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Gemeinsam in die Wüste gehen
Die Wüstenbewegung ist Mitte der siebziger Jahre in der Erzdiözese Wien im Raum Wiener Neustadt und im Vikariat unter dem Wienerwald entstanden. Sie wurde nicht gemacht oder organisiert, sondern ist uns durch den Geist Gottes geschenkt worden.
Angeregt haben diese Bewegung als Vorbilder Bruder Franziskus von Assisi, Bruder Charles de Foucauld, Bruder Carlo Car-retto, die Fraternitäten der Kleinen Schwestern von Jesus in Regelsbrunn und im übrigen Österreich.
Der Name „Wüstenbewegung" tauchte erst in jüngster Zeit auf,nachdem bereits 64 mal „Wüstentage" abgehalten wurden — Wochenenden im Geist der oben genannten Vorbilder, an denen etwa zwanzig Personen teilnehmen können. Diese Tage sind geprägt vom „In-die-Wüste-Gehen", das heißt still werden, sich herausnehmen aus der Hektik des Alltags, hinhören auf Gott, miteinander beten, singen, die Schrift lesen und vor allem Eucharistie feiern.
Charakteristisch für die Spiritualität der Wüstenbewegung ist die Einfachheit von Bruder Franziskus: einfacher leben, einfacher sein, einfach und unkompliziert die Schrift verstehen, einfach teilen— besonders mit unseren armen Brüdern und Schwestern in der Dritten Welt.
Angeboten werden innerhalb dieser Bewegung neben den Wüstentagen auch Seminare der Charismatischen Erneuerung; Fußwallfahrten — von Mariazell bis Assisi; Nachtgebete; Jugendvespern; Jugendfeste (in Rom und in Assisi).
Entstanden und gewachsen sind unter dem gemeinsamen Dach der Wüstenbewegung in den vergangenen Jahren: eine eigene Jugendbewegung, geleitet von Pater Franz Edlinger; an die dreißig Selbstbesteuerungsgruppen, die — unter der Leitung von Bruder Fritz Giglinger - seit 1977 12 Millionen Schilling für Mission und Entwicklungshilfe aufbrachten; 25 Fraternitäten, das sind, über ganz Österreich verstreut, Familien und Alleinstehende, die „Hauskirche" zu leben versuchen — mit Gebet, Schriftlesung, Stille und Gastfreundschaft (geleitet von Pfarrer Ludwig Csombal); die Tau-Gemeinschaft, eine Art Dritter Orden mit franziskanischen Idealen und im Geist von Bruder Charles de Foucauld, mit 27 Mitgliedern (geleitet von Pater Franz und Bruder Fritz, betreut von Burgl Lambeck und Peter Pe-cha); die Häuser des Friedens (Katzelsdorf, Pater Franz), der Lebensfreude (Deutsch Brodersdorf, Pfarrer Ludwig Csombal) und der Hoffnung (Mödling, die Familien Tucek und Stingl); sowie die Franziskus-Gemeinschaft in pinkafeld, eine verbindliche Gebets-, Lebens- und Arbeitsgemeinschaft mit 30 Personen (Familien mit Kindern ebenso wie Alleinstehende), die von Bischof Stefan Laszlo in der Diözese Eisenstadt als „Pia Unio" (kirchliche Vereinigung von Katholiken zur Verwirklichung kirchlicher und religiöser Aufgaben) errichtet wurde (geleitet von Bruder Fritz Giglinger).
Die Zeitschrift der Wüstenbewegung ist der Wüstenkurier, der viermal im Jahr in einer Auflage von derzeit 2.200 erscheint (Schriftleitung: Bruder Werner) — und diese Zahl bezeichnet auch den Kreis von Brüdern und Schwestern, die sich der Wüstenbewegung zugehörig fühlen (ohne Mitglieder zu sein) und aktiv mitarbeiten. In der Broschürenreihe „Teilen" werden Glaubenserfahrungen mitgeteilt, der Fastenkalender ist in den sechs Jahren seines Bestehens schon im ganzen deutschen Sprachraum bekannt, und die Bücher von Bruder Fritz Giglinger und Pater Wolfgang Heiß sind für viele ein Anstoß zur Umkehr zum Herrn geworden („Lieber Bruder Franz", „Hauskirche", „Wo Hoffnung blüht").
Von Anfang ah hat der Wiener Neustädter Bischof Florian Kunt-ner die Wüstenbewegung mitbegleitet, mit seinem Rat, seinem Wohlwollen, seinem aktiven Mittun. Die Gesamtleitung der Bewegung liegt — bei organisatorischem Aufwand eines Mini-Sekretariats und Finanzierung nur durch freiwillige Spenden — in Händen von Bruder Fritz Giglinger, Pater Franz Edlinger und Pfarrer Ludwig Csombal. (Kontaktadresse: Wüstenbewegung, Bildungshaus St. Bernhard, Neuklostergasse 1,2700 Wr. Neustadt).
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