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Strom von der Autobahn

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Die Lenkung der Stoff- und Energieströme ist die große Herausforderung beim Umweltschutz.

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Die Lenkung der Stoff- und Energieströme ist die große Herausforderung beim Umweltschutz.

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Die Umweltschutzmaßnahmen der Zukunft heißen nicht mehr nur Abfall sammeln und Abfall entsorgen. Jetzt geht es um die Optimierung der Stofflußläufe. Mit diesem Thema beschäftigte sich auch der Oberösterreichische Umweltschutzkongreß 1994.

„Zukunft haben nur mehr jene Wirtschaftsweisen, die Güter und Dienstleistungen mit geringerem Material- und Energieeinsatz produzieren. Wir können uns nicht mehr auf End-of-pipe-Technologien und reine Grenzwertdiskussionen beschränken, es geht um eine Begrenzung der Stoff- und Energieströme“ bringt Dietmar Kriechbaum, der Leiter der Oberösterreichischen Umweltakademie als Veranstalter des Kongresses, die Sache auf den Punkt.

In Oberösterreich, das - nicht zuletzt aus einem durch die Großindustrie verursachten Leidensdruck - auf vielen Gebieten des Umweltschutzes ganz vorne ist, läuft derzeit ein Pilotprojekt. Das „Repair-pro- jekt“ soll Betriebe animieren, schon im Produktionsprozeß mit Rohstoffen und Energien sparsam umzugehen.

Der Prozeß der Umstellung wird in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Graz durchgeführt, von Land und Bund großzügig unterstützt und von der ökologischen Betriebsberatung der Wirtschaftskammer betreut. Acht ausgewählte mittelgroße Betriebe aus verschiedenen Branchen (zum Beispiel Möbelhersteller, Schifabrik, metallverarbeitende Betriebe…) machen mit. Durchaus zum eigenen Nutzen.

So hat der Büromöbelerzeuger Hali zwar für eine Million Schilling ein Konzept entwickelt, sich aber beim Rohstoffverbrauch und an Abfallgebühren bereits 3,5 Millionen Schilling erspart.

MILLIONEN EINGESPART

Umweltschutzmaßnahmen wurden in Oberösterreich seit 1986 durch den Landesumweltfonds mit rund 200 Milhonen Schilling gefördert. 51 Millionen sind heuer im Topf. Unter den 1993 dotierten 322 Projekten waren 38 Photovoltaikanlagen, 23 Holzabfall- und zehn biogene Heizungen, 13 Wärmepumpen, zwölf Solaranlagen und 96 Solarfahrräder für Tourismusgemeinden. Darüber hinaus gibt es spezielle Förderprogramme und ein offenes Ohr für Ver suchsprojekte. So ist Oberösterreich das Land mit dem stärksten Zuwachs an Solaranlagen. Auch das Land geht mit gutem Beispiel voran. An einer Schallschutzwand entlang der Autobahn bei Seewalchen hat die OKA 1987 die erste Solarstromanlage Österreichs errichtet, die direkt ins Netz einspeist. Die’264 Meter langen Solarmodule liefern rund 38.000 Kilowatt pro Jahr.

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