Gewalt als Lösung?
Eine Abrechnung mit dem Patriarchat zeigen die Salzburger Festspiele mit der Adaption von Mareike Fallwickls Roman „Die Wut, die bleibt“ im Landestheater.
Eine Abrechnung mit dem Patriarchat zeigen die Salzburger Festspiele mit der Adaption von Mareike Fallwickls Roman „Die Wut, die bleibt“ im Landestheater.
Gefühle haben Hochkonjunktur im Theaterprogramm der heurigen Salzburger Festspiele, selbst dann, wenn es um Politik und die Verfassung unserer Gesellschaft geht. Für Reflexion und Analyse bleibt wenig Raum. „Amour“ nach Michael Haneke, ein Mord als Verzweiflungstat eines überforderten Mannes, klar, das geht unter die Haut. Aber selbst Brecht und Lessing, die mit kühlem Verstand reagieren, wenn alle Kopf stehen, werden in Salzburg dazu gebracht, an unser Empfinden zu appellieren. Und jetzt noch „Die Wut, die bleibt“ nach einem Roman der Salzburgerin Mareike Fallwickl, für die Bühne bearbeitet von der Regisseurin Jorinde Dröse und der Dramaturgin Johanna Vater. Viele haben sich den Kopf zerbrochen über Feminismus und feministische Theorie, Mareike Fallwickl bricht das Herz. Und so nimmt sie den tragischen Todesfall einer jungen Frau zum Ausgangspunkt ihres Romans, der auch im Stück die zentrale Stelle einnimmt. Helene springt, als ihr Mann beim Abendessen nach dem Salz verlangt, vom Balkon. Für Helene kristallisiert sich in der Ruppigkeit plötzlich das ganze Drama ihres Lebens.
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