vor
zwei Jahrzehnten den Kampf gegen Drogen - mit allen Mitteln. Sein
Modell der Rechtslosigkeit hat Schule gemacht im Inselstaat.
Der Klimawandel wird die Zukunft der Alpenregion und die des
Tourismus nachhaltig ändern. Aber wie sollen sich die
Fremdenverkehrsbetriebe auf wenig Schnee und hohe Temperaturen
einstellen?
Vor acht Jahren wurde der Kosovo unabhängig. Doch der jüngste Staat
Europas findet keinen Frieden. Immer wieder flammt die Gewalt
zwischen Albanern und Serben auf.
An dem Bürgerkrieg im Jemen verdienen nur Rüstungskonzerne. Nach dem
Waffenstillstand wird der Konflikt mit großer Härte weitergeführt.
Auch Österreich war -indirekt -Lieferant von Gewehren.
Die Jemen-Expertin Elham Manea über ihre Heimat Jemen und eine
Geschichte der Kriege und der Kolonialherrschaft, die die heutigen
Konflikte erklären kann.
Anton Pelinka über die Gefahr von Demagogen, die Allianz zwischen
rechten und linken Populisten und die Gefahr, die von Donald Trump
als US-Präsident ausgeht.
Der mexikanische Bischof Raúl Vera López setzt sich für Indigene und
Migranten ein. Und er kämpft für einen neuen kirchlichen Umgang mit
Homosexuellen: "Wir wollen die Homophobie aus den Herzen der Menschen
löschen", sagt der streitbare Kirchenmann im FURCHE-Gespräch.
Expremierminister Arsenij Jazenjuk zieht Bilanz über die Revolution
in der Ukraine, die Annäherung des Landes an die EU und Odessas
umstrittenen georgischen Gouverneur.
Die Einwohner Rios sind die Verlierer der olympischen spiele. Die
großen Gewinner sind die Banken und Investoren - Politik und Big
Business arbeiten Hand in Hand.
Die Olympischen Spiele von Rio 2016 beginnen. Während Brasiliens
Industrie Schönwetter für die Wirtschaft des Landes macht, versinkt
das Land in seinem Korruptionschaos.
Der mächtige Gewerkschaftsdachverband COB, einst eine der wichtigsten
Stützen von Evo Morales, macht nunmehr gegen den Präsidenten und
seine Regierung mobil.
Der Soziologe Bülent Küçük über die Armenien-Resolution des deutschen
Bundestags, türkische Sensibilitäten und den Kampf der Kurden gegen
die Armee, der sich nun in die großen Städte verlagert hat. Ein
äußerst bedrohliches Szenario für den Frieden in Nahost.
Für die Soziologin Pinar Selek ist Präsident Erdogan Auswuchs der
patriarchalen Gesellschaft in der Türkei. Ein Interview über
Feminismus und Aufklärung.
Mohamed Conteh setzt sich für nachhaltigen Schutz von dörflichen und
sozialen Strukturen in Sierra Leone ein. Er baut auf den Optimismus
seines Volkes.
Wie ein Konzern Landstriche und Dörfer in Sierra Leone für
Biosprit-Plantagen billig aufkaufte, die Bauern abhängig machte und
sich nun zurückzieht. Eine Geschichte zweifelhafter
Entwicklungshilfe.
Im Morgengrauen des 4. März erschienen Polizei und Staatsanwaltschaft bei Lula da Silva und führten ihn vor den Kameras der oppositionellen Medien ab. Die Demontage des immer noch populären Ex-Präsidenten war gut inszeniert. Zu seiner Befragung über Korruptionsskandale hätte man ihn genauso gut schriftlich vorladen können. Verhaftet wurde Lula nicht. Obwohl die Opposition seit mehr als einem Jahr nach Gründen sucht, ihm den Prozess zu machen, ist man nicht fündig geworden. So wirft man ihm vor, dass er zumindest Kenntnis von illegalen Zahlungen des staatlichen Ölkonzerns Petrobras
Der Bürgerkrieg in Kolumbien hat Tausende Kinder zu Soldaten gemacht.
