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Bildungs-Boom

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Rund 2,5 Milliarden Schilling wenden österreichische Unternehmer für berufliche Weiterbildung auf. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw), in seiner soeben fertiggestellten Studie, die auf einer Erhebung bei österreichischen Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern basiert. Zusätzlich belaufen sich die privat finanzierten Weiterbildungsausgaben (zum Beispiel Teilnahmegebühren an externen Seminaren, Fachliteratur und so weiter) auf zirka 500 Millionen Schilling pro Jahr.

Mit steigender Unternehmensgröße wird sowohl insgesamt als auch pro Mitarbeiter mehr in Weiterbildung investiert. Einen besonders hohen Anstieg gibt es bei Großunternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern.

Eine weitgehende Analyse zeigt aber deutliche branchenspezifische Unterschiede. 50 Prozent der Weiterbildungskosten werden von Industriebetrieben getragen. Banken und Versicherungen zeichnen für ein weiteres Viertel der gesamten Weiterbildungsausgaben verantwortlich und weisen die bei weitem höchsten Ausgaben pro Mitarbeiter auf.

Die geringsten Weiterbildungsausgaben entfallen auf die eher kleinbetrieblichen Wirtschaftsbereiche Gewerbe und Fremdenverkehr (!). Dies zeigt sich deut-

lich in den Aufwendungen pro Mitarbeiter und Jahr: Banken und Versicherungen investieren zirka 5.600 Schilling, die Industrie 2.300 Schilling, das Gewerbe 1.500 Schilling. Besonders weiterbildungsfreudig zeigen sich Unternehmen der Bereiche Energieversorgung, Elektrotechnik, Maschinenbau, Metalle und Chemie.

Ohne internationale Vergleiche überbewerten zu wollen, zeigt sich insbesondere mit der Bundesrepublik Deutschland eine relativ große Ubereinstimmung bezüglich Weiterbildungsintensität nach Branchen, Unternehmensgrößen, Hierarchieebenen und Themenschwerpunkten. Unsere berufliche Weiterbildung ist beispielsweise auch stärker ausgebaut als die in Großbritannien.

In Osterreich hat auch jedes dritte Unternehmen einen Weiterbildungsverantwortlichen installiert, wobei 60 Prozent erst innerhalb der letzten fünf Jahre mit diesen Aufgaben betraut wurden.

Betriebliche Weiterbildung wird in Zukunft noch stärker an Bedeutung gewinnen: Mehr als die Hälfte der Unternehmen beabsichtigt, in den nächsten drei Jahren die firmeninterne und überbetriebliche Weiterbildung auszubauen.

Der Autor ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Wiener Instituts für Bildungsforschung der Wirtschaft und Autor dieser Studie.

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