Wer kennt das nicht: Um das eigene Verhalten nachhaltig zu verändern, bedarf es oft eines gewissen Anstoßes. Genau darauf bezieht sich das englische Wort "Nudging", das so viel wie "stupsen" oder "schubsen" bedeutet. Im digitalen Zeitalter ist es zum neuen Zauberwort der Eliten geworden. Viele Politiker, Manager und Wissenschaftler gehen davon aus, dass Menschen oft nicht in der Lage sind, sich im Alltag so zu verhalten, wie es ihnen und der Gesellschaft zuträglich wäre - also sich gesund zu ernähren, sich ausreichend zu bewegen, ruhig und besonnen Auto zu fahren, et cetera. Der
Die Orakel-Kunst alter Zeiten ist heute zum boomenden Geschäft der Zukunftsforschung geworden: Immer mehr Forscher werden von der "Welt von Morgen" in den Bann gezogen.
Luzide Träume ermöglichen hyperreale Erlebnisse - mitten im Schlaf. Sie haben sich in der Behandlung von Albträumen bewährt, wecken heute aber auch das Interesse privater "Psychonauten".
Der Nobelpreis ist eigentlich die Krönung eines Forscherlebens. Viele Wissenschaftler bekommen ihn im, wie man sagen könnte, "reiferen" Alter als ultimative Würdigung ihres Lebenswerks. So gesehen war Manfred Eigen mit 40 Jahren fast noch ein "junger Hupfer", als ihm 1967 mit Ronald Norrish und George Porter der Chemie-Nobelpreis zugesprochen wurde. Bereits in den 1950er-Jahren hatte der gebürtige Bochumer für eine Sensation gesorgt: Er wollte sich nicht damit zufrieden geben, dass manche chemische Abläufe als "unmessbar schnell" galten. Der wissenschaftliche Querdenker war fest
Ernährungsempfehlungen adressieren heute nicht nur die Gesundheit,
sondern auch den Klimaschutz. Immer mehr Wissenschaftler fordern eine
Schubumkehr beim Fleischkonsum.
Mehr privat oder mehr Staat? Auch bei den Universitäten ist das eine Gretchenfrage. Mit der Bertha-vonSuttner-Privatuniversität in St. Pölten bekommt Österreich seine 14. private Hochschule. Diese verzeichnen hierzulande ein steiles Wachstum: Der Grund für diesen Boom liegt wohl auch im enger werdenden Zugang zu den öffentlichen Universitäten, wie Antonio Loprieno, Vorsitzender des österreichischen Wissenschaftsrats, in ORF Science bemerkte. Denn die privaten Unis setzen auf Fächer, für die man sonst Aufnahmeprüfungen braucht. Oder auf solche, die an öffentlichen Unis kaum
Für junge Eltern ist die Frage "Impfen ja oder nein?" ein Dauerbrenner, über den man in Kindergärten, auf Spielplätzen und Partys lebhaft diskutiert -zumindest, wenn man in den Bobo-Bezirken europäischer Metropolen zu Hause ist. Das gilt auch für David und Jessica in Berlin-Kreuzberg, bei denen sich bald nach der Geburt ihrer Tochter Zaria ein langwieriger "Impfzwist" entzündet.Jessica fürchtet Nebenwirkungen und Schäden, David eher die drohenden Infektionskrankheiten. Um den Familienfrieden zu wahren, beginnt der Vater gründlich zu recherchieren. Und als freischaffender Filmer hat
Feste und Feiertage sind oft so eine Sache: Wie beim Mond sind sie vorne hell strahlend, während sich hinten eine dunkle Seite verbirgt, schroff und zerklüftet. Das doppelte Gesicht des Festes zeigt sich gerade zu Weihnachten in aller Deutlichkeit. Wenn Erwartungen und Sehnsüchte am größten sind, dann sind sie besonders leicht zu enttäuschen. Und wenn der Stress der Vorweihnachtszeit endlich nachlässt, ist das Innenleben nur mehr schwer zu übergehen. Die Zeit der Besinnung führt bei vorbelasteten Menschen dazu, dass leidvolle Erfahrungen umso stärker ans Tageslicht treten:
Von einer "alternden Gesellschaft" ist oft die Rede; manche Wissenschaftler sprechen gar von einem "silbrigen Tsunami", der mit großem Getöse auf uns zurollt: Der Anteil älterer Personen wird sich von 2015 bis 2050 weltweit mehr als verdoppeln, wenn man aktuellen Hochrechnungen Glauben schenkt. Dass Altern tödlich ist, ist keine besonders aufregende Erkenntnis. Intuition, Hausverstand und Wissenschaft kommen hier zum selben Befund: Mit zunehmendem Lebensalter steigt auch das Risiko zu sterben. Genauer gesagt: Die Mortalitätsrate nimmt mit steigendem Alter exponentiell zu und verdoppelt
Mit dem Flugverkehr wachsen auch die Umweltprobleme, denn die
Verbrennungsmotoren der Flugzeuge sind laut und klimaschädlich. Auf
der Suche nach Alternativen haben US-Forscher nun einen Ionenantrieb
getestet -mit Erfolg.
