6860728-1977_35_09.jpg
Digital In Arbeit

Europas Seele wiederentdecken Einigungswerk jetzt angehen

19451960198020002020

Bischöfe aus ganz Europa, aber auch Vertreter der evangelischen, anglikanischen, orthodoxen und altkatholischen Kirchen werden am 17. und 18. September in der Benediktinerabtei Ottobeüren (Bayern) zu einem Europa-Wochenende unter dem Motto „Europa jetzt einen“ Zusammenkommen, um ihre Gläubigen auf die großen Aufgaben der europäischen Einigung aufmerksam zu machen. Bischof Dr. Josef Stimpfle von Augsburg als Gast-’

19451960198020002020

Bischöfe aus ganz Europa, aber auch Vertreter der evangelischen, anglikanischen, orthodoxen und altkatholischen Kirchen werden am 17. und 18. September in der Benediktinerabtei Ottobeüren (Bayern) zu einem Europa-Wochenende unter dem Motto „Europa jetzt einen“ Zusammenkommen, um ihre Gläubigen auf die großen Aufgaben der europäischen Einigung aufmerksam zu machen. Bischof Dr. Josef Stimpfle von Augsburg als Gast-’

Werbung
Werbung
Werbung

geber betont in der Einladung, daß gerade den Kirchen eine besondere Bedeutung in diesem Einigungsprozeß zukomme - er stelle nicht nur einen historisch-politischen Prozeß dar, sondern die wichtigste geistesgeschichtliche Auseinandersetzung dieses und der kommenden Jahrhunderte. Die europäischen Bischofskonferenzen, die erst kürzlich ein Hirtenwort zu diesem Thema veröffentlicht haben, wollen mithelfen, „die Seele Europas“

wiederzuentdecken, die christlicher Glaube im Lauf der Jahrhunderte unverwechselbar eingepflanzt hat.

Im Rahmen dieses Wochenendes sprechen CDU-Vorsitzender Helmut Kohl, Ministerpräsident Leo Tinde- mans (Belgien) und CSU-Vorsitzender Franz Josef Strauß in einer Kundgebung vor der Basilika. Am Sonntag feiern die anwesenden Kardinale und Bischöfe gemeinsam ein Pontifikalamt, Hauptzelebrant ist der Erzbischof von Florenz, Kardinal Benelli, der auch anschließend das Hauptreferat zum Thema „Ein Europa auf christlichem Fundament“ hält.

Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Joseph Höffner (Köln) betonte vor Redakteuren der Katholischen Nachrichtenagentur, die Bischofskonferenzen würden mit allen ihren Mitteln mithelfen, das Einigungswerk voranzutreiben. Die Bischofskonferenzen müßten untereinander enger verknüpft werden. Die Kirchen müßten ihren Beitrag zur Stärkung der sozialen Gerechtigkeit in Europa leisten und die christlichen Politiker müßten am Einigungswerk mitarbeiten.

Bei all seinen Gesprächen mit Politikern der verschiedenen europäischen Parteien habe er festgestellt, sagte der Kardinal, daß bei den meisten ethischen, sozialen und gesellschaftlichen Fragen eine weitgehende Übereinstimmung herrsche und der Wille zur Zusammenarbeit gegeben sei, obwohl auch immer wieder ideologische Unterschiede feststellbar seien. Trotz aller ideologischen Unterschiede müsse ein Höchstmaß an Übereinstimmung erreicht werden. Der Kardinal bedauerte, daß sich zur Zeit diese Übereinstimmung fast dem Nullpunkt nähere. Uber dem Einigungswerk dürfe aber nicht vergessen werden, daß Europa nicht nuraus dem Europa der Neun bestehe, sondern von Portugal bis zum Ural reiche. Darum müsse auch das Endziel sein, ein gesamtes vereintes Europa zu erreichen.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung