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Katholische Aktion und Politik

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Die Arbeitsgemeinschaft der Katholischen Aktion Österreichs hielt in Anwesenheit von Bischof Dr. Schois-wohl, des Referenten für die Katholische Aktion in der Österreichischen Bischofskonferenz, vom 8. bis 10. Februar im Bildfrngshaus der Erzdiözese Wien in Neuwaldegg ihre Frühjahrstagung ab. Nach dem Arbeitsbericht des Präsidenten, Direktor Dr. Hans Kriegl, beschäftigte sich die Tagung im Zusammenhang mit dem neuen Schulgesetz mit der Ausbildung und der Schulung der katholischen Eltern für ihre Aufgaben im Schul- und Erziehungswesen, das zur Bewältigung der schwierigen Erziehungsprobleme in Zukunft sehr stark auf die aktive Mitarbeit der Elternschaft angewiesen sein wird.

Dr. Winfried lesowsky referierte über die Arbeiten des von der Bischofskonferenz berufenen Komitee' zur Verwirklichung der Beschlüsse dei Österreichischen Katholikentages 1962, Das Ergebnis der bisherigen Nacharbeit des Komitees und der Arbeitskreise des Katholikentages liegt in einer Anzahl von Vorschlägen fü) Projekte und Werke vor, die in der, nächsten Jahren im Zusammenwirken von Episkopat wie auch der katholischen Organisationen und der Katholiken Österreichs als Konsequenz aus den Erkenntnissen des Katholikentages verwirklicht werden sollen.

Die Arbeitsgemeinschaft beschloß ferner eine Stellungnahme der Katholischen Aktion zur Politik. Die Stellungnahme umfaßt das Verhältnis der Katholischen Aktion zur Politik und allgemeine Grundsätze, die die Stellung und Pflichten der einzelnen Katholiken im politischen Leben umreißen. Die Katholische Aktion, heißt es in der Stellungnahme, lehnt es ab, durch institutionelle Machtausübung die Christianisierung von Menschen erzwingen zu wollen. Besonders hervorgehoben wird die gesellschaftskritische Aufgabe der Katholischen Aktion und der Verbreitung der Grundsätze der katholischen Sozial-uud Geseltschaftslehre unter den Mitgliedern und den Katholiken Österreichs. Mit Nachdruck betont die Stellungnahme, daß die Katholische Aktion nie zur politischen Partei oder zu einem Werkzeug einer solchen werden darf. Bei Staats- und gesellschaftspolitischen Initiativen wird die

Katholische Aktion ihren apostolischen Auftrag stets im Auge behalten.

Der Katholik soll nach der Stellungnahme der Katholischen Aktion seine Mitarbeit am öffentlichen Leben als einen christlichen Bruderdienst an der Gesellschaft und nicht als ein Mittel zur Erlangung von Macht und Vorteil auffassen. Bei seiner Mitarbeit am öffentlichen Leben wird er sich nach den Grundsätzen der Glaubens- und Sittenlehre richten und bei seinen politischen Entscheidungen auch auf die Äußerung des Hirtenamtes der Kirche achten. In diesem Zusammenhang soll er die Kirche nicht für Dinge beanspruchen, für die sie nicht zuständig ist, und er soll es unterlassen, seine persönlichen Entscheidungen als solche der Kirche auszugeben. Die Katholische Aktion will die Fragen der Anpassung ihrer Methoden und Organisationsformen an die Strukturen der technischen Gesellschaft in einer eigenen Studientagung untersuchen und die Ergebnisse für ihre Apostolatsarbeit fruchtbar machen. Außerdem behandelte die Arbeitsgemeinschaft die Schaffung eines Arbeitskreises für Entwicklungshilfe.

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