Der Klimawandel bringt auch Sturmfluten und Küstenerosion mit sich: Ein Teil der UNESCO-Welterbestätten am Mittelmeer sei dadurch bedroht, berichteten kürzlich deutsche Forscher: das türkische Ephesos, die Ruinen von Karthago oder die Lagune von Venedig. Anders Levermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung hat es noch schärfer formuliert: "Venedig werden wir verlieren" - nur wann sei noch offen. Doch selbst wenn sich dies dereinst bewahrheiten sollte: Mit ihrer großen Geschichte könnte die Lagunenstadt künftig prächtiger denn je vor unserem geistigen Auge erscheinen.Von
Vor rund 50 Jahren, am Höhepunkt der 68er-Bewegung, stand der US-Schriftsteller Henry David Thoreau (1817-1862) hoch im Kurs. Schade, dass er heute weit weniger populär ist, denn seine Gedanken über die Wildnis sind wichtiger als je zuvor. Das belegen wieder einmal zwei Studien: Ein Bericht im Journal Nature hat weltweit Wildnisgebiete kartiert und kommt zu dem Schluss, dass davon "nicht mehr viel übrig ist". Nur noch 23 Prozent der Natur an Land sind unberührt -vor 100 Jahren waren es noch 85 Prozent. Der vom WWF erstellte "Living Planet Report" wiederum untersuchte die Bestände von
Sein Leben verdeutlicht den hauchdünnen Schleier zwischen der sogenannten Realität und dem sogenannten Wahnsinn. Zur Zeit der k. u. k.-Monarchie war Josef Karl Rädler Porzellanmeister und Leiter eines weltweit tätigen Unternehmens in Wien. 1893 wurde er, wohl veranlasst durch seine Familie, in das damalige "Irrenhaus" im heutigen Narrenturm eingeliefert und später in der Pflegeanstalt Mauer-Öhling untergebracht. Dort einzuchecken, bedeutete meist ein lebenslanges Urteil, denn moderne Therapien waren für diese Patientengruppen noch nicht verfügbar. Doch der damals 49-Jährige ließ sich
Seit Urzeiten hatten die Menschen einen besonderen Draht zu Bäumen. Im spirituellen Leben unserer Vorfahren dürften die größten Pflanzen der Erde stets eine wichtige Rolle gespielt haben. Im Schamanismus, der ältesten Religion der Menschheit, kannte man einen mythischen "Weltenbaum": Er war wie eine weit aufragende Himmelsleiter, auf der die Schamanen nach oben steigen konnten, auf heikler Mission in unsichtbaren Sphären. In Indien werden Bäume noch heute mit bunten Bändern und Blumengirlanden verehrt, so wie vor Jahrtausenden, als man damit die Naturgottheiten gnädig stimmen wollte.
Eines der bekanntesten moralischen Gedankenexperimente ist das so genannte "Trolley-Problem": Eine Straßenbahn (engl. "trolley") ist außer Kontrolle geraten und droht, fünf Gleisarbeiter zu überrollen. Durch Umstellen einer Weiche kann die Straßenbahn auf ein anderes Gleis umgeleitet werden, doch unglücklicherweise befindet sich auch auf dieser Strecke ein Arbeiter. Würden Sie durch Umlegen der Weiche den Tod eines Menschen in Kauf nehmen, um dafür das Leben von fünf anderen zu retten?Im konkreten Experiment sprachen sich 80 Prozent der Teilnehmer dafür aus, das Gleis zu wechseln,
Fußball ist ein großartiger Sport - das zeigt alljährlich der "Homeless World Cup": Sein soziales Potenzial ist dort weltweit zu bestaunen. Von Paris bis Rio de Janeiro treten mittlerweile rund 70 Nationen an, um den speziellen Zielgruppen dieser Weltmeisterschaft einen Schritt zurück in ein "normales" Leben zu eröffnen - Obdachlosen, Flüchtlingen, Menschen mit Alkohol-und anderen Suchtproblemen. Die Spieler erfahren Motivation und Anerkennung, und sie treten über den Sport aus der sozialen Isolation heraus. Die Idee zur Straßenfußball-WM entstammt einer Konferenz des internationalen
50 Jahre Wissenschaftsfonds FWF: Beim BE OPEN-Festival in Wien wurden
auch Fragen der wissenschaftlichen Integrität diskutiert. Hier geht
es nicht nur um Betrug und Schlamperei -sondern überhaupt um eine
neue Forschungskultur für das 21. Jahrhundert.
Fast jeder kennt das bittere Gefühl, das bei tiefer Enttäuschung und
Kränkung entsteht. Im Extremfall kann es das ganze Leben erfassen
oder gar zur Krankheit werden. Doch die fatalen Konsequenzen der
Verbitterung wurden bislang nur wenig beachtet.
Wie nah darf es sein? Auch unterwegs zeigen Menschen ein typisches
Territorialverhalten. Darüber Bescheid zu wissen, könnte so manche
Schwierigkeit ersparen.
Die Gentechnik hat das Bild einer urwüchsigen, nach ihren eigenen Gesetzen funktionierenden Natur ausgehebelt. Denn sie ermöglicht, die Natur in ihrem innersten Baukern zu verändern und teils wunschgemäß zu gestalten. Das funktioniert heute schon erstaunlich einfach: Es reicht ein Molekül-Komplex, den Bakterien ursprünglich als natürliche Immunabwehr gegen Viren benutzen: Das sogenannte CRIS-PR/Cas9-System identifiziert und zerschneidet das Erbgut von Viren -und schützt die Bakterien so wirksam vor Infektionen. Molekularbiologen haben dieses System zu einem Laborwerkzeug entwickelt,
Die türkis-blaue Regierung setzt auf Geschwindigkeit. Manche sehen darin nötigen Gestaltungswillen, andere ein vorschnelles Durchpeitschen von Gesetzen. Auch Norbert Hofer will mehr "Speed" - und zwar auf der Autobahn. Auf zwei Teststrecken wird das Tempolimit nun auf 140 km/h angehoben. Das Pilotprojekt verkauft der Verkehrsminister (FPÖ) mit seinem gekonnten Teddybären-Charme. Doch genau betrachtet ist dieser Feldversuch wenig charmant: Sein Studiendesign zielt darauf ab, nicht die Senkung, sondern den potenziellen Anstieg von Verkehrsunfällen zu untersuchen. Das Gleiche gilt für die
Was bedeutet die viel beschworene Mobilitätswende? In naher Zukunft
vor allem das verstärkte Mit-und Nebeneinander verschiedener
Antriebstechniken. Doch die große Hürde bei alternativen Antrieben
ist die Infrastruktur der Energieversorgung.
Unter Vordenkern konkurrieren heute zwei Fortschrittsszenarien: Die einen haben den technologisch übersteigerten Menschen im Sinn. Die anderen setzen auf Rückbesinnung und Naturverbundenheit - auch inmitten der modernen Großstädte.
Dass sich ein Suchtmediziner auch über den Genuss Gedanken macht, ist nur konsequent. Michael Musalek hat in seinem zweibändigen Buch "Der Wille zum Schönen" sogar diverse Stadien eines sich selbst verstärkenden "Genusskreises" beschrieben. Die FURCHE hat nachgefragt.Die Furche: Beim heurigen Medicinicum Lech ist man etwa der Frage nachgegangen, was denn Sucht nun eigentlich ist: Lust, Frust, Suche -oder eine biologisch definierte Erkrankung des Gehirns?Michael Musalek: Der Begriff "Sucht" kommt nicht von "Suchen", sondern von "Siechtum", und bezeichnet somit einen schweren Krankheits- und
Die Freiheit ist und war immer schon sein großes Thema -ebenso wie deren vielfältige Bedrohungen, die im Laufe der Zeit bekanntlich die unterschiedlichsten Formen annehmen können. "Wir werden wahnsinnig fremdbestimmt, auch wenn wir es gar nicht merken", klagte der österreichische Philosoph vor zehn Jahren im Rahmen einer GLOBArt Academy. "Wir werden heteronom vereinnahmt von diesem irrsinnigen Tempo, das uns strukturell auferlegt wird." Schon früh hatte ihn der Existenzialismus in seinen Bann gezogen: 1965 erlangte Peter Kampits mit einer Arbeit über "Das Bild des Menschen bei Albert
Dass Kinder mehr Zeit im Freien verbringen, ist heute die fundierteste Empfehlung, um der Entwicklung einer Kurzsichtigkeit entgegenzuwirken.Wer in der Frühgeschichte der Menschheit kurzsichtig war, hatte ein schweres Los. Denken wir nur an die urzeitlichen Jäger und Sammler: Die Kurzsichtigen unter ihnen taten sich schwer, mit auf die Jagd zu gehen, da sie die potenzielle Beute in der Weite kaum lokalisieren konnten. Je nach dem Schweregrad ihrer Fehlsichtigkeit tappten sie mehr oder weniger ungeschickt herum, angewiesen auf die Hilfe ihrer Kameraden. Manchmal bedeutete Kurzsichtigkeit wohl
Historisch ist sie erst spät in Szene getreten, und ihren Weg in das akademische Feld musste sie zunächst als Autodidaktin finden: Erst 1878 durfte sie bei einer Uni-Vorlesung "Gasthörerin" sein. 1897 ließen sie die Universitäten in Wien, Graz und Innsbruck zum Studium an der philosophischen Fakultät zu, ab 1900 auch zur Medizin. Weitere Fakultäten folgten im Lauf der Jahrzehnte. Doch ihr Weg sollte kein leichter sein. Nicht nur institutionelle Barrieren und gesetzliche Bestimmungen, auch ideologische Vorbehalte und plumpe Vorurteile blieben für sie ein Hemmschuh, um an den Unis Fuß
"Die irrige Annahme, dass uns die modernen Technologien völlig wertfrei genau 'die richtigen' Ergebnisse liefern, ist heute weiterhin stark verbreitet."
Was ist der Mensch? Die Entfaltung eines biologischen Programms oder ein Produkt seiner Umwelt? Werden wir als Menschen geboren oder zu Menschen erzogen? Was bestimmt unser Schicksal -"Nature or Nurture"? Diese drängende Frage treibt Forscher auch heute noch um, in den Natur-ebenso wie in den Geistes-und Sozialwissenschaften. Irenäus Eibl-Eibesfeldt hat in diesem hart umkämpften Spannungsfeld klar Position bezogen: "Der vorprogrammierte Mensch. Das Ererbte als bestimmender Faktor im menschlichen Verhalten" lautet eines seiner Bücher, dessen Titel 1973 durchaus provokant gewählt war.Für
Autor P.J. Blumenthal räumt auf mit dem schwärmerischen Idealbild vom unschuldigen Naturkind, das sein Glück unter den Tieren gefunden hat.Im Indien des 19. Jahrhunderts war es gar nicht so außergewöhnlich, wenn von Kindern die Rede war, die mit Wölfen in der Wildnis gelebt hätten. So berichtete ein dort stationierter britischer Beamter, Sir William Henry Sleeman, in seinen 1858 herausgegebenen "Memoiren" gleich von sechs indischen Wolfskindern: "Wölfe sind in der Umgebung von Sultanpur zahlreich, vor allem am Ufer des Gumpi-Flusses, der in die Schluchten mündet. Viele Kinder werden
Wie beim Passivrauchen weisen Studien darauf hin, dass es auch für das 'Passivgrillen' keine Entwarnung gibt: Auch über die Atmung und die Haut können Schadstoffe aufgenommen werden.Man mag die lustvolle Tätigkeit des Grillens ja unter denkbar vielen Gesichtspunkten betrachten: Zum Beispiel die Frage stellen, ob ihr eigentlicher Ursprung bei den Urmenschen zu suchen ist, die vor Hunderttausenden von Jahren mit dem Feuer umzugehen lernten, oder doch erst in den 1970er-Jahren, als das Barbecue von den USA aus zum modernen Massenphänomen geworden ist. Und man mag sich wundern, worin die
Es ist das große Zukunftsthema, auch wenn es so gut verdrängt werden kann. Denn die Folgen des Klimawandels werden erst in ein paar Jahrzehnten wirklich schlagend sein. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden die künftigen Kriege und Flüchtlingswellen damit in Zusammenhang stehen. Und bei der Erderwärmung zählt jedes Zehntel Grad: Eine aktuelle Studie hat durchgerechnet, dass bei einer Erwärmung von 1,5 Grad bis 2050 weltweit rund 1,5 Milliarden Menschen von mehreren Risiken in den Bereichen Wasser, Energie und Lebensmittel bedroht sein werden; bei einer Erwärmung von zwei Grad wären es
Naturschutzmaßnahmen müssten wesentlich verstärkt werden, um den Cocktail an Gefährdungsfaktoren kompensieren zu können.Österreich hat eine hohe biologische Vielfalt: Es gibt insgesamt rund 68.000 Arten; rund 500 Biotop-Typen können unterschieden werden. Viele davon sind jedoch gefährdet.Zuletzt war es das Brutvogel-Monitoring, das einen drastischen Rückgang heimischer Vogelarten vermeldete: ein weiterer Mosaikstein im exponentiellen Verlust des Artenreichtums. Die FURCHE bat Stefan Schindler vom Umweltbundesamt um eine globale Einschätzung.Die Furche: Herr Doktor Schindler, wie
Im Wildnisgebiet wird ein Prozess-Naturschutz verfolgt: Ökologische Vorgänge können dadurch weitgehend ungestört ablaufen.Es ist die erste Führung in diesem Jahr, der Verlauf des Weges daher oft eine Überraschung: Über die lange Winterpause sind etliche Bäume umgestürzt.Fünf Autos schlängeln sich auf einer Bergstraße, links steile Felsabhänge, rechts ein rauschendes Bachbett. Es ist ein verlassener Weg, der an der Grenze des Wildnisgebiets Dürrenstein verläuft. Die kleine Gruppe, die sich in der Früh am Rotschild-Parkplatz getroffen hat, fährt zum Ausgangspunkt einer
"Kinder haben die größte Aufnahmefähigkeit und zugleich die geringsten Probleme, die Aussprache authentisch nachzuahmen.""Die kritische Periode für den Spracherwerb scheint viel länger zu sein als bisher angenommen. Bis 18 Jahre bleibt die Fähigkeit zum Grammatik-Lernen stabil ."Das Lernen einer Fremdsprache ist das beste Training für das Gehirn. Es werden viele neue Verknüpfungen zwischen den Nervenzellen gebildet und aktiviert, und die Hirnforschung hat gezeigt, dass Lernen tatsächlich bis ins hohe Alter möglich ist. Wie gut der Spracherwerb funktioniert, hängt also bei weitem
Was viele Menschen oft hemmt, ist der Irrglaube, Bewegung und Sport müssten 'institutionalisiert' und stets 'leistungsorientiert' sein. Dadurch entkoppeln wir diese Dinge vom Alltag (S. Macek)Wie konnte es nur soweit kommen? Wie ist es passiert, dass eine evolutionäre Leistung der Wirbeltiere heute so schief angesehen wird? Dass aus einer kulturellen Errungenschaft der Menschheit ein grassierendes Übel, eine Art schädliches Suchtmittel geworden ist? Dass eine prinzipiell würdevolle Körperhaltung, die erwiesenermaßen zu geistigen Höchstleistungen befähigt, neuerdings im Verdacht steht,
PET-Flaschen treiben sonst über Jahrhunderte im Meer. Das Enzym braucht nur ein paar Tage, um den Plastikabbau in Gang zu setzen.Frühere Studien haben gezeigt, dass auch manche Pilze in der Lage sind, PET-Flaschen zu zersetzen. Doch für den industriellen Einsatz im großen Maßstab sind Bakterien weit besser geeignet.Bakterien sind zähe Zeitgenossen -und daher so gut wie überall zu finden. Sie kolonisieren unsere Haut und bevölkern unseren Darm. Sie machen es sich auch am tiefen Meeresgrund bequem, überleben Jahrzehnte gefroren im Eis und können selbst weit unter der Erde gedeihen. Das
Auch Erkrankungen des Gehirns werden heute mit den Mikroorganismen in unserem Verdauungstrakt in Verbindung gebracht.Viele Forscher sehen heute die Grenzen verschwimmen, was einen Menschen ausmacht. Es sind offensichtlich nicht nur die menschlichen Zellen mit ihrer artspezifischen DNA.Es hat durchaus das Potenzial zur "narzisstischen Kränkung": ein Begriff, mit dem Sigmund Freud wissenschaftliche Entdeckungen bezeichnet hat, die das Selbstverständnis des Menschen fundamental in Frage zu stellen vermögen. Hier geht es allerdings nicht um die Annahme, dass der Mensch "nicht Herr sei in seinem
"Der Albtraum des Krieges wurde in Vietnam chemisch ebenso gelindert wie angefacht, denn Drogen zeigen stets auch ihre Schattenseiten.'Captagon' blockiert nicht nur Angst und Müdigkeit, sondern auch die Fähigkeit zur Empathie: Abscheuliche Taten, wie sie der IS inszeniert hat, können so viel leichter ausgeführt werden."Es war ein erschreckender Befund, doch für den historisch geschulten Beobachter kam er keineswegs überraschend: Der verheerende Krieg in Syrien wurde zuletzt auch durch illegale Drogen angetrieben, vor allem durch das Präparat "Captagon". Es enthält ein Amphetamin, das
"Synästhesie ist eine andere Art, die Welt zu erfahren -ein klares Beispiel für 'Neurodiversität', die wir respektieren und feiern sollten, wie der Psychologe Simon Baron-Cohen betont."Nicht ganz bei Sinnen sein", ist eine wenig schmeichelhafte Zuschreibung: Denn wir brauchen die Sinne, um unseren Alltag zu bewältigen und ein adäquates Bild der Wirklichkeit zu gewinnen. Was aber, wenn wir zwar bei Sinnen sind, diese aber ungewöhnliche Erfahrungen vermitteln? Es gibt zumindest eine Berufsgruppe, wo dies kein Problem darstellt, ja sogar schon fast als Zusatzqualifikation gilt: die
