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Geistige Waffen
Die Manöver haben es gezeigt: die technische Ausrüstung unseres Bundesheeres ist ungenügend. Sie wird durch den öffentlichen Streit um Waffenkäufe nicht besser werden. Waffen kosten Geld, und mir die bestmöglichen Waffen rechtfertigen den Einsatz des Menschen.
Geistige Waffen sind nicht mit Geld zu kaufen, sie entstehen indem Herzen der Staatsbürger. Aber erst wenn sie geschaffen sind, wird jemand zu den anderen Waffen greifen. In diesem Sinne gewinnt die folgende Entschließung der Katholischen Jugend Österreichs zur Zehnjahrfeier unseres Bundesheeres besondere Bedeutung:
„Im Neutralitätsgesetz hat sich Österreich zur immerwährenden Neutralität und zur Aufrechterhaltung und Verteidigung derselben mit allen zu Gebote stehenden Mitteln verpflichtet. Zum Schutze unseres Vaterlandes und seiner Souveränität bejaht die Katholische Jugend Österreichs eine umfassende Landesverteidigung, die in der gegebenen Situation unserem Volke ein Leben in Frieden und Freiheit sichert. Die Katholische Jugend bemüht sich besonders um eine geistige Landesverteidigung, die als staatsbürgerliche Erziehung alle Lebensbereiche erfaßt und bereits in frühester Jugend beginnt ...
Die Katholische Jugend sieht im Bundesheer die Möglichkeit einer charakterlichen Formung, einer körperlichen Ertüchtigung und eines beruflichen Engagements.
Darüber hinaus führt die allgemeine Wehrpflicht junge Menschen aus allen gesellschaftlichen Bereichen zusammen und ermöglicht eine vorurteilslose Begegnung...
Außerdem erscheint es notwendig, daß zu kultureller Betätigung und sinnvoller Freizeitgestaltung erzogen wird; die soziale, amtliche und vor allem die religiöse Betreuung gewährleistet wird.
Die Katholische Jugend unterstützt aus Sorge um die Jungmänner die Arbeit der Militärseelsorge.
Um eine Landesverteidigung in diesem Sinne zu verwirklichen, fordert die Katholische Jugend Österreichs alle zuständigen Stellen sowie alle an der gesunden Entwicklung unseres Landes und der österreichischen Jugend Interessierten auf, die Diskussion um die Wehrfähigkeit unserer Heimat konstruktiven Zielen zuführen zu wollen.
Die KJÖ erklärt sich zu einer Mitarbeit und Mithilfe bereit.
„Der Papst hat keine Divisionen“, die Katholische Jugend auch nicht! Aber in der kirchlichen Verantwortung, Gewissen der Gesellschaft zu sein, ertönt hier eine Stimme, die mahnt, aber auch helfen will. Wir wollen hoffen, daß diese Stimme gehört wird, obwohl (oder vielleicht einmal weil) es nicht die Stimme der Parteipolitik ist.
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