Jene, die das Schlachten überlebten, sollen nun reintegriert werden.
Doch der Staat hilft dabei wenig.
Fernando Cardenal war der unauffälligere, der weniger bekannte und der jüngere der befreiungstheologischen Brüder. Während der Poet Ernesto mit seiner Baskenmütze und seinem weißen Bart zur Symbolfigur der Befreiungstheologie wurde, war Fernando mit der praktischen Umsetzung im revolutionären Nicaragua befasst: als Leiter der Alphabetisierungskampagne 1980, die in nur fünf Monaten die Analphabetenrate von über 50 auf 13 Prozent drückte, und als Bildungsminister von 1984 bis zur Niederlage der Revolution an den Urnen im Jahre 1990. Fernando Cardenal, Spross einer konservativen Familie
Er ist schon zehn Jahre Präsident von Bolivien und wollte nun noch
weitere neun Jahre bleiben. Aber die Bürger haben Evo Morales'
Machtansprüche mit einem Referendum ausgebremst. Ein Stern geht
unter.
Die Bilanz des Arabischen Frühlings, was die Emanzipation der Frauen
betrifft, fällt nicht nur in Ägypten, sondern auch in Tunesien
gemischt aus. Ein gesellschaftlicher Wandel wird nur sehr langsam
spürbar.
Der nordafrikanische Kleinstaat entwickelte sich zwar in den letzten
Jahren enorm, dennoch steht er heute vor großen Problemen und einer
permanenten Terrorgefahr.
Die arabische Revolution vor fünf Jahren war von großen Hoffnungen
begleitet, die nun zum großen Teil zerschlagen sind. Was tun? Eine
ägyptische Politologin im Gespräch.
Wie es um die syrische Opposition bestellt ist, und warum assads
Regime plötzlich als teil einer internationalen lösung diskutiert
wird, erklärt der Pkk-kenner aldar Xelil.
Ungarn hat große Minderheiten, allen voran die Deutschungarn und die
Roma. Das Verhältnis zwischen den Volksgruppen und der national
geprägten Regierung ist zum Teil sehr gespannt.
Afrika hat 13 der 20 längstdienenden nichtmonarchischen Staatslenker
als Präsidenten oder Premierminister. Porträt einer Liga der
Korruption und des Wahlbetrugs.
Kommende Woche werden die Wähler des ehemaligen Ceylon über eine neue
Regierung entscheiden. Die Hoffnungen, dass sich dadurch vor allem
das Verhältnis zu den Tamilen ändert, sind allerdings bescheiden.
Trotz aller Versicherungen der Regierung sind die Ureinwohner
Australiens mit einer neuen Welle der Entrechtung konfrontiert. Die
Gründe dafür sind Uran und andere Bodenschätze.
Die Regierung Australiens ist in der Flüchtlingsfrage äußerst
restriktiv. NGOs decken immer wieder Missstände auf. Frauen und
Kindern droht in den Flüchtlingslagern permanent Gewalt.
Der Intellektuelle und ehemalige Energieminister Ecuadors Alberto
Acosta über den Raubbau an der Natur, die Wirtschaftskrise seines
Landes und die Politik vorgeblich linker Regierungen Mittel- und
Südamerikas. Acosta sieht einen "rückwärtsgewandten Fortschritt".
Nicht alles kann man für Geld kaufen, lautet eine alte Weisheit. Diese Erfahrung muss zunächst auch Rolf Rauchensteiner machen, der 76-jährige Patriarch eines auf Nazi-Geld basierenden Familienimperiums. Der Mann ist stinkreich, hat Politiker, wie den Wiener Bürgermeister, dank schmutziger Geheimnisse in der Hand, lässt einen Profikiller für sich arbeiten und erkennt doch die Grenzen seines Einflusses, als er den Tod vor Augen hat. Nur eine Lebertransplantation kann ihn retten. Aber weder politische Beziehungen noch Bestechung können ihm zu dem begehrten Organ verhelfen. Auch sein
Lateinamerikas demokratische Elite stammt von wenigen Familien einer
Oligarchie von Eroberern ab. Sie teilen sich Reichtum und Macht seit
mehr als 200 Jahren.