"Der Bunker ist darauf angelegt, auch Kriege oder Naturkatastrophen zu überstehen. Er soll die Ernährung der Menschheit unter allen Umständen sicherstellen, selbst in postapokalyptischer Zeit."Wieder eine ernüchternde Studie zum Klimawandel: Das weitere Abschmelzen der Gletscher sei nicht mehr zu verhindern, auch wenn alle klimaschädlichen Emissionen jetzt gestoppt würden. Gut ein Drittel des heute noch vorhandenen Gletschereises sei auch mit den ambitioniertesten Maßnahmen nicht mehr zu retten, so der aktuelle Bericht im Fachjournal Nature Climate Change, an dem der Gletscherforscher
Der eben verstorbene Stephen Hawking war zuletzt oft eine warnende Stimme: Klimawandel, künstliche Intelligenz oder ein Atomkrieg könnten die Menschheit gefährden. Seine Botschaft: Für den Fall einer Katastrophe bedarf es der Ausweichmöglichkeiten im All. Elon Musk macht hier gleich Nägel mit Köpfen: Seine Firma SpaceX baut gerade das erste Raumschiff, das 2019 erstmals zum Mars fliegen soll (s. S. 20). Auf einer Technikmesse in Texas warb der Multimillionär dafür, der Besiedelung des Roten Planeten oberste Priorität einzuräumen. So könne die Menschheit jegliche Unbill überstehen:
"Schon früh tobte eine medizinische Debatte über die umstrittene Genussdroge. Doch die Einstellung zum 'Tabak-Saufen' war lange Zeit von geradezu mythischen Vorstellungen geprägt."Theodor Billroth war im 19. Jahrhundert jemand, den man heute als "Meinungsführer" bezeichnen würde: Der Wiener Arzt war eine anerkannte Autorität mit großem Einfluss auf seine Kollegen. Und im Hinblick auf das Rauchen war sein Urteil klipp und klar: "Ich halte das Tabakrauchen und Schnupfen entschieden für gesundheitsschädlich", betonte er 1889 in einer Stellungnahme. Der Pionier der Bauch-und
Mangelndes Vertrauen gibt es immer, wenn Menschen mit Systemen interagieren, die sie letztlich nicht durchschauen können.Mehr Transparenz, wie die Algorithmen eines selbstlernenden Systems funktionieren, würde die Einstellung zur Künstlichen Intelligenz verbessern.Stellen Sie sich vor, Sie sind Arzt oder Ärztin in einer Krebsklinik. Um Ihre Arbeit zu unterstützen, wird Ihnen von der Klinikleitung ein Super-Computer zur Seite gestellt, der als "Wunderwuzzi" der Krebstherapie angepriesen wird -nennen wir ihn "Watson", wie das berühmte Computerprogramm von IBM. Für die zwölf häufigsten
Wenn Objekte in der Natur als beseelt wahrgenommen werden, liegt die Vorstellung nahe, dass auch Maschinenwesen zum belebten Kosmos gehören.Sein Englisch ist nur schwer verständlich, doch der Hörsaal voll mit Zuhörern, die an seinen Lippen hängen: Hiroshi Ishiguro war der Stargast der Konferenz "Robophilosophy", die letzte Woche an der Universität Wien stattgefunden hat. Die Verbindung von Technik und Geisteswissenschaft stand auf dem Programm, um den Einsatz von Robotern in diversen Gesellschaftsbereichen zu beleuchten -etwa als Sprachlehrer für Kinder, als Kellner in Restaurants, als
Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt heute bereits in Städten. Mega-Citys boomen, und laut Prognosen werden im Jahr 2050 etwa zwei Drittel der Menschen Stadtbewohner sein.Weltgeschichtlich sind Städte uralt: Es gibt Hinweise, dass es in Mesopotamien bereits vor circa 5500 Jahren urbane Ballungsräume gab, die zu Knotenpunkten des Handels wurden. Rund 3000 Jahre vor Christus entstand im heutigen Irak die Stadt Ur. Mit einem Tempelbezirk und einer Stadtmauer wurde sie -nomen est omen -zu einer Art Urstadt. Aus der Sicht der Evolution freilich sind Städte eine sehr junge Entwicklung.
In Zeiten, in denen 'Fake News' fröhliche Urständ feiern, sind Wissenschafter mehr denn je gefordert, ihre Evidenzen in die Öffentlichkeit zu tragen.The Times They Are A Changing", sang Bob Dylan in den 1960er-Jahren. Wie recht er damit hatte, wenn man daran denkt, wie stark sich seit damals die Einstellung zum Rauchen gewandelt hat. So wie der Pop-Poet Dylan lässig an einer Zigarette zu ziehen, war zumindest bis in die 1980er-Jahre cool, chic und ganz selbstverständlich. Nach 1945 wurde die Zigarette politisch und kulturell mit der Siegermacht USA assoziiert, Zigarettenfirmen warben mit
Der Mensch ist ein rituelles Wesen, und das Bedürfnis nach Initiation ist gleichsam in unserer menschheitsgeschichtlichen DNA verankert.Völkerkundler haben quer über den Globus eine Fülle von Initiationsriten dokumentiert, die oft eine markante Gemeinsamkeit aufweisen: Wer zum Mann wird, muss körperliche Schmerzen ertragen.Ich erinnere mich, als junger Student einmal bei einem so genannten "Wett-Trinken" mitgemacht zu haben. Es ging darum, vor Party-Publikum einen halben Liter Bier möglichst schnell hinunter zu leeren. Gewonnen hat wer anderer. Die Gesellschaft war eher unsympathisch,
Die konservativsten Politiker leben ja heute meistens in den schrägsten Liebesverhältnissen. (Matthias Horx)Heute kehren wir eher wieder zu den Liebesformen unserer Ur-Vorfahren, der Jäger und Sammler zurück. Es gibt in der globalisierten Welt eine Renaissance der 'nomadischen Liebe'.Matthias Horx ist ein viel beschäftigter Mann, und er hat ein großes Thema: die Zukunft. Sein jüngstes Buch widmet sich der Liebe. Die FURCHE erreichte ihn für ein schriftliches Interview.DIE FURCHE: Führt der digitale Kapitalismus zur Transformation der romantischen Liebe, wie dies vielfach beschrieben
