Für die einen ist es eine Provokation, für die anderen Ausdruck von Religionsfreiheit. Kein Stück Stoff hat in den letzten Jahren für mehr Diskussionen und Polarisierung gesorgt als das Kopftuch. Warum eigentlich? So genau weiß das niemand. Denn weder ist jede Kopftuchträgerin eine unterdrückte Frau, noch hat jede Kopftuchträgerin ein Problem mit demokratischen Grundwerten. Das Bild von kopftuchtragenden muslimischen Akademikerinnen irritiert sogar manche, weil es nicht in das stereotypische Schema passt, das Kopftuch stehe im Gegensatz zur Moderne, zur Bildung, zum starken
Der bekannte muslimische Gelehrte und Mystiker al-Gazali (gest. 1111) schreibt zum Stellenwert des Herzens folgendes: "Wenn wir von dem Herzen sprechen, so wisse, dass wir damit das wahre Wesen des Menschen meinen, seine Nahrung ist das Anschauen der göttlichen Schönheit." Der Prophet Mohammed sagt dazu: "Es gibt einen Teil in unserem Körper, dessen Gesundheit bedeutet, dass auch der Rest des Körpers gesund ist, und dessen Krankheit bedeutet, dass auch der Rest des Körpers krank ist. Es ist das Herz." Gemeint ist natürlich nicht das physische Herz. Das Herz symbolisiert vielmehr den
In FURCHE 3/2021 kritisierte Canan Yasar (Muslimische Jugend Österreich) die Regierungspolitik gegenüber Muslimen sowie die „Dokumentationsstelle Politischer Islam“. Der Leiter von deren wissenschaftlichem Beirat repliziert.
Am 8. August feiern Muslime das Ramadanfest, das Fest des Fastenbrechens (arab.: Id Al-Fitr). Es hat eine individuelle, aber auch kollektive Bedeutung. Für das Individuum ist es Ausdruck der Freude, einen Monat gefastet und sich auf einer langen Reise in die Tiefen seines "Ichs“ befunden zu haben. Nun ist man wieder zurück. Die innere Batterie wurde aufgeladen, neue Vorsätze wurden gefasst; ein neuer Lebensabschnitt beginnt.Das Ramadanfest ist aber auch gemeinschaftsstiftend und -erhaltend: ein Fest, das von allen Muslimen, egal welcher Rechtsschule oder Konfession, gefeiert wird. Es
Im Islam gibt es den Grundsatz: „Wenn ein Muslim zwischen zwei Optionen zu entscheiden hat, die ihm beide offenstehen, dann soll er stets diejenige nehmen, die leichter ist.“ Dies haben die Gelehrten aus dem Koranvers 185 der 2. Sure abgeleitet: „Gott will für euch das Leichte und nicht das Schwere.“ Interessanterweise spricht dieser Vers zugleich das Fastengebot an. Der Grundsatz der Erleichterung wurde somit im Zusammenhang mit dem Fasten im Ramadan verkündet. Nun befindet sich der Ramadan weiterhin in Monaten, in denen die Sonne in vielen europäischen Ländern sehr spät
Um die Vereinbarkeit islamischer Grundsätze mit dem Muslimsein in Europa zu beurteilen, ist eine theoretisch theologische Grundlagen dringend nötig.Obwohl der Islam in Deutschland als Glaubensgemeinschaft noch nicht anerkannt ist, plant der deutsche Staat an zwei bis drei Standorten des deutschen staatlichen Hochschulsystems den Aufbau von großen, autonomen Organisationseinheiten für Islamische Studien. An diesen soll sich die islamische Theologie neben der Islamwissenschaft etablieren.Diese Unterscheidung zwischen „Islamischer Theologie“ auf der einen Seite und „Islamwissenschaft“
Junge Muslime sagen:'Unsere Heimat hinterfragt, ob wir dazu gehören; das verletzt uns.' Viele finden dann Zuflucht bei religiösen Identitäten:'Dann bin ich halt Muslim, das nimmt mir keiner weg.'
Die Durchdringung von Religion und Politik in der muslimischen Welt beginnt bereits in der Frühphase des Islam. Teil I einer Analyse des FURCHE-Kolumnisten und Beraters der neuen Dokumentationsstelle Politischer Islam.
Für Muslime ist der Koran die Offenbarung Gottes. Kann diese aber Menschenwort sein? Mouhanad Khorchide sagt: Ja. In seinem Korankommentar will er eine Brücke zwischen Tradition und Moderne bauen.
In den letzten Wochen fanden mehrere Diskussionen im österreichischen Fernsehen zum Thema Gewalt und Rekrutierung junger Muslime für den Dschihad statt. Über 150 junge Muslime aus Österreich seien inzwischen in Syrien und im Irak involviert. Eine schockierende Entwicklung, die veranlasst, ernsthaft darüber nachzudenken, was bei uns schief gelaufen ist und weiterhin schief läuft. Da hilft es nicht viel weiter, einfach auf die Anerkennung des Islam in Österreich zu verweisen.Bemerkenswert fand ich die Apologetik, in welche die muslimischen Vertreter verfallen sind. Mit Sätzen wie: "Der