Kelsan Gyaltsen war lange der Privatsekretär des Dalai Lama und ist
nun als sein Gesandter zuständig für die Kontakte mit dem offiziellen
China. Im Interview spricht er über die Annexion, den Zwang zur
kulturellen Assimilierung und die Selbstverbrennungen in Tibet.
Kohle, Gold und Edelsteine: Das sind die Schätze Kolumbiens. Doch sie
bringen massive Umweltzerstörungen und soziales Elend - wie ein neuer
Bericht enthüllt.
Umweltschützer und Indigenenvertreter versuchen, den Schäden durch
den Bergbau in Kolumbien entgegenzuwirken. Das ist nicht immer
einfach und mit Gefahren verbunden, berichtet Jaime Díaz.
"Oh, hier war ich ja noch nie!" Das ist eine Reaktion, die Michael Cramer von Berlinerinnen und Berlinern oft hört. Der Europaabgeordnete der deutschen Grünen macht jedes Jahr Führungen entlang des Berliner Mauerradwegs. Das ist ein 160 Kilometer langer Radweg, der 120 Kilometer rund um das ehemalige Westberlin und 40 Kilometer entlang der Grenze zwischen den zwei einstigen Stadthälften führt. Auf westlicher Seite gab es damals einen Zollweg, den die westlichen Alliierten angelegt hatten. Dort patrouillierten sie in ihren Jeeps neben der Berliner Polizei. Westberliner hatten Zugang zu
Alexandre Kum' a Ndumbe III ist ein kamerunischer Historiker und trägt den Titel Prinz. Mit der FURCHE sprach er über das historische und wissenschaftliche Erbe Afrikas.Die Furche: Vor 50 Jahren haben Sie einen Traum vom vereinigten Afrika entwickelt. Wie nahe sind Sie der Verwirklichung?Alexandre Kum'a Ndumbe iii: Afrika macht sehr große Fortschritte, oft unbemerkt vom Rest der Welt, weil nur Kriege, Hunger, Katastrophen wahrgenommen werden. Wer aber wie ich in Afrika lebt, glaubt an diesen Traum von einem Afrika unter einer Regierung. Ausländische Mächte haben daran aber kein Interesse.
Seine Dissertation von 1996 gilt bis heute als Standardwerk zur Wende und ist unter dem Titel "Chronik des Mauerfalls" in mehr als zehn Ausgaben erschienen. Die FURCHE bat den deutschen Historiker und Politikwissenschafter Hans-Hermann Hertle zum Gespräch.DIE FURCHE: Wie wichtig war das Paneuropäische Picknick für den Fall der Berliner Mauer?Hans-Hermann Hertle: Das Paneuropäische Picknick hat eine sehr wichtige Rolle gspielt. Es war ein Test der reformorientierten Kräfte um Ministerpräsident Miklós Németh und Staatsminister Imre Pozsgay, auch um zu sehen, wie die Sowjetunion reagiert.