"Wenn die Umwelt-und Entsorgungskosten, geschweige denn die Transportkosten in der globalisierten Wirtschaft, real mit eingerechnet werden, wären viele Produkte um ein Vielfaches teurer."Rosemarie Stangl leitet das Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau an der Universität für Bodenkultur Wien. Die FURCHE hat sie zum großen Themenfeld der Bioökonomie befragt.DIE FURCHE: Wo liegen die großen Chancen der Bioökonomie?Rosemarie Stangl: Dass hier in Wertschöpfungskreisen gedacht wird, nicht mehr in Ketten. Das heißt, das Produkt landet am Ende seines Lebenszyklus nicht mehr im
Bioökonomie setzt auf einen Cocktail an biogenen Rohstoffen, die wir uns teils noch gar nicht vorstellen können. (Georg Backhaus)"Mikroplastik landet heute sogar im Meersalz, wie eine Studie der Universität Oldenburg zeigt. Besonders hohe Werte fanden sich im Edelsalz 'Fleur de Sel'."Im Jahr 2050 könnte mehr Plastik als Fisch in den Ozeanen schwimmen: Das war eine Meldung, die letztes Jahr bei der ersten UN-Konferenz zum Schutz der Weltmeere für großes Aufsehen gesorgt hat. UN-Generalsekretär António Guterres warnte vor der "Bedrohung der Ozeane" und verwies dabei auf die wachsende
Bei Tageslicht rausgehen ist auf jeden Fall gut: Selbst an nebeligen Wintertagen ist man noch einer Helligkeit von 10.000 Lux ausgesetzt (Edda Winkler-Pjrek)"Im Gegensatz zu anderen Formen der Depression ist es möglich, die Winterdepression ohne Medikamente zu behandeln. Rund die Hälfte der Patienten kommt mit einer Lichttherapie aus."Wer dieser Tage einmal die unbedeckte Wintersonne erblickt, verspürt vielleicht instinktiv das Bedürfnis, den Kopf der Sonne zuzuwenden, die Augen zu schließen und die orangerote Wärme auf den Lidern zu genießen. An endlos grauen Tagen werden auch
Seit 1994 wählt der Klub der Bildungs-und Wissenschaftsjournalisten den österreichischen "Wissenschafter des Jahres", und würdigt damit das Bemühen von Forschern, ihre Arbeit und ihr Fach einer breiten Öffentlichkeit verständlich zu machen. Für bislang wenig beachtete Fachgebiete bedeutet das dann oft einen kräftigen Popularitätsschub: Die Wahl von Verena Winiwarter (2013) etwa hat der Umweltgeschichte Auftrieb verliehen, jene von Alexandra Kautzky-Willer (2016) der Gender-Medizin - und mit dem heurigen Preisträger Stefan Turnher (2017) rückt nun die Komplexitätsforschung ins
"In letzter Zeit gibt es Anzeichen, dass sich der Fortschritt durch Wissenschaft und Technologie verlangsamt oder sogar umkehrt.""Die globale Atmosphäre für die Wissenschaft hat sich keineswegs verbessert: Ihr Potenzial wird heute gleichsam durch eine Flutwelle antiwissenschaftlicher Ressentiments bedroht."Vor fünfzig Jahren sah die Welt ganz anders aus: Handys und PCs waren noch höchst prickelnde Vorstellungen für die Science-Fiction; die Lebenserwartung und der materielle Wohlstand lagen für einen Großteil der Weltbevölkerung auf einem viel niedrigeren Niveau. Wissenschaftliche,
"Ähnlich wie ein Dünger auf dem Acker führen Begeisterung und Erfolgserlebnisse zur Ausschüttung von neuroplastisch wirksamen Botenstoffen in den Nervenzellen des Gehirns."Es kommt einiges auf uns zu: Aufgrund der weiterhin steigenden Lebenserwartung ist davon auszugehen, dass auch die Zahl der Menschen mit Demenzerkrankungen in die Höhe schnellen wird. Rund 100.000 Österreicher leiden derzeit an der Alzheimer-Demenz, der häufigsten Form. Laut Schätzungen von Experten wird sich diese Zahl in den kommenden 30 Jahren wahrscheinlich verdreifachen. Die Krankheit beginnt Jahrzehnte vor dem
Vielleicht sind die ergrauten "1968er" die jüngsten Alten, die es je gab. Viele der Menschen, die dieser Generation zugerechnet werden, sind heute längst Großeltern. Doch manche werden ihren Enkeln noch immer begeistert erzählen, dass sie in ihrer Jugend etwas Einzigartiges erlebt haben. Und sie hatten das Glück, dass dieses einschneidende, alles prägende Ereignis nicht -wie bei ihren Eltern -ein katastrophaler Krieg war, sondern eine fantasiebegabte Revolte, ein utopisch befeuerter Aufbruch. Das magische Jahr "1968" ragt eigentlich über die Geschichte hinaus, ist Mythos und Chiffre
"Die sozialen Folgewirkungen der transhumanen Ambitionen könnten zu einer aufklaffenden Zwei-Klassen-Gesellschaft führen."VORDENKER DES TRANSHUMANISMUSNick BostromDer schwedische Philosoph an der Universität Oxford zählte 1998 zu den Gründern der "World Transhumanist Association". Er argumentiert für die Vorteile einer "posthumanen" Existenz.Julian HuxleyDer Evolutionsbiologe und Bruder des berühmten Schriftstellers Aldous Huxley prägte in seinem Buch "New Bottles for New Wine"(1957) erstmals den Begriff des "Transhumanismus"(s. u.).Ray KurzweilDer futuristische Autor hat mit "The
"Die britische Start-up-Firma 'BioCarbon Engineering' ist davon überzeugt, dass mit Drohnen eine Wiederbewaldung im industriellen Maßstab ermöglicht wird."Grüne High-TechProgramme zur Wiederbewaldung sollen den schädlichen Auswirkungen der globalen Abholzung entgegenwirken. Manche Wissenschafter hoffen auf die Präzision und Effizienz Algorithmus-gesteuerter Drohnen.Mutter Erde war einst übersät mit dichten Wäldern. Doch schon früh begannen die Menschen, Schneisen zu schlagen. In den Jahrtausenden seit Erfindung der Axt und der Landwirtschaft wurde rund ein Drittel der ursprünglichen
Es ist ein heftiger Urheberstreit, der derzeit in den sozialen Medien tobt: Wer hat das Selfie in die Welt gesetzt? Multitalent Paris Hilton ist schon vorgeprescht und hat die Idee der verkehrten Kamera für sich reklamiert. Auf Twitter schießt sie nun "Beweisfotos" nach. Doch der Gemeinheit sind keine Grenzen gesetzt: Es kursieren Bilder von anderen Stars; auch sie reklamieren die grandiose Errungenschaft für sich. Und tatsächlich: Was haben wir dem Selfie nicht alles zu verdanken? Narzisstische Übersteigerung, der Rausch der Selbstverliebtheit und unzählige Kontrollverluste auf der Jagd
Was gestern noch Vergnügen bereitet hat, muss heute schon viel schriller, intensiver und prickelnder sein.Die zunehmende Sichtbarkeit und Inszenierung des Perversen ist wahrscheinlich erst der Anfang einer viel größeren Umwälzung, die mit der technologischen Weiterentwicklung hereinbrechen wird.Ist es nicht schon abartig, wenn ein Kunstwerk für über 450 Millionen Dollar versteigert wird, wie dies unlängst für Leonardo da Vincis Gemälde "Salvator Mundi" aus New York vermeldet wurde? Ist es noch normal, wenn der aktuelle US-Präsident nach einer Amtszeit von nur 298 Tagen bereits mehr
Dass Investment-Banker nach der letzten Finanzkrise herbe Image-Verluste hinnehmen mussten, ist bekannt. Aber auch Angestellte von Big-Tech-Riesen wie Facebook, Google & Co sorgen sich laut neuesten Berichten aus dem Silicon Valley um ihre Reputation. Die Enthüllung der dunklen Seiten der Datenkraken-Konzerne hat das öffentliche Bild ihrer Mitarbeiter ramponiert. Sorgen dieser Art sind Wissenschaftlern bislang fremd. Sie sind es gewohnt, sich in gesellschaftlicher Wertschätzung zu sonnen. Doch Vorsicht ist angesagt, denn der Ruf ist rasch ruiniert. Dann aber lebt es sich keineswegs
Das große Interesse älterer Menschen ist positiv zu sehen: Durch Bildung erhalten die 'gewonnenen Jahre' neue Ziele, Aufgaben und Perspektiven.Hubert Christian Ehalt ist leicht gestresst, denn er räumt gerade sein Büro nahe des Wiener Rathauses. Seit 30 Jahren betreut der 68-Jährige die Wiener Vorlesungen, ab November übernimmt sein Nachfolger Daniel Löcker. Die FURCHE traf den vielseitigen Intellektuellen zum "Abschiedsinterview".DIE FURCHE: Was ist die Essenz Ihres Rückblicks auf 30 Jahre "Wiener Vorlesungen"?Hubert Christian Ehalt: Es bleibt ein Blick auf über 30 Jahre
Eine junge Frau lebt mit einem Hund und einer Katze zusammen. Sie richtet der Katze das Futter und nimmt den Hund an die Leine, um eine Runde zu spazieren. Auf einer Wiese draußen taucht ein fremder Hund auf. Die Frau lässt den ihren frei, die beiden Tiere laufen aufeinander zu und beschnuppern sich wie wild. Nach dieser Begegnung geht es wieder nach Hause, und der Hund bekommt sein Fressen. In der Zwischenzeit hat die Katze in der Wohnung eine Maus gesichtet, der sie vergeblich hinterher gejagt ist. Auf einem Bildschirm können die Besucher der aktuellen Sonderausstellung des
Vor kurzem feierte er seinen 85. Geburtstag; jetzt hat er einen weiteren Grund, gehörig anzustoßen: Rainer Weiss erhält den heurigen Physik-Nobelpreis zur Hälfte, die andere Hälfte teilen sich seine Kollegen Barry Barish und Kip Thorne. Die drei US-Physiker werden für den Nachweis der Gravitationswellen ausgezeichnet, deren Existenz Albert Einstein vor rund hundert Jahren in der Allgemeinen Relativitätstheorie vorhergesagt hat. Dieser Nachweis habe "die Welt geschockt", so Göran Hansson von der Schwedischen Akademie der Wissenschaften - dies freilich im positiven Sinn. Für Weiss ist
Die Universitäten setzen bei ihren wissenschaftlichen Mitarbeitern
immer weniger auf Stammpersonal. Die Folgen sind unsichere
Karrierewege, prekäre Verhältnisse und notorische Selbstausbeutung.
Wie kann man dieser Entwicklung gegensteuern?
Wie gelingt es den österreichischen Hochschulen, ihre Studierenden
auf die Anforderungen der Wissensgesellschaft vorzubereiten? Eine
Debatte über das Leistungs-und McDonald's-Prinzip.
Im Zeitalter von Facebook hat das menschliche Antlitz Konjunktur:
nicht mehr als Ausweis des Humanen, sondern als Informationsquelle
für Maschinen, Firmen und Regierungen.
Bei der ars Electronica in linz wurde ein archäologie-Projekt in
Ägypten dreidimensional vor augen geführt. moderne Technik bringt
Geschichte immer näher.
Im Zeitalter von Facebook hat das menschliche Antlitz Konjunktur:
nicht mehr als Ausweis des Humanen, sondern als Informationsquelle
für Maschinen, Firmen und Regierungen.