Es regnete und die Nacht war finster, als Jochen Rocke, seine Frau Barbara und ihre beiden Kinder Ramona und Enrico sich am 18. August 1989 durch den Wald kämpften. Vom ungarischen Dorf Fertörákos waren sie unterwegs Richtung Mörbisch im Burgenland. Vor ihnen der Eiserne Vorhang und möglicherweise ungarische Grenzsoldaten. Im Gepäck: ein aus Berlin mitgebrachter Bolzenschneider. Der bereits brüchige Grenzzaun war nicht mehr mit Tretminen gesichert und die ungarischen Soldaten hatten keinen Schießbefehl. Dennoch war man am Vortag einer Patrouille in die Arme gelaufen. Die hatte die
Der Erzengel Gabriel erschien mitten in der Nacht und richtete sich auf dem Budapester Freiheitsplatz ein. Das in Bronze gegossene Himmelsgeschöpf bildet das Zentrum eines Denkmals, mit dem das offizielle Ungarn der Okkupation des Landes durch die deutsche Wehrmacht vor 70 Jahren gedenkt. Das Monument war schon lange vor seiner klammheimlichen Errichtung Ziel von Demonstrationen gegen Geschichtsverfälschung.Seit Monaten wird täglich vor der Baustelle am westlichen Ende des Szabadság tér in Budapest demonstriert. Mitglieder und Sympathisanten der jüdischen Gemeinde haben Fotos
Gas aus dem Weinviertel, das Österreich zur Gänze 30 Jahr lang versorgen könnte. Das versprach die OMV vor zwei Jahren -mit dem kleinen Vorbehalt, dass das Vorhaben technisch und wirtschaftlich machbar sowie ökologisch vertretbar sei. Angesichts der drohenden Lieferengpässe im Gefolge der Ukraine-Krise klingt das wie ein attraktiver Plan. Wozu Southstream? Muss man sich fragen. Doch die für Sommer 2013 vorgesehenen Probebohrungen fanden gar nicht statt. Denn angesichts der vernehmlichen Unruhe der betroffenen Bevölkerung hatte Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll vor den
Im Fußball hat Südamerika den Weltmeistertitel nur knapp verpasst. In Politik und Wirtschaft ist der Aufholbedarf bei weitem größer. Es warten schwierige Zeiten.Die Fieberkurve in Lateinamerika war in den vergangenen Wochen von den sportlichen Höhen und Tiefen in Brasilien getrieben: von den unerwartet starken Auftritten Mexikos, Kolumbiens, Chiles oder Costa Ricas, vom brasilianischen Debakel gegen die deutsche Tormaschine und vom glücklosen Untergang der kämpferischen Argentinier im Finale. Wenn die Helden gefeiert und die Wunden geleckt sind, werden das Veranstalterland und die
Etwa 75 Millionen Menschenleben forderte die größte Hungerkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Als "großer Sprung vorwärts" sollte eine Kampagne des chinesischen Revolutionsführers Mao Zedong aus dem Agrarland eine Industriegroßmacht machen. An die 100 Millionen Bauern wurden von ihren Feldern abgezogen und den Stahlwerken in den Städten als Arbeiter zugewiesen. Zu Hause durfte nicht mehr gekocht werden. Sämtliches Metallgeschirr requirierte der Staat für die Stahlkocher. Während der beabsichtigte Industrialisierungsschub bescheiden blieb, verdorrten die Äcker, und die Getreideernte
Nach den Wahlen in Kolumbien herrscht Aufbruchsstimmung. Der mühsame
Friedensprozess mit den Rebellen von der FARC sollte zu einem
Abschluss kommen. Vera Grabe, selbst einst im bewaffneten Widerstand,
heute Senatorin im Parlament, ist zuversichtlich.
Santa Fe gegen Millonarios, das ist der Klassiker im kolumbianischen Fußball. Wenn die beiden Hauptstadtmannschaften in Bogotá aufeinandertreffen, dann bebt das Stadion. Die Tribünen sind blau auf der einen und rot-weiß auf der anderen Seite gefärbt; die Chöre verstummen über 90 Minuten für keinen Moment. Hinter den Toren schwenken die Ultras ihre Fahnen.Im September 2013 kam es an einer Busstation im Zentrum von Bogotá zu einem wilden Streit zwischen Anhängern des Hauptstadt-Teams Santa Fe und Fans von Atlético Nacional aus Medellín. Der 20-jährige Carlos Andrés Medellín, Fan