Ein "Esoteriker" ist in unserem Sprachgebrauch eine Person, die nicht ganz in der hiesigen Realität verankert ist. Auch im aktuellen Wahlkampf wurde Matthias Strolz wieder einmal auf seine "esoterische" Ader angesprochen. Der Parteichef der NEOS ist bekannt dafür, gern einmal zur Einkehr hinter Klostermauern zu verschwinden, Bäume zu umarmen und zu schwülstigen Gedichten hingerissen zu werden. Im ORF-Talk wies Strolz den ihm lächelnd zugedachten Begriff des "Esoterikers" von sich und wollte sich eher als "spirituell" verstanden wissen. Völlig zu Recht: Auch wenn dies, gelinde gesagt,
Ein "Esoteriker" ist in unserem Sprachgebrauch eine Person, die nicht ganz in der hiesigen Realität verankert ist. Auch im aktuellen Wahlkampf wurde Matthias Strolz wieder einmal auf seine "esoterische" Ader angesprochen. Der Parteichef der NEOS ist bekannt dafür, gern einmal zur Einkehr hinter Klostermauern zu verschwinden, Bäume zu umarmen und zu schwülstigen Gedichten hingerissen zu werden. Im ORF-Talk wies Strolz den ihm lächelnd zugedachten Begriff des "Esoterikers" von sich und wollte sich eher als "spirituell" verstanden wissen. Völlig zu Recht: Auch wenn dies, gelinde gesagt,
Die Hurrikans in den USA haben die Debatte angefacht, inwieweit der
Klimawandel für solche Extremwetterereignisse verantwortlich ist.
Harvard-Ökonom Gernot Wagner über die Lehren aus den Sturmschäden und
das Doppelgesicht der Krise - als Risiko und Potenzial.
Zu einer "filmischen Reise in die Welt der Achtsamkeit" wollen Max Pugh und Marc Francis einladen. Dafür haben sie im größten buddhistischen Kloster des Westens jede Menge Eindrücke gefunden. Drei Jahre drehten sie in "Plum Village" im Südwesten von Frankreich. 1982 hat sich dort der vietnamesische Zen-Mönch Thich Nhat Hanh mit einer klösterlichen Gemeinschaft niedergelassen, um die Kunst des Verzichts zu lehren, die zugleich eine Kunst der Hingabe ist. "Walk with Me" begleitet die Mönche. Tatsächlich gelingt es den Filmemachern, das meditative Lebensgefühl des Orts sinnlich spürbar
Eine neue Studie zeigt: Das Zeitfenster für das Pariser Klimaziel
schließt sich schnell. Es wäre sinnvoll, auch die Extremfälle
aktueller Prognosen in Betracht zu ziehen. Was alles zu erwarten sein
könnte.
Die Türkei zeigt wieder einmal, wie ein autoritärer Staat im Handumdrehen die Gesellschaft umgestaltet: Das Regime von Recep Tayyip Erdogan hat bekannt gegeben, die Evolutionstheorie nicht mehr in den Schulen unterrichten zu lassen. Die wissenschaftliche Lehre von der Entwicklung des Lebens verträgt sich nicht mit dem religiösen Weltbild der politischen Hardliner. So sieht das übrigens auch der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ): Diese würde sich nie für "falsche Entwicklungen wie die Evolutionstheorie" aussprechen, hat Ibrahim Olgun dazu vor Kurzem
Die moderne Schulmedizin ist ein unvergleichliches Erfolgsmodell.
Woher kommt dann die aktuelle Faszination für die vielen Formen der
Komplementärmedizin?
Gier gilt als Kavaliersdelikt. Doch wie die Gewalt ist sie eine
inakzeptable Verhaltensform mit potenziell fatalen Konsequenzen.
Bringen wir sie endlich auf die Agenda.
Erziehungswissenschafter Bijan Amini hat einen neuen Traumtypus
beschrieben: "Heilträume" versteht er als hilfreiche Botschaften in
persönlichen Krisenzeiten.
Public-Health-Experten präsentieren eine provokante These: Demnach
könnten die Anti-Terror-Maßnahmen der USA das Risiko für weitere
Terrorattacken eher gesteigert als verringert haben.
Weisheitstraditionen gibt es viele. Doch wenn es darum geht, diese
für die moderne Gesellschaft nutzbar zu machen, schielen viele
Forscher auf eine Lehre aus dem alten Indien. Warum ist gerade der
Buddhismus für die Wissenschaft so interessant geworden?
Die EU-Kommission hat es bestätigt: Sie hat ein kritisches Schreiben von Christopher Portier erhalten. Damit gießt der Ex-Direktor des US-National Toxicology Program wieder einmal Öl in die Debatte rund um das umstrittene Herbizid Glyphosat, das zur Unkrautbekämpfung in der Landwirtschaft häufig eingesetzt wird. Vor rund zwei Wochen wurde bekannt, dass die EU-Kommission eine Zulassungsverlängerung von Glyphosat für zehn Jahre plant. Doch Portier, seit langem mit der wissenschaftlichen Bewertung von Umweltrisiken befasst, hat in den Krebsstudien der Hersteller weitere Tumorbefunde
Spitäler waren im Mittelalter vor allem Stätten der Gastlichkeit.
Warum die moderne Medizin das Prinzip der Gastfreundschaft neu
entdecken sollte, war Thema eines Symposiums an der SFU Wien.
Innovative Technologien ohne ganzheitliche Lösungen sind
unzureichend, um den Weg in eine grüne Energiezukunft zu ebnen. Das
"Vienna Energy Forum 2017" stand im Zeichen des Pariser
Klimaabkommens und der nachhaltigen UN-Entwicklungsziele.
Eine gelähmte Frau sitzt vor einem Computer-Monitor. Sie kann die Maschine nicht bedienen. Doch in ihr Gehirn wurden bohnengroße Elektroden implantiert, die mit dem Computer verbunden sind. Damit soll sie sich auch ohne tippende Finger mitteilen können. Die Buchstaben des Alphabets laufen über den Monitor. Wenn ein Buchstabe kommt, den die Patientin auswählen möchte, hat sie gelernt, geistig darauf zu reagieren. Damit verändern sich die Gehirnströme auf charakteristische Weise. Der Computer erkennt dieses Muster in der Nervenzellaktivität und lässt den gewählten Buchstaben am
Befristete Verträge zwingen viele junge Wissenschafter, ihre
Forschung aufzugeben. Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft hat nun ein
eigenes Zentrum eingerichtet, um ihnen Lust und Mut für neue
Karrierewege zu machen. Ein Beispiel, das Schule machen